"Gemäßigte" Islamisten als Bollwerk gegen oder für Extremisten?

Ausgerechnet diejenigen, die selbst alles in haram/halal einteilen, finden Verbote auf einmal destruktiv:

IGGÖ ad Kopftuchverbot: Verbote sind destruktiv und desintegrativ.

Und weiter schreibt die Islamische Glaubensgemeinschaft (siehe Link unten): Das islamische Kopftuch ist mit Beschluss des Beratungsrates der IGGÖ als integraler Teil der Glaubenspraxis unter dem Schutz der Religionsfreiheit etabliert. Daher ist jedes Verbot des Kopftuches - mit welcher Begründung auch immer - ein direkter Angriff auf die Religionsfreiheit der österreichischen Muslime.

http://www.derislam.at/iggo/?f=news&shownews=2146&kid=1

Was an der Verschleierung von Volksschulkindern integrativ sein soll, ist mir allerdings schleierhaft. Denn die IGGÖ hat ja selbst immer wieder behauptet, gegen die Verschleierung von Volksschulkindern zu sein und lediglich das Verbot vor lauter Toleranz abzulehen (nicht ganz so tolerant ist man bei Kritik an der eigenen Ideologie, wie man an der Anzeige gegen den Vizekanzler sah).

Die „gemäßigten“ Muslimbrüder verschleiern ihre Kinder in der Regel tatsächlich erst ab etwa 11 Jahren. Mit der Verschleierung bzw. Sexualisierung von Mädchen bereits in der Volksschule zu beginnen, ist eher eine Spezialität der „extremistischen“ Salafisten.

Warum setzt sich die von "gemäßigten" Muslimbrüdern dominierte IGGÖ trotzdem so vehement für die Verschleierung in der Volksschule (wie zuvor auch gegen das Burka-Verbot ein)?

Die Muslimbrüder präsentieren sich selbst gerne als die demokratischen Islamisten (nachzulesen in unzähligen NY Times, WP und CNN-Artikeln, die gerade anlässlich Trumps Verbotspläne in Auftrag gegeben worden waren) und preisen ihren „gemäßigten“ Islam als Bollwerk gegen Extremisten an.

Tatsächlich agieren sie jedoch in der Praxis oft als Bollwerk für ihre radikaleren Brüder, wie ihr Einsatz für die Burka und die verschleierten Kinder zeigt.

Muslimbrüder und Salafisten sind zwar auch immer wieder Gegner. Viel öfter sind sie jedoch Verbündete. Wenn es gegen gemeinsame Feinde wie Assad, die USA oder die europäischen Aufnahme-Länder geht, helfen Muslimbrüder und Salafisten stets zusammen, wobei den Muslimbrüdern die Rolle der gemäßigten, demokratischen Islam-Sprecher zukommt, während die Salafisten den gewalttätigen, extremistischen Teil übernehmen.

In ihrer Rolle als gemäßigte Sprecher aller „Muslime“ (inkl. Burka-Salafisten) versuchen sie den Westen mit seinen eigenen Waffen auszuspielen. Obwohl die Muslimbrüder in der islamischen Gesellschaft stets eine rechte Bewegung waren, die nicht die Demokratie, sondern die Errichtung eines islamischen Staates zum Ziel hatte, spielen sie hier die Genossen der Linken im Kampf gegen Rechts.

Während der Muslimbruder Erdogan in der Türkei gerade die Demokratie entsorgt, sorgen sich seine Muslimbrüder in Österreich angeblich um unsere Demokratie.

IGGÖ ad Kopftuchverbot: Schwarzer Tag für Österreichs Demokratie

http://www.derislam.at/iggo/index.php?f=news&shownews=2148

Das hindert sie jedoch freilich nicht daran, sich in Österreich wie kleine Erdogans aufzuspielen und unser Grundrecht auf Meinungsfreiheit zu bekämpfen, wenn damit Kritik an ihrer Ideologie ausgeübt wird.

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