Im Machtkampf innerhalb der AfD hat Maximilian Krah einen wichtigen Sieg errungen und die Partei dürfte weiter nach rechts rücken.

Björn Höcke und seine Unterstützer mussten eine Niederlage einstecken.

Krahs Kriegserklärung

Obwohl Krah von der AfD-Delegation für das EU-Parlament ausgeschlossen wurde, gab er sich kämpferisch. Seine Anhänger in Ost-Landesverbänden und rechten Medien wie "Compact" mobilisierten für ihn. Krah drohte unverhohlen mit der Gründung einer neuen Fraktion im EU-Parlament, zu der er bereits Kontakte zu Parteien aus Polen, Slowakei und Bulgarien geknüpft hat.

Höckes Niederlage

Höcke und seine Unterstützer wie die Bundesvorsitzenden Weidel und Chrupalla konnten Krah zwar isolieren, mussten aber eine Niederlage einstecken. Die AfD wird nicht in der ID-Fraktion des Europaparlamentes aufgenommen. Damit verliert die AfD wichtige Redebeiträge und Fördermittel. Krah startete eine Kampangne gegen den Höcke-Vertrauten Aust. Höcke verurteilte die Kampagne gegen seinen Vertrauten René Aust, der statt Krah in die Delegation gewählt wurde. Doch Krah scheint in der Offensive und könnte mit einer Abspaltung der radikaleren Kräfte die AfD nach rechts außen drängen.

Bedeutung für die AfD

Für die AfD ist dieser Machtkampf eine Belastung, da er die Partei weiter spaltet und nach rechts rückt. Krah steht für einen besonders radikalen, russlandfreundlichen Kurs, der die Zusammenarbeit mit anderen Parteien im EU-Parlament erschwert. Gewinnt er die Oberhand, könnte das die AfD für "gemäßigtere AfD-Wähler" unwählbar machen und sie in die Isolation treiben. Die AfD würde offen zur SS-verherrlichenden Partei verkommen.

Aber das scheint egal zu sein. Inzwischen heißt es in der AfD: alle gegen alle. Am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Höcke und sein Co-Landeschef Stefan Möller eine selbst für AfD-Verhältnisse ungewöhnlich hart formulierte Erklärung. "Die durch Unterstützer von Maximilian Krah initiierte, zutiefst ehrenrührige Kampagne gegen unseren Thüringer Parteifreund und Kollegen René Aust verurteilen wir auf das Schärfste", hieß es darin.

Selbst Götz Kubitschek scheint inzwischen die Übersicht verloren zu haben. "Dieser Machtkampf" sei noch "schwerer zu durchschauen" als früher, schrieb er. Und AfD-Bundesvize Stephan Brandner, auch er ein Thüringer Parteimitglied, klang geradezu frustriert. "Es wäre angenehmer gewesen, wenn wir unseren großen Wahlerfolg bei der EU-Wahl ein paar Tage länger hätten transportieren können", sagte er dem stern. "Nun gab es leider sehr schnell negative Schlagzeilen."

Bier und Popcorn......

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Kai-Uwe Lensky

Kai-Uwe Lensky bewertete diesen Eintrag 14.06.2024 13:53:47

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