Die Waffen der EZB sind stumpf geworden, Ratlosigkeit herrscht und die Ökonomie dient nur der Beschäftigung der Ökonomen.

Die Zentralbankrat hat gestern getagt, bot jedoch nichts Neues. Nur einige Details zum bereits beschlossenen Kaufprogramm für Unternehmensanleihen wurden veröffentlicht. Mario Draghi plant weder eine weitere Leitzinssenkungen und es werde aber bis zum Auslaufen des Anleihekaufprogramms in einem Jahr voraussichtlich auch keine Leitzinserhöhung geben.

Die Möglichkeiten der EZB durch weitere Zinssenkungen das geringe Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone anzukurbeln, sind ausgereizt und haben nicht gegriffen. Noch mehr Null-bzw. Negativzinsen kann sich sogar Draghi nicht mehr vorstellen, umsomehr er deswegen auch zunehmend unter Beschuss kommt. Obwohl er Geldpolitik so expansiv wie noch nie ausgerichtet hat ("Geldpresse", "Quantitative Easing"), blieben die gewünschten Wirkungen aus.

Ziel war eine Ankurbelung der Inflationsrate auf +2%, die sich noch immer in der deflationären Nähe der Nullinie bewegt (davon Österr. = 0,6% im März), damit auch das Wirtschaftswachstum davon wieder mitgerissen wird.http://wko.at/statistik/indizes/PreiKoEu.pdf Die Inflationsrate verharrt hartnäckig unter dem Ziel von zwei Prozent, und auch die Kreditvergabe der Banken kommt nicht richtig in Schwung.

Darum fordern immer mehr Politiker und Ökonomen, die Zurückhaltung in der Fiskalpolitik aufzugeben. In Zeiten, in denen sich die Regierungen praktisch kostenlos verschulden könnten, sollten sie dies auch tun, um das Wachstum anzuschieben.

Andere Studien behaupten wieder das Gegenteil, wonach Euro-Staaten, die ihren Haushalt konsolidieren, oft höhere Wachstumsraten erreichen als die, die eine expansive Fiskalpolitik betreiben. Nachfrageimpulse durch kreditfinanzierte höhere Staatsausgaben bringen eine Volkswirtschaft nur dann auf einen höheren Wachstumspfad, wenn die Unternehmen an langfristig günstige Rahmenbedingungen und stabile Gewinnaussichten glauben und ebenfalls ihre Investitionen erhöhen.

Ohne zusätzliche Strukturreformen (welche, wird natürlich nicht dazugesagt)wird eine expansive Fiskalpolitik nur dazu führen, dass die EZB genötigt wird, unbegrenzt sehr billiges Geld zur Verfügung zu stellen und mit der Nullzinspolitik die Sparer enteignet und auch deren Konsumneigung senkt, weil sie auch an die größer werdende Pensionslücke denken müssen.

Die Finanzmärkte haben das Jahr zwar sehr pessimistisch begonnen mit starken Kursverlusten. Die letzten Wochen wurde jedoch wieder Hoffnung geschöpft, weil der DAX (= deutsche Börsenindex) sich wieder deutlich über 10.000 Punkten stabilisiert hat, sondern auch im aktuellen Anstieg des ZEW-Index von 4,3 auf 11,2 Punkte. Der ZEW-Index ist ein Konjunkturindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Dabei werden rund 400 Analysten und institutionelle Anleger nach ihren mittelfristigen Erwartungen bezüglich der Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung befragt, ich fang damit nichts an.

Resumee:

Ratlosigkeit, wozu haben wir die vielen Ökonomen?.

Antwort:

"Die Ökonomie ist eine sehr sinnvolle Disziplin. Sie dient vor allem der Beschäftigung für Ökonomen”.

(Galbraight, Nobelpreisträger)

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Erkrath

Erkrath bewertete diesen Eintrag 22.04.2016 14:10:31

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