Wer würde das Tier aufziehen, das er dann tötet und isst?

Ich lebe vegetarisch, zu 99 Prozent vegan und bin, wie die meisten mitbekommen haben, eine öffentlich auftretende Tierfreundin. Es widerstrebt mir der Gedanke, Tiere zu töten, wenn ich mich auch anders ernähren kann.

Können Sie sich vorstellen, ein Hausschwein zu haben, es zwei Jahre lang groß zu ziehen, es zu herzen, zu verhätscheln – und dann die Klinge am Hals anzusetzen, es zu schlachten und zu essen?

Aber die „Fleischproduktion“ ist heutzutage einfach sehr weit weg von uns. Was interessieren uns die anonymen Hallen, in denen zehntausende Hühner ohne Tageslicht gehalten werden?

Ich bin selber auf einem Bauernhof aufgewachsen und meine Großeltern haben Tiere geschlachtet. Wir haben dieses Fleisch gegessen. Die Tiere haben aber davor gut gelebt.

Ich kann mir das heute nicht mehr vorstellen. Sehr wohl vorstellen kann ich mir aber, dass das manche Menschen tun können – so lange die Tiere nicht leiden.

Jede Person, egal ob Tier oder Mensch, sollte ein schönes Leben haben. Auch wenn klar ist, dass wir alle ein Ablaufdatum haben. Aber ich könnte die Tiere nicht töten und will diese Verantwortung auch niemandem anderen geben wollen.

Heutzutage ist das aber wie erwähnt einfach alles sehr weit weg. Es fängt schon damit an, dass man die Tierherden, die wir alle tagtäglich essen, gar nicht mehr sieht. Eine Wurst selber hat nicht mehr viel mit einem Tier gemeinsam. Es ist alles sehr weit weg.

Ich würde mir wünschen, dass darüber mehr nachgedacht und diskutiert würde. Ich kaufe sogar so gut wie ausschließlich nur vegane Kleidung.

Es geht einfach darum, dass wir nicht blindlinks alles hinnehmen, was uns präsentiert wird oder dass alle Leserinnen und Leser von heute auf morgen vegan leben. Ich möchte zum Nachdenken anregen.

Wäre es nicht besser, wenn man schon Fleisch essen möchte, vielleicht weniger zu essen und sich einmal am Biobauernhof anzusehen, wie die Tiere leben? Ich glaube nämlich nicht, dass viele Menschen in der Lage sind, genau das zu tun: Ein Tier groß zu ziehen, zu hegen und zu pflegen und dann zu töten und zu essen.

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