Das war ein Geschäftsmann zu Zeiten des Kaiser Franz Josef. Seine Geschäftsgrundlage war der Verlag und der Handel von Leinen / Baumwolle / Tuch.

So weit ich das heute noch herausfinden kann, kaufte er Baumwoll-Garn auf dem Weltmarkt ein, übergab es an die Weber im Bezirk Schärding / Sauwald, die daraus einen Baumwollstoff gewoben haben.

Sie bekamen dafür ein kleines Entgelt, der Fetz wurde immer reicher, während seine Geschäftspartner an Hunger litten. Er wurde oft aufgefordert, etwas mehr Geld für die Lohnarbeit zu zahlen. Das hat er verweigert mit dem Argument, dass der Markt nur eine knappe Spanne zulässt.

Er war unverheiratet und hatte eine Truhe voller Geldscheine. Einem Freund sagte er, wenn du einen Geldschein aus dem Stapel herausziehen kannst, ohne dass er zerreißt, gehört er dir.

Irgendwann vor der Jahrhundertwende starb der alte Herr und Hagestolz, er hatte keine Kinder, so erbten Familienmitglieder in Wien sein Vermögen. Die Geldscheine aus der oben erwähnten Truhe wurden zu ihm ins offene Grab gekippt. Das war nach dem Leitspruch der Katholischen Kirche: "Hütet euch vor dem Mammon...!"

In allen Gasthäusern der Gemeinde gab es eine Woche lang eine Leichenzehrung von seinem Geld, damit sich die Armen mal satt essen konnten.

Von seinem Besitz existiert heute noch das Fetzen-Stöckel, eine kleine Kapelle, die von seinem Geld erbaut worden ist. Von seinem stattlichen Bauernhof wurde der Stadel abgetragen und bei meinem Elternhaus 1906 nach einem Brand wieder aufgebaut. Das war der Fetzen-Stadel.

Ich habe im Internet nachgeforscht, man findet kaum mehr was von dieser Geschichte. Es gibt noch in Münzkirchen in dem Ortsteil eine Franz-Fetz-Straße. In Genealogy gibt es einen Hinweis, dass viele Nachkommen der Fetz-Familie heute in den USA leben. In Vorarlberg gibt es eine starke Gemeinde mit dem Nachnamen Fetz.

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