Vor 2 Jahren schrieb ich hier auf FUF einen Blog, der die sogenannten "Tests" in der EU, die den Eurofighter mit dem Joint Strike Fighter, Lockheed Martin F-35, verglichen und den Eurofighter höherwerteten, kritisierte.

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/eurofighter-dem-joint-strike-fighter-hoffnungslos-unterlegen-57693

Und siehe da, gestern beschloss das Schweizer Parlament, als Nachfolger für seine F-16-Kampfflugzeuge nicht den Eurofighter, nicht den Saab Gripen, sondern eben 36 Stück des Joint Strike Fighter, des F-35 anzuschaffen, den ich damals vor 2 Jahren als so überlegen eingestuft hatte.

Und nicht nur das: gemäß Infos von Statista.de kostet der F-35 auch nur die Hälfte dessen, was ein Eurofighter kostet.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36485/umfrage/top-10-kampfflugzeuge-nach-kosten-in-millionen-euro/

Das wirft natürlich ein neues Licht auf den verunglückten Eurofighter-Kauf damals im Jahr 2000, von dem ich behauptete, dass darin alle Parteien verwickelt seien, sowohl SP, als auch ÖVP, als auch Grüne, als auch FPÖ, weil eben der überhöhte Preis der Eurofighter, bzw. der gesamte Geschäftsabschluss eine Art Gegengeschäft für die AUfhebung der EU-14-Sanktionen gegen Österreich bzw. dessen Schwarz-Blaue Bundesregierung gewesen zu sein scheint. Betrieben hatte diese Sanktionen insbesondere die deutsche rot-grüne Regierung, und weil die schwarz-blaue Regierung daraufhin US-amerikanisches Militärgerät beschafft hatte, nämlich Blackhawk-Hubschrauber, hatten die deutschen Rüstungskonzerne die rot-grüne Regierung in Deutschland kräftig unter Druck gesetzt, die Sanktionen zu beenden, damit wieder Rüstungsgeschäfte mit Österreich möglich sind.

Meine persönliche Meinung zum Schweizer Ankauf: in dieser Stückzahl und in dieser Qualifikation ist der F-35 fast ein bisschen überqualifiziert, weil die Stealth-Fähigkeiten (also die Tarnkappenfähigkeiten) bei der Verteidigung des eigenen Luftraums nicht so wichtig sind, wie beim Eindringen in einen feindlichen Luftraum, der von feindlichem Bodenradar durchleuchtet wird.

Aber wer weiss: vielleicht haben die Schweizer ja vor, sich an internationalen Militäraktionen zu beteiligen, bei denen genau diese Tarnkappenfähigkeit maximal Sinn macht. Die Schweiz ist zwar neutral, aber laut herrschender Völkerrechtslehre ist ein UNO-Sicherheitsratsmandat höherrangig als die Neutralität, und ein derartiges UNO-Sicherheitsratsmandat gibt es bzgl. Afghanistan, aus dem gerade - Zufall über Zufall - die NATO-Staaten abgezogen sind und in dem es ziemlich drunter und drübergeht, weil die radikal-islamistischen Taliban auf dem Vormarsch sind.

Auf jeden Fall schafft die Schweiz für einen halb so großen Luftraum wie Österreich zweieinhalbmal soviele moderne Flugzeuge an wie Österreich, wobei von Modernität nach der Darabos´schen Abrüstung der Eurofighter eigentlich keine Rede mehr sein kann.

Österreich erweist sich wieder einmal als eine Art Schildbürgerstaat. Vielleicht insbesondere auf dem Gebiet des Militärwesens.

Es ist, wie der frühere Wiener Bürgermeister, Bundespräsident, General Theodor Körner sagte: "Mit einer Armee von Pazifisten kann man keinen Krieg gewinnen".

Und mit Pazifisten wie Darabos als Verteidigungsminister und Van der Bellen als Bundespräsident und Oberbefehlshaber des Bundesheers konnte bzw. kann man wohl davon ausgehen, dass nur Schildbürgerpolitik rauskommen konnte, bzw. kann.

Aber auch Nicht-Pazifisten wie Kunasek und Doskozil haben schwere Fehler gemacht in Zusammenhang mit dem Militärwesen.

Hier noch ein Kleine-Zeitungs-Artikel zum Thema:

https://www.kleinezeitung.at/politik/aussenpolitik/6009947/Milliarden-fuer-die-Sicherheit_So-fliegen-uns-die-Schweizer-um-die

https://de.wikipedia.org/wiki/Lockheed_Martin_F-35

CC / USAF Master Sgt. Allen https://de.wikipedia.org/wiki/Lockheed_Martin_F-35

Joint Strike Fighter Lockheed Martin F-35, der nun von der Schweiz angekauft wird, weil er in der Schweiz als höherwertig und preisgünstiger eingestuft wird als der Eurofighter.

Er heisst Joint Strike Fighter, weil er erstens ein gemeinsames Projekt, von US-Army, US-Navy und US-Air Force ist, und weil zweitens er ein gemeinsames Prjekt von USA und GB ist. Man kann annehmen, dass das Aussteigen der Briten aus dem Eurofighter und das Einsteigen der Briten in den Joint Strike Fighter ein Aspekt beim Brexit, bei Ausstieg Großbritanniens aus der EU war.

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pthaler

pthaler bewertete diesen Eintrag 30.07.2021 14:46:58

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