"Und meinen Burger hab ich immer noch nicht bekommen."

Auf der Ökonomen-Seite Mises.org schrieb ein Kommentator, "Die Regierung, die im Jahr 2020 dem Restaurant verboten hat, mir einen Burger zu verkaufen -- nimmt jetzt mein Geld und gibt es dem Restaurant als Entschädigung... Und ich habe meinen Burger immer noch nicht bekommen."

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Mit diesen schlichten Worten werden die Schäden verdeutlicht, die konkret und unausweichlich entstehen wenn der Staat eine freiwillige Transaktion zwischen Käufer und Verkäufer unterbindet.

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Zuerst fügt der Staat dem Restaurant und seinem Kunde Schaden zu. Dann Gibt der Staat vor dem Restaurant zu entschädigen, beschädigt dem Kunde jedoch dabei ein zweites Mal - während dessen er lauthals behauptet er Würde nur gutes wollen und tun.

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Ökonemen nennen solche Vorgehen (bzw. Vergehen) "Interventionen" oder "Zwangseingriffe".

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In "Man, Economy and State", liefert Murray N. Rothbard eine systematische ausarbeitung des Themas, hier nur ein kurzer Ausschnitt:

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"Bei der Verfolgung der Auswirkungen einer Intervention müssen wir sowohl die direkten als auch die indirekten Folgen untersuchen. Erstens hat eine Intervention direkte, unmittelbare Auswirkungen auf die Nützlichkeit der Beteiligten. Einerseits wird bei einer freien Gesellschaft ohne Intervention jeder immer so handeln, wie er glaubt, seinen Nutzen zu maximieren, d.h. ihn auf die höchstmögliche Position auf seiner Werteskala zu bringen. Kurz gesagt, der Nutzen eines jeden wird ex ante "maximiert" (vorausgesetzt, wir achten darauf, "Nutzen" nicht kardinal zu interpretieren). Jeder Tausch auf dem freien Markt, ja jede Handlung in der freien Gesellschaft, findet statt, weil erwartet wird, dass jeder Beteiligte davon profitiert. Wenn wir den Begriff "Gesellschaft" verwenden dürfen, um das Muster, die Anordnung aller individuellen Tauschvorgänge darzustellen, dann können wir sagen, dass der freie Markt den gesellschaftlichen Nutzen maximiert, da jeder durch seine freien Handlungen an Nutzen gewinnt[3].

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Zwangseingriffe hingegen bedeuten per se, dass das Individuum oder die Individuen, die gezwungen werden, nicht freiwillig das getan hätten, wozu sie nun vom Eingreifenden gezwungen werden. Die Person, die genötigt wird, etwas zu sagen oder nicht zu sagen oder einen Austausch mit dem Intervenienten oder einem Dritten vorzunehmen oder nicht vorzunehmen, wird durch die Androhung von Gewalt in ihrem Handeln verändert. Der Genötigte verliert also durch die Intervention immer an Nutzen, denn sein Handeln ist durch die Einwirkung gewaltsam verändert worden. Bei autistischen und binären Eingriffen verlieren die einzelnen Subjekte jeweils an Nutzen; bei dreieckigen Eingriffen verliert mindestens einer, manchmal auch beide, der beiden Tauschwilligen an Nutzen.

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Wer gewinnt ex ante an Nutzen? Eindeutig der Intervenierende, sonst hätte er die Intervention nicht vorgenommen. Im Fall von binären Interventionen gewinnt er selbst direkt an austauschbaren Gütern oder Dienstleistungen auf Kosten seines Subjekts.[4] Im Fall von autistischen und dreieckigen Interventionen gewinnt er an einem Gefühl des psychischen Wohlbefindens, indem er anderen Regeln aufzwingt (oder vielleicht eine scheinbare Rechtfertigung für andere, binäre Interventionen liefert).

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Im Gegensatz zum freien Markt liefern also alle Fälle von Interventionen einer Gruppe von Menschen Gewinne auf Kosten einer anderen Gruppe. In binären Interventionen sind die direkten Gewinne und Verluste "greifbar" in Form von austauschbaren Gütern oder Dienstleistungen; in anderen Fällen sind die direkten Gewinne nicht austauschbare Befriedigungen für die Intervenierenden, und der direkte Verlust besteht darin, dass sie zu weniger befriedigenden, wenn nicht sogar positiv schmerzhaften Formen der Aktivität gezwungen werden."

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Bis eine deutsche Ausgabe von Rothbard's "Man, Economy and State" erschienen ist, können wir damit anfangen unsere Mitmenschen darauf vorzubereiten indem wir die Geschichte erzählen vom "Burger, die ich immer noch nicht bekommen hab".

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