Eigentlich würde ich mich als recht safarierfahren bezeichnen. Schwimmen im Okavango Delta? Check! Walking Safari im South Luangwa, Sambias wildreichstem Nationalpark? Check! Spazieren gehen mit Elefanten? Check. Bei meiner letzten Safari in Südafrika aber, habe ich das erste Mal wirklich Herzklopfen bekommen.

Es war auf Safari im Kariega Game Reserve im Eastern Cape. Wir waren im offenen Geländewagen mit unserem Ranger Polite unterwegs. Er hat sich als Meister des Spurenlesens erwiesen. Wir hatten schon eine längere Zeit aus Ermangelung von größeren Tieren bunte Vögel bewundert. Plötzlich hielt Polite auf dem Weg an. Recht frische Spuren. Gnus – und Nashörner. Wir folgten den Gnu-Spuren. Staub stob am Ende des Wegs auf. Die Gnus, die gerade noch den Weg entlang gerannt waren, legten eine Vollbremsung ein und verzogen sich in den Busch.

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Vor uns tauchte eine Wand aus riesigen grauen Tieren auf. Zwei Nashörner standen vor einer Elefantenherde. Keiner der Big Five wollten dem anderen den Weg freigeben. Von der schieren Kraft waren die Nashörner überlegen und hätten wohl bei einer direkten Auseinandersetzung gewonnen. Trotzdem verhielten sie sich sehr besonnen. Sie standen ruhig da, tänzelten ein wenig nach rechts und links, zupften an Zweigen. Fast unscheinbar näherten sie sich den Elefanten. Die erwachsenen Elefanten zeigten sich vernünftig und fingen an, sich zurückzuziehen.

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Doch sie hatten die Rechnung ohne die jungen, übermütigen Elefantenbullen gemacht. Sie flatterten mit den Ohren als Drohgebärde, hoben den Rüssel und tröteten. Was wollten die alten Elefanten machen? Sie drehten sich um und bauten die Drohkulisse aus. Angesichts der Überzahl traten die Nashörner den Rückzug an. Doch hinter ihnen stand unser Geländewagen. Polite zog ein wenig zur Seite, um den Tieren mehr Raum zu lassen – und sie nicht weitere zu stressen. Die Nashörner liefen auf uns zu – und zogen nur wenige Zentimeter am Wagen vorbei. Ich gestehe es gerne – ich hatte Herzklopfen. Diese unglaublich kräftigen Tiere so unmittelbar zu sehen, ist respekteinflößend. Und nun standen wir zwischen den Fronten.

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Die Nashörner schienen sich zu beraten und setzten zum Gegenangriff an. Sie liefen an uns vorbei auf die Elefanten zu.

Wie der Machtkampf von Elefanten und Nashörnern ausgegangen ist? Ich weiß es nicht. Wir haben den Tieren lieber ihren Raum gelassen, sind zu einer wunderschönen Stelle gefahren und haben mit einem Sundowner auf das tolle Erlebnis angestoßen.

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Polite, habe ich gefragt, warum sind die Tiere denn nicht auf uns losgegangen, wo wir doch im Weg standen? Wir haben das größere Auto, sagte er verschmitzt.

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irmi

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fischundfleisch

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