Ich wollte heute neben den Medienberichten rund um den sogenannten "Campus der Religionen" der Stadt Wien die Online-Infos dazu der Stadt Wien abrufen, aber es gibt keine: die Stadt Wien ist online "derzeit nicht erreichbar". Und das schon seit Stunden.

Normalerweise kann man derartige technische Probleme einigermaßen schnell beheben, aber diese Offlinitis besteht nun schon länger.

https://www.wien.gv.at/

Daher andere Infos der Stadt Wien über den sogenannten "Campus der Religionen", wobei alleine schon der Begriff des "Campus" etwas Universitäres suggerieren soll, aber während an einem wirklichen Campus die Freiheit der Forschung herrscht, die auch durch Verfassungsgrundsätze gedeckt sind, sind Religionen totalitäre Systeme, die noch dazu die letzten Jahrtausende verschlafen haben und Regeln haben, die völlig veraltet sind. Es werden auch nicht alle Religionen an diesem perverserweise "Campus" genannten Ort vertreten sein, sondern nur wenige: Katholische Kirche, Evangelische Kirche, griechisch-orthodoxe Kirche, israelitische Glaubensgemeinschaft, islamische Glaubensgemeinschaft, buddhistische Religiongemeinschaft und Sikh-Religionsgemeinschaft.

Insbesondere die Modernisten, die die alten Religionen neu auslegen, fehlen, es dominieren die Steinzeitreligionen, so fehlen z.B.: Aleviten, Seyran Ates´s Ibn-Rushd-Goethe-Strömung und viele andere moderne Interpreten mehr.

https://www.vienna.at/realisierung-des-campus-der-religionen-in-wien-rueckt-naeher/6703418

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200811_OTS0060/campus-der-religionen-nimmt-gestalt-an

Und es sind nur die "geistlichen Würdenträger" vertreten, die einfachen Gläubigen, die unter ihren religiösen Herrschern vielfach leiden, hingegen nicht.

Das heisst, die die ohnehin schon übermäßig viel Einfluss und Macht und potenzielle Zerstörungswucht haben, werden hier noch einmal gestärkt, hingegen die einfachen Leute nicht. Und diese Herrschaft der Kirchenoberen über die Kirchenunteren wird von der SPÖ und ihrem "Würgermeister" Ludwig noch einmal gestärkt, von der Partei also, die früher einmal behauptete, für die einfachen Leute dazusein.

Aber die SPÖ hat sich eben wahltaktisch oder wahltaktisch-hoffend arrangiert mit dem "islamischen Faschismus", wie der deutsch-ägyptische Politologe Hamed Abdel-Samad einmal den Islam nannte.

Möglicherweise ist dieser Shutdown des Stadt-Wien-Online-Auftritts auch ein subversiver Protest zahlreicher Stadt-Wien-Mitarbeiter, die den von der SPÖ forcierten Totalitarismus nicht mehr mittragen können oder wollen.

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Laut Bürgermeister Ludwig soll dieser "Campus der Religionen" ein zentrum der Verständigung sein, aber in der Praxis geht es bei diesen Treffen sehr wohl immer auch um Rivalität und darum, den anderen Glaubensgemeinschaften Gläubige abspenstig zu machen, was vielleicht gar nicht so schlecht ist, insbesondere, wenn der aggressivsten und militantesten Glaubensrichtung, also wahrscheinlich dem Islam, Gläubige "verloren" gehen sollten.

APA / Roland Schlager https://www.vienna.at/realisierung-des-campus-der-religionen-in-wien-rueckt-naeher/6703418

(Achtung, es handelt sich hierbei um ein piratiertes Bild, das wahrscheinlich in Kürze verschwinden wird!, sehr treffend kommt auf diesem Bild auch zum Ausdruck der patriarchale Charakter der meisten Religionen, insbesondere des Katholizismus und des Islam)

Die Kosten dieses "Campus", dessen Architekturwettbewerb-Phase nun abgeschlossen wurde, sind hoch, aber egal, für einen Populisten wie Ludwig, zählt nur die Selbstiniszenierung mitten im Wahlkampf, welche Gefahren sich Wien durch eine Zementierung des Einflusses der Religionen einhandeln könnte, sind Ludwig offensichtlich völlig egal.

Zahlreiche multireligiöse Gesellschaften, seien es nun Bosnien, oder Syrien, oder Libanon oder Kosovo, sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten in Bürgerkriege und Kriege gefallen, und die Gefahr besteht auch im Falle Wien, speziell wenn der Katholizismus, die gerade noch dominante Religion, ebendiese Dominanz verliert, was unvermeidlich erscheint.

Statt wie in früheren Jahrzehnten, als die SPÖ auf Religionskritik setzte und sich als Gegenpol zur den religiösen Christlich-Sozialen verstand (bzw. der ÖVP), hat die SPÖ die Kritik an den Misständen in der Religionen völlig aufgegeben und heisst diejenigen totalitären Tendenzen innerhalb der Religionen gut, die sie früher kritisierte.

Auch Bücher, die sich mit den gefährlichen, auch gesundheitsgefährdenden Aspekten der Religionen befassen, wie z.B "Krank durch die Kirche" von Richard Picker, oder "Psychopathia sexualis" von Krafft-Ebing, werden vielleicht bald von der SPÖ aus den städtischen Bibliotheken verbannt werden, als katholophob oder islamophob oder religiophob oder so.

"wien.at ist nicht erreichbar" kann auch verstanden werden als Hinweis darauf, dass eine abgehobene politische Elite der Stadt Wien nicht mehr für die Sorgen der Bürger, der einfachen Bürger und Bürgerinnen erreichbar ist.

Dass Vizebürgermeisterin Hebein (Grüne) ihr "Autofreie City"-Konzept zu dem Zeitpunkt vorlegte, als Ludwig den "campus der Religionen" präsentieren wollte, obwohl Ludwig die "autofreie City" ablehnte, wird von SPÖ-nahen Medien wie "Österreich" als "Provokation" und "Empörend" bezeichnet:

Hebeins Verzicht auf die Prüfung durch die Rechtsabteilung der Magistratsdirektion wird auch negativ interpretiert, kann sich aber noch als sehr sinnvoll erweisen.

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