Liebe Kinder,

heute möchte ich euch von einem Volk erzählen, in dem Hochmut und Größenwahnsinn traurige Triumphe feierten. Dieses Volk lebe dichtgedrängt in einem kleinen Land zwischen Nordsee und Alpen. Vor langer Zeit führte dieses Volk einen Krieg. Allerdings nicht gegen einen oder zwei Nachbarn, sondern man schickte sich an, ganz Europa zu erobern und obendrein noch ein Stück von Afrika. Insgesamt eine Fläche, die mehr als ein dutzend Mal so groß war, wie das Heimatland.

Nachdem dieses Volk mit dem Vorhaben natürlich gescheitert und besiegt war, hatte man genug damit zu tun, die zerstörte Heimat wieder aufzubauen und gab sich bescheiden. Aber als nach ein paar Jahrzehnten alles wieder aufgebaut war, brach der alte Größenwahnsinn wieder umso deutlicher hervor. Nach der Wiedervereinigung war man schließlich wer. „Wir können alles und noch viel mehr, hieß es und das Volk jubelte, als es hieß, dass man den Ostteil des Landes in ein paar Jahren in blühende Landschaften verwandeln könne.

Dann machte man sich daran, eine führende Rolle in Europa zu beanspruchen. Man sah sich als Treiber und Architekt der Europäischen Union. Diese sollte am deutschen Wesen genesen. Man pumpte Unsummen in dieses politische Konstrukt um sich die Führungsrolle gewissermaßen zu erkaufen und Abhängigkeiten zu schaffen. „Wir schaffen das“, rief man den anderen Staaten zu und posierte mit Zuckerbrot und Peitsche. Es schien zu funktionieren und so wurde man immer hochmütiger.

Für dieses Volk gab es keine Grenzen mehr. Je absurder die Pläne der Führung wurden, desto mehr jubelte man. Zwar merkten die Bürger, dass sie ohne ihre D-Mark im Ausland nur noch kleine Brötchen backen konnten, aber wer zu den Sternen greift, darf nicht kleinlich sein. Dafür konnte man sich als Zuchtmeister der EU fühlen, von dessen Wohlwollen viele abhängig waren.

Der Hochmut bestimmte natürlich nicht nur die internationale Politik, sondern auch die Innenpolitik. Unbeirrbar war der Glaube, dass es nichts gibt, was man nicht mit mehr Bürokratie und mehr Gesetzen in den Griff bekommen konnte. Wir schaffen das. Dabei hatte man schon das komplizierteste Steuerrecht weltweit. Lief irgendetwas schief, schob man schnell ein paar Subventionen rüber. Tauchten Sorgen wegen des Energieverbrauchs auf, wurden Glühbirnen verboten oder allen Häusern eine Wärmedämmung verordnet. Brauchte die Wirtschaft mehr Arbeitskräfte, verkürzte man eben die Schulzeiten und demontierte die bewährte akademische Ausbildung. Klagte eine Stadt mit Kessellage wie z.B. Stuttgart über schlechte Luft, wurden überall Umweltzonen eingeführt.

Es gibt nichts, was wir nicht regeln können, hieß es bald. Wir sind die Größten. Bald reichte es diesem Volk nicht mehr, eine führende Rolle in Europa zu spielen. Weltweite Geltung und Führungsanspruch sollten es sein. Da kam die globale Klimahysterie gerade recht. Mit Begeisterung sprang man auf den Zug und hatte alsbald einen Platz auf der Lok erobert. Wir sind die größten Klimaretter von allen, rief man. Folgt uns, wir kennen den Weg.

Aber damit war der Größenwahnsinn noch nicht am Limit.

Innenpolitisch begann man – ganz in der Tradition sozialistischer Spinner – an einem neuen Menschen zu basteln, einem genderneutralen, der sich je nach Gusto zwischen dutzenden von Geschlechtern entscheiden konnte. Kann man sich einen größeren Irrsinn vorstellen? Mehr Größenwahn? Dieses Volk stellte sich über die Naturwissenschaften. Überall in Kindergärten und Schulen machte man sich an die Formung des neuen Menschen. 250 Lehrstühle und Institute wurden eingerichtet und mit Milliarden gepäppelt, die den Genderismus erforschen und verbreiten sollten.

Aber das alles war den Hochmütigen und Verblendeten nicht genug. Sie wollten der Welt beweisen, dass sie die Größten sind. Und so wagten sie ein neues Irrsinnsprojekt. Sie wollten der Welt beweisen, dass ein hochindustrialisiertes Land einfach seine Atomkraftwerke abschalten, auf den bewährten Energiemix verzichten, und sich mit regenerativen Energiequellen versorgen kann. „Wir sind Deutsche, wir schaffen das“, rief man. Und bepflasterte das Land mit Windkraftanlagen. Die übrige Welt schmunzelte und baute weiter Atomkraftwerke. Aber die Deutschen wurden immer verbissener. Sie wollte globaler Umweltführer sein. Und so dachten sie darüber nach, ab 2030 Verbrennungsmotoren zu verbieten. Sie hatten vergessen, dass ihre Propellertürme kaum den Strom für Millionen von Elektrofahrzeugen liefern konnten.

Wahnsinn, denkt ihr jetzt, liebe Kinder. Aber wir sind noch nicht am Ende der Geschichte. Der Hochmut frisst seine Jünger. Aber vorher leistet er sich manchen Spaß mit Ihnen.

Im Jahr 2015 schlug der Größenwahn dieses dem Wahn verfallen Volkes Kapriolen. Es gab, bedingt durch einen Krieg in Syrien, eine Flüchtlingswelle. Und was machte unser Volk? Es träumte davon, das moralische Leichtfeuer der Welt zu sein, der Kaiser der Guten. Und so öffnete man die Grenzen und ließ alle, die wollten, ins Land. Es waren weit über eine Million z.T. höchst bedenklicher Gestalten. Man versorgte sie und gewährte ihnen großzügige Leistungen, die weit über dem lagen, was sie in ihrer Heimat hatten. So kamen natürlich immer mehr. In dem Wahn, der moralische Führer der Welt zu werden, versorgte man die Migranten sogar besser, als die eigene, bedürftige Bevölkerung. Das Volk jubelte. Wir schaffen das. Wir sind die Größten.

Die Welt warnte, dass es Probleme geben würde, so viele Menschen einer fremden Kultur aufzunehmen. Aber unser Volk lachte nur. Sie würden die Migranten – ähnlich wie einen Computer – einfach neu booten und ein neues kulturelles Betriebssystem aufspielen. Integration nannte man das und stellte Milliarden dafür bereit. Wir können alles.

Aber irgendwann wurde dem Volk doch etwas mulmig zumute. Es gab einfach zu viele Messerstechereien, Vergewaltigungen und Massenschlägereien. Also nahm man ein neues, nicht minder hochmütiges Projekt in Angriff. „Fluchtursachen beseitigen“, nannte man das. Und schickte sich an, den afrikanischen Kontinent, ca. 50 Mal so groß wie das winzige Heimatland, zu sanieren. Wir schaffen das, hieß es wieder.

Ja, liebe Kinder, noch nie hat die Welt ein hochmütigeres und größenwahnsinnigeres Volk gesehen, das der Irrationalität verfallen ist und in seinem Wahn alles Erreichte leichtfertig verspielt hat. Aber Hochmut kommt vor dem Fall. Und in der nächsten Stunde erzähle ich euch, wie dieses schreckliche Volk im Gully der Geschichte verschwunden ist.

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