Bis jetzt waren die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln von Corona verschont geblieben, obwohl Erdogan selbst während des türkischen Lockdowns Migranten zu seinen Landungsbooten bringen ließ:

Die Türkei ist dabei, eine zweite Flüchtlingskrise zu inszenieren – und das während der Corona-Epidemie, die das Land so schwer getroffen hat.

Busse bringen die Migranten kostenlos an das Mittelmeer, damit sie von dort auf eine der griechischen Inseln übersetzen.

Quelle: Die Welt

Trotz aller griechischen Bemühungen, die für Einheimische und Migranten auf den griechischen Inseln gleichermaßen gefährlichen Ankünfte aus der Türkei zu verhindern, schafften es nun die ersten türkischen Boote seit Beginn der Corona-Krise, Lesbos zu erreichen. Prompt hatten diese Boote auch Corona an Bord:

Zwei Asylsuchende, die in den vergangenen Tagen aus der Türkei zu der griechischen Insel Lesbos übergesetzt haben, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Sie seien zusammen mit anderen 68 Personen am 6. und 10. Mai aus der Türkei gekommen und hätten sich seitdem in einer 14-tägigen Quarantäne in einem provisorischen Camp im Norden der Insel befunden.

Quelle: ORF

Solange Griechenland aus der Türkei ankommende Migranten nicht aufs Festland durchwinkte, wurden viele Migranten davon abgehalten, sich in die türkischen Schlepperboote zu setzen, weswegen die Hotspots auf den griechischen Inseln seit Jahren von der deutschen Asyl-Lobby als Horrorlager verteufelt wurden.

Auch Erdogan bräuchte dringend eine neue Migrationswelle, um Europa weiterhin politisch und finanziell erpressen zu können. Deswegen versuchte Erdogan im Februar, die griechische Landgrenze von „Schutzsuchenden“ stürmen zu lassen, wobei wohl auch afghanische und pakistanische Migranten aus dem damals bereits stark von Corona betroffenen Iran angelockt wurden.

Aufgrund von Corona musste Erdogan den Angriff auf die griechische Landgrenze jedoch Ende März schließlich abblasen. Corona war zwar bei der Erstürmung der Landgrenze durch Migranten-Massen ein Nachteil. Erdogan versucht nun offenbar, die (zum Teil wohl selbst verschuldete) türkische Corona-Not doch noch zu seinem Vorteil zu wenden.

Würde Corona von Migranten auf die griechischen Inseln eingeschleppt werden, müsste die griechische Regierung ihre Hotspots (wie von deutschen Medien und türkischen Politikern schon lange gefordert) wohl aufgeben und der Weg Richtung Germoney wäre wieder frei. Dies erklärt, warum Erdogan mitten im eigenen Corona-Lockdown Migranten aus den Lagern an der syrischen Grenze an die türkischen Häfen gegenüber den griechischen Inseln bringen ließ.

Erdogans Vorgangsweise erinnert an die Tataren, die ihre Belagerung der Genuisischen Niederlassung von Kaffa aufgrund der Pest abbrechen mussten, den Genuisen dabei aber trotzdem eine viel empfindlichere Niederlage zufügten:

Im Vorjahr hatten tatarische Kiptschaken begonnen, Kaffa zu belagern. Im Frühjahr 1347, als der Widerstand der Stadt fast gebrochen war, nahm die Wucht der Angriffe plötzlich ab. Das Heer der Heiden begann auseinanderzulaufen. Die christlichen Verteidiger schickten Dankgebete zum Himmel, der so offenkundig ein Wunder zu ihrer Rettung gewirkt hatte.

Um so größer war ihr Entsetzen, als die Katapulte der Belagerer statt Steinen und Feuerbränden plötzlich stinkende, blauschwarze Leichen über die Mauer schleuderten. Die Pest – ihre Erreger werden durch Flöhe oder Tröpfchen übertragen (siehe Kasten unten) -, die entlang der Handelsstraßen aus den Steppen Innerasiens nach Westen gezogen war, hatte die Kiptschaken eingeholt, und die gaben die tödliche Seuche in einer frühen Form bakteriologischer Kriegführung an die verhaßten Westeuropäer weiter.

Quelle: Die Zeit

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