Sehr geehrter Herr Prof. Sloterdijk,

es heißt, Sie seien der bedeutendste lebende deutsche Philosoph. Ich gestehe, dass ich noch nie in ein von Ihnen geschriebenes Buch hineingesehen, geschweige denn, es gekauft habe. Ich habe einige Ihrer Zeitungsartikel gelesen, die kostenlos im Internet herumschwirren. Doch ich kann mich beim besten Willen an keinem ihrer Artikel erinnern.

Doch nun stoße ich auf ihren Artikel im „Cicero“ und anderswo über unsere Bundeskanzlerin, die ich noch vor wenigen Monaten heiß und innig verehrt habe. "Es gibt keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung" schreiben Sie und meinen die für jeden Einsichtigen gescheiterte deutsche Flüchtlingspolitik.

Sie mögen die Handlungen unserer vom Volk nicht direkt gewählten Bundeskanzlerin akkurat beschreiben – nichtsdestoweniger ist die Überschrift irreführend, um nicht „falsch“ zu schreiben. Denn es gibt wohl die moralische Pflicht zur Selbstzerstörung, was Ihnen als Kenner Deutschlands bekannt sein dürfte.

Was dem einen seine Zerstörung, ist dem anderen sein Aufbau. Selbstverständlich kostet die nicht notwendige Integration der Zuwanderer Unsummen, die früher oder gewöhnlich später die Rückreise nach Assyrien und in den Maghreb antreten müssen (werden?) und für die der Steuerzahler aufkommen wird. Doch gibt es auch viele Bürger, die an den Flüchtlingen bestens verdienen. Ganz in meiner Nähe hat ein Alten- und Pflegeheim seine 30 ihm anvertrauten Bewohnern entlassen, die nun das Los der Flüchtlinge teilen. Die Vordergründige Begründung: Das Heim entspricht nicht mehr den staatlichen Anforderungen. Teure Einzelzimmer, beste Pflege und ausgebildete Pfleger werden verlangt! (Das Gesetz stammt aus der Zeit vor der Flüchtlingskrise!) Nun finden dort 300 Flüchtlinge Platz, ohne dass eine Kachel bewegt worden ist. Die Kosten fallen, die Einnahmen steigen, der Gewinn ist immens. Und Sie reden von Selbstzerstörung?

Auch der Flüchtlingsheimbesitzer zahlt eventuell Steuern. Doch sein Gewinn, den er Merkel zu verdanken hat, tröstet ihn mehr als ausreichend. Es gibt sehr viele Profiteure der Flüchtlingskrise. Auch Sie gehören dazu! Oder haben Sie für Ihr Interview kein Geld erhalten?

Viele Handwerksmeister sind froh, junge billige Syrer und Iraker gefunden zu haben, die für sie arbeiten. Wer möchte bei dieser Gutmenschlichkeit überprüfen, ob der Mindestlohn bezahlt wird? Auch in meinem Dorf werden Flüchtlinge in Gaststätten gerne als Tellerwäscher eingesetzt, ohne dass das Finanz sich erregt. Ich gebe zu, dass es mit den Maghrebinern unter den Flüchtlingen Schwierigkeiten gibt. Diese erhalten Freifahrtscheine, um sich in der nahen Metropole auszutoben.

Nun gibt es, man mag es kaum glauben, auch unbedeutende Bevölkerungsteile in Deutschland, die unter der Last der Flüchtlinge aus muslimischen und arabischen Ländern leiden. So die maximal 100.000 in Deutschland lebenden Juden, die mit dem (zusätzlichen) Antisemitismus der Zuwanderer nicht zurecht kommen. Es hat sich bereits herumgesprochen, dass in den Ländern, in denen die Flüchtlinge bisher gelebt haben, Antisemitismus ein Schulpflichtfach ist. Doch sind die Juden auch bei den eingeborenen Deutschen nicht sonderlich beliebt! Außerdem verfügen die Juden über ein eigenes Land, wohin sie jederzeit einwandern dürfen.

Eine weitere Gruppe, die sich den Einwanderern widersetzt, besteht aus armen, oft alten Menschen, alleinstehenden Müttern mit Kindern und Menschen mit angeborenen oder erworbenen körperlichen oder geistigen Gebrechen. Die Mitglieder dieser Gruppe, immerhin jeder 7. Staatsbürger, fühlen sich benachteiligt. Bevor die Flüchtlinge gekommen sind, sind sie auch nicht bevorzugt worden!

Letztendlich möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass es nicht nur finanzielle, sondern auch ideelle Vorteile durch die Masse der Flüchtlinge gibt. Viele Alt-68er, die seinerzeit ihren Eltern vorgeworfen haben, bei der Ermordung der Juden weg- oder zugeschaut zu haben, können nun Flüchtlingen helfen, die Semiten und gleichzeitig Antisemiten sind. So einfach und leicht werden die deutschen Antisemiten nie mehr vom Judenhass erlöst werden!

Ich kann nicht ausschließen, dass durch den ungezügelten Zuzug von Menschen, die unterstützt werden müssen, Deutschland pleite gehen wird. Na und?! Dann wird Deutschland eben nicht mehr den Zahlmeister der EU und der Welt spielen! Umgekehrt! Wir werden auf Almosen aus Griechenland angewiesen sein und sie auch erhalten! Welch’ eine wundervolle Vorstellung!

Lieber Herr Herr Sloterdijk!

Wer, wenn nicht Sie, kann dem deutschen Pöbel erklären, dass es eine moralische Pflicht zur Spaß machenden Selbstzerstörung hat? Wenn die wirtschaftlichen Konsequenzen bekannt werden, hauen eh’ die allermeisten Flüchtling ab.

Meine Verehrung

Ihr evtl.

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