BIBER CHALLENGE – Bogumil Balkanksy betrachtet einen BIBER Artikel

"GENERATION HARAM" von Melisa Erkurt

#biberchallenge (Lesezeit 4 Minuten)

Inhalt: Wie muslimische Jugendliche Begriffe aus der islamischen Morallehre wahrnehmen, wie sie zu ihrer Wahrnehmung kommen und welche Auswirkungen das im Alltag der Kids hat. Und gleich vorweg: Es gibt zwei Feststellungen der Autorin, die ich vorbehaltlos teile.

Bei solchen Texten muß man heutzutage immer voranstellen: JA! ICH BIN DER MEINUNG DASS DIE FPÖ BÖSE IST UND NICHT TEIL DER LÖSUNG, SONDERN TEIL DES PROBLEMS! Bogumil Balkansky

Die erste Feststellung der Autorin, die ich teile ist, dass es seitens der Islamverbände kein echtes Eingeständnis gibt, Zitat: "dass es dieses Problem gibt und der Islam damit auch mitten in Österreich die Unterdrückung von Frauen und Verachtung von Andersdenkenden legitimiert."

Zweite ist die Feststellung, Zitat: "... dieses wachsende Problem müssen wir als biber-JournalistInnen ansprechen, (...)"

Beides wäre tatsächlich eine gute Idee, bloß ist beides bisher nicht geschehen. Weder haben die Islamverbände etwas eingestanden, noch ist dieser Artikel ein konstruktives Ansprechen eines wachsenden Problems. Leider! Hier lest ihr, warum ich das meine.

INSTANT ISLAM

Die Titelgebenden Phrasen "haram" und "halal" entstammen der islamischen Morallehre. Das ist so ziemlich das Einzige, was wir von der Autorin über ihre Bedeutung erfahren, womit wir diesbezüglich am Ende des Textes genauso klug sind, wie die Kids, die die Autorin beschreibt.

Entweder Frau Melisa Erkurt weiß es selbst nicht so genau – oder sie will es gar nicht so genau wissen. Wenn sie mehr als bloß am Lack kratzen würde, müsste sie uns eine bestürzende Tatsache mitteilen: Dass das Phänomen, dass hier als "Generaton haram" beschrieben wird, weit mehr umfasst, als den sündigen Ausschnitt oder den Bauchnabel der Klassenkameradin.

Neben Misogynie sind in der "Generation haram" besonders heftiger Antisemitismus und Homophobie "in Mode". Doch Frau Erkurt beschließt, lieber nicht in dieser dunklen Ecke nach zu sehen und zu fragen, ob eine Ehe mit einem Juden halal ist, oder ob homosexuelle Menschen Muslime sein können, oder ob beides total haram ist. Allein die Antworten auf diese zwei Fragen wären informativer gewesen, als der gesamte Text von Frau Erkurt. Doch offenbar empfindet BIBER diesen Sachverhalt als zu kompliziert für seine Leser. Oder Antisemitismus und Homophobie sind BIBER und der Autorin unwichtig, wenn es um den Islam geht.

Dass Frau Erkurt offensichtlich ein Defizit an Information hat, wird im Absatz "Auswendig lernen" deutlich. Hier bemängelt sie, dass an manchen wiener Schulen der Islamunterricht nur Auswendiglernen von Suren ist, weswegen nicht hinterfragt wird und die Schüler sich im Internet (fehl)informieren. Wieso weiss Frau Erkurt nicht, dass in jeder Koranschule (Madrasa, arab.) auf unserem Planeten genauso der Islam gelehrt wird: Kinder, die nicht arabisch sprechen (die wenigsten Muslime können es), müssen Suren auf arabisch auswendig lernen, DAMIT sie nichts hinterfragen können. Das ist kein lokaler Mißstand aus Wien, wie es der Text sugerriert, sondern ein globaler Mißstand, der per se und ganz ohne Internet bereits moralinsaure Islamfaschisten produziert! Warum weiß dass die Autorin nicht? Ich sage: Weil sie es nicht wissen will!

PHRASEN, GEDROSCHEN, NICHT GERÜHRT

Alles in allem reiht die Autorin Sterotypen aus dem Repertoir des Apologismus auf wobei alles mögliche schuld am Phänomen ist, nur nicht die Religion selbst: Jugendliche Rebellion, rebellische Antwort auf Perspektivelosigkeit, Spaß, Hormonstau bei Burschen, Internet, nicht genug "guter" Religionsunterricht und zu guter Letzt die "Rechten Parteien".

Dass all das, inklusive der "rechten Parteien" als Beitragstäterschaft bezeichnet werden kann, steht ausser Frage. Aber dass die islamische Morallehre misogyn, antisemitisch und homophob ist - wie "rechte Parteien" auch – ist ebenso wahr. Es gibt keine Variante der Sharia oder des Islam, die nicht misogyn, antisemitisch und homophob ist und das ist die Quelle der "Generation haram" – nicht Mißverstehen, Auswendiglernen, Internet, Hormone, Perspektivelosigkeit, Rebellion und "rechte Parteien"!

EINTEILIGES PUZZLE

Sogar die Begründung von Frau Erkurt, warum es wichig wäre, dass die Islamverbände ein Problem eingestehen und dass BIBER-Journalisten dieses Problem ansprechen müssen ist - nett gesagt – am Elefanten vorbei geschossen.

Zitat: " (...) ansonsten missbrauchen rechte Parteien diesen Zustand für ihre politischen Zwecke, obwohl ja gerade sie mit ihrer anti-muslimischen Hetze solche Teenager noch mehr antreiben.".

Also damit der Strache bloß nicht 30 Stimmen mehr bekommt!? Und nicht damit das Problem identifiziert, ans Licht gezerrt und per ehrlichem Diskurs aus der Welt geschafft wird!? Sollte es nicht BIBER, ihren Autoren und den Verbänden eigentlich darum gehen, dass nicht noch mehr Kinder aus Österreich, wie Sabina Selimović und Samra Kešinović, radikalisiert werden und im syrischen Jihad umkommen!?

Frau Erkurt! Ich finde Strache und die Seinen genauso grauslich wie Sie, ich finde sie sind Hetzer! Doch der Hetzer Mirsad Omerović aka Ebu Tejma, der Sabina und Samra radikalisiert hat und in den Tod geschickt hat, war weder FPÖ Mitglied, noch ihr Wähler – sondern ein ausgebildeter Imam, zugelassener Religionslehrer und von der Stadt Wien bezahlt. Die Begriffe „halal“ und „haram“ kommen nicht von rechten Parteien – sondern aus der Morallehre des Islam. Und von muslimischen Religionslehrern! Punkt!

Und: Es muss doch immer darum gehen, Frau Erkurt, Menschen – insbesondere Kinder – vor Schaden zu bewahren! Und nicht darum, dem Zahntechniker ein paar Wähler abspenstig zu machen!

ENDE

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Dieter Knoflach

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Aron Sperber

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