Irgendwas läuft fundamental falsch mit Österreichs Medienszene, und die Auffälligkeiten häufen sich, die als Indizien einer schweren Medienkrise gesehen werden können, die auch wegen der Bedeutung der Medien eine schwere Demokratiekrise ist.

Das Magazin "Weekend" brachte die verhaltensauffällige Frage: "Ministermissgeschicke: Soll Kanzler Kurz schweigen oder aussitzen?"

Da Schweigen dasselbe ist wie Aussitzen, ist diese Frage eigentlich völlig sinnlos. Genausogut hätte man fragen können: "Soll Kurz aussitzen oder aussitzen ?" oder "Soll Kurz schweigen oder schweigen ?"

Für die Erklärung dieser absurden Fragestellung, die meiner Beobachtung nach von keinem anderen Journalisten, bzw. keiner anderen Journalistin kritisiert wurde, gibt es zwei Möglichkeiten:

1.) Journalisten sind strohdumm und stellen daher völlig sinnlose Fragen.

2.) Journalisten sind intelligent und subversiv. Österreichs Journalismusszene ist so tief links und rot-grün eingefärbt, dass viele Journalisten sich gar nicht mehr trauen, ihre Meinung zu sagen oder zu schreiben und daher zu subversiven Metaphern und Seltsamkeiten greifen müssen, die ansonsten nur in totalitären Systemen üblich sind. Mich erinert das irgendwie an den Samisdat im ehemaligen Ostblock. Auch die Samisdat-Schreiber mussten sich mit dem herrschenden Mainstream arrangieren oder mickrige Eigenverlagsreichweiten erzielen.

Wenn ein Journlaist also die völlig sinnlose Frage stellt: "Soll Kurz schweigen oder aussitzen ?", dann vielleicht deswegen, weil er mit Kurz sympathisiert, bzw. Kurz und Schwarz-Blau für die derzeit bessere Alternative hält, aber das nicht offen sagen oder schreiben darf, weil er dann massive Probleme mit dem rot-grünen Mainstream innerhalb der Journo-Szene bekommt, oder weil er dann gefeuert würde.

So wie unter der Metternich´schen Zensur ist bei heute in Österreich dominierenden rot-grünen Medienmainstream möglicherweise wieder Zensurumgehung angesagt.

Wäre eigentlich traurig, aber als gelernten Österreicher wundert einen eh schon gar nix mehr.

?

Unabsichtlicher Fehler oder subversive Kurz-Sympathie in der journalistischen Schweigespirale österreichischer Medien ?

In dem ganzen Artikel, der sehr lang ist, fehlt das Argument mit der Gewaltentrennung: ein Kanzler, also ein Exekutivorgan, soll sich wegen der Gewaltenteilung gar nicht über Ligislativmitglieder wie Dönmez, Bösch oder Vilimsky äußern. Wenn Kurz den Appellen der Medien nachkäme, Abgeordnete zu kritisieren, dann würde er sich von denselben Medien den Vorwurf der Verletzung der Gewaltentrennung einhandeln.

Der Begriff der "Schweigespirale" stammt von der deutschen Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann. Sie beschrieb damit die Neigung, die eigene Meinung zu vertuschen und zu verschweigen, wenn man vermutet, dass sie dem Mainstream zu stark widerspricht. Noelle-Neumann hatte Nazi-Vorfahren oder so, was sie bei den USA-Aufenthalten dazu zwang, ihre eigene Geschichte, bzw. die ihrer Familie zu verschweigen, zu vertuschen und zu verfälschen.

Auch das war eine subversive Form des Umgang mit einer Art medailen oder gesellschaftlichen Diktatur, zu der die USA aufgrund einer Siegermentalität neigten, ähnlich wie europäische Siegerstaaten des Weltkriegs.

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