Rundfunk bleibt Rotfunk

Werner Reichel hat wieder einmal einen sehr bissigen und sehr treffenden Beitrag über den österreichischen Rotfunk verfasst:

„Jeden Tag beweisen ORF-JournalistInnen mit ihrer Arbeit ihre Unabhängigkeit. Aber diese Kuhhändel an der Spitze ruinieren das Image“, zwitschert Wolf.

Humor hat er zumindest. Der ORF steht ungefähr so für Unabhängigkeit und ausgewogene Berichterstattung, wie C&A für Haute Couture oder Möbelix für elegantes Design. Wirklich niemand in Österreich – außer vielleicht die von ihrem volkspädagogischen Auftrag beseelten ORF-Journalisten – glaubt ernsthaft, dass der Staatsfunk mit Ausnahme der Wettervorschau ausgewogen und neutral berichtet.

Schuld am grottigen ORF-Image sind nicht die mutigen und stets um Objektivität bemühten Journalisten á la Wolf, nein: „Diese politische Feilscherei rund um dieses großartige Unternehmen ist derart unwürdig, dass man alle fünf Jahre verzweifeln möchte.“

Alle fünf Jahre könnte eventuell ein Nichtlinker ins ORF-Direktorium gewählt werden. Es ist zum Verzweifeln. Und was in Österreich schon alles als „Unternehmen“ durchgeht. Aber okay, auch Bundeskanzler Christian Kern gilt ja beim ORF als Mann der „Wirtschaft“.

Doch die Aufregung bei Wolf hat sich schnell wieder gelegt. Die Befürchtung, ein bürgerlicher Fremdkörper könnte die linke Harmonie im ORF stören, hat sich als unbegründet erwiesen. Die SPÖ hat bei den politischen Feilschereien wie so oft die ÖVP über den Tisch gezogen.

Das ORF-Direktorium ist sogar noch weiter nach links gerückt, die „Unabhängigkeit“ bleibt damit gewahrt.

Die Werktätigen in der Rundfunk-Kolchose können aufatmen. „Doch kein so übler Tag für den ORF“, schreibt Wolf zufrieden.

(Werner Reichel - ORF-Watch)

Armin Wolf hält sich selbst für „unabhängig“ und wie die absolute Mehrheit seiner Kollegen ist er tatsächlich kein SPÖler, sondern wesentlich links-grüner.

Als die SPÖ den ORF-Redakteuren eines ihrer Söhnchen vorsetzen wollte, reagierten sie schwer empört.

Wikipedia: Niko_Pelinka,_Sommerfest_SPÖ_2013

Da die Redakteure auch ohne SPÖ-Einflussnahme alles andere als „ausgewogen“ berichten, verzichtet die SPÖ darauf, direkt Einfluss zu nehmen und erfüllt den eingebildeten Redakteuren auch so alle Wünsche.

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