Angesichts der Tatsache dass heute für viele Kinder der Schulanfang war, habe ich mir Gedanken gemacht über die Schule des Lebens.

Wir treten in diese Schule ein, sobald wir das Licht der Welt erblicken, rausgepresst aus dem wärmenden und schützenden Körper der Mutter, die nährende Nabelschnur zur Mutter getrennt wird und wir von diesem Moment an auf uns selbst gestellt sind .... sind wir als Menschen denn das wirklich? Organisch ja, Körperlich noch lange nicht, im Gegensatz zu vielen Tieren, die kurz nach ihrer Geburt schon auf ihren mehr oder weniger dünnen und wackeligen Beinchen stehen müssen um die Milchquelle der Mutter zu erreichen, um zu flüchten vor Gefahren die in der Wildnis lauern und um ihrer Herdenfamilie zu folgen.

Menschenkinder brauchen ein Jahr oder länger um ihre Beinchen zu nützen und dennoch sind Sie vom ersten Tag an, IN DER SCHULE DES LEBENS.

Ausgestattet mit Instinkten und Emotionen, die noch unbeeinflusst von äusseren Geschehen sind, jedoch schon geprägt im Mutterleib von den Geschehnissen der Schwangerschaft, in der wir als *Soziusfahrer* mitleben und diese Erlebnisse sich fest in unser Unter-Bewusst-Sein eingeprägt haben, ohne wertenden Verstand oder gedanklichen Erinnerungen und die erst zu einem viel späteren Zeitpunkt nach und nach zum Vorschein kommen, in Form von Verhaltensmustern die nicht unsere Eigenen sind, in der *Schublade des Vergessens* fest schlummernd, bis Diese durch eine Sitation der wir ausgesetzt sind plötzlich aktiv wird und wir nicht bewusst wahrnehmen können, woher diese Reaktionen jetzt kommen.

Wir lernen vom ersten Tag an, nicht in einem Schulgebäude, sitzend in einer Schulbank mit Heften und Büchern vor uns liegend, eine Lehrkraft vorne an der Tafel stehend, die uns versucht Stoffe aus allen möglichen Bereichen beizubringen, nein wir entwickeln erstmal all die Fähigkeiten die wir brauchen um uns auf den eigenen Beinen zu bewegen, die Umwelt wahrzunehmen, Menschen zu analysieren und zu unterscheiden, Situationen mehr oder weniger kennen zu lernen, mit Ängsten und Freuden konfrontiert zu sein, deren Ursprung und Herkunft wir noch nicht erkennen, eine Menge an Lernstoff für ein kleines Menschenkind, von dem Erwachsene meinen: Es ist ja noch so klein und versteht ja noch nichts vom Leben.

Ein sehr eigenartiger Ausspruch in Anbetracht dessen, da das Leben doch in dem Moment beginnt, wo wir den ersten Atemzug selbst-ständig tun und von nun an darauf angewiesen sind, in guten Händen zu sein, versorgt zu werden mit Liebe und Zuneigung um unseren emotionalen Körper zu entwickeln, mit Nahrung um unseren physischen Körper zum Wachstum zu verhelfen und schlussendlich mit verstandsmässiger Nahrung um unser Gehirn zu trainieren.

Welche Monsteraufgaben wir in der Schule des Lebens schon in den ersten sechs Jahren zu bewältigen haben, erkennen viele Menschen so nicht an, Sie denken das *der Ernst des Lebens* .... wie der Volksmund so schön sagt .... erst mit dem ersten Schultag im Schulgebäude, mit Schultüte und Schultasche am Rücken beginnt.

Die Ab-Erkennung dieser sechs wichtigsten Schuljahre in der Schule des Lebens ist leider sehr oft der Grund, warum viele Menschen in späteren Jahren erst recherchieren müssen, um zu erkennen, was eigentlich passiert ist und warum sich soviele Zusammenhänge ergeben haben.

Die Schule des Lebens läuft paralell zur Schule im Schulgebäude weiter, fast unmerklich und unerkannt werden Menschen in eine Richtung gedrückt, durch Wissen aneignend, das von anderen Menschen oft eins zu eins weitergegeben wird, ohne den Sinn zu hinterfragen, Stoff der erlernt werden muss und Aufgaben die manchmal schier unlösbar sind, während immer paralell die Schule des Lebens weiterläuft, unaufhörlich, Jahr für Jahr.

Ist dann ein berufliches Ziel erreicht in der Ausbildung abgeschlossen, tritt der Mensch aus der Schule im Gebäude aus, tritt ein in die Arbeitswelt und bildet sich weiter, oder auch nicht. Mit dem Schulaustritt ist jedoch nicht der Austritt aus *der Schule des Lebens* gemeint, diese Schule läuft weiter und jede Unterrichtseinheit ist ein Meilenstein im Leben jedes Menschen, egal wie lange die Einheit dauert oder wie kurz sie sein mag.

Wie hart und wie herausfordernd die Schule des Lebens auch sein mag, wir werden erst aus dieser Schule austreten, wenn unser Herz aufhört zu schlagen und wir unsere Augen schliessen. Dazwischen haben wir hunderte von Tests, Schularbeiten und Prüfungen abgelegt, Schul- und Hausaufgaben gemacht, Pausen und Ferien, Freistunden und Vieles mehr.

So gesehen dient jede Situation in die wir im Laufe des Lebens kommen, immer nur der Weiter-Entwicklung in der Schule des Lebens, d.h. wir sollten uns niemals davor drücken, mutig die Aufgaben annehmen, auch wenn Sie uns manchmal unlösbar, lästig oder einfach nur langweilig erscheinen, das Ergebnis wird jeder für sich selbst vom Herzen erkennen, wenn er stolz auf sich ist und sein Ausspruch vom Herzen sein wird: ICH BIN SCHÜLER IN DER SCHULE DES LEBENS UND DAS IST GUT SO!

Herzlichst

Brigitte

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