"ÖKONOMIE neu“ – überfällige Zeitenwende! Sichtweisen (Piketty, Haldane, Königin Elisabeth, etc..)

Wir stehen vor einer neuen Zeitenwende, die das Ende der neoklassischen Ökonomie eigentlich schon längst hätte einläuten müssen.

o Der Chefökonom Haldane der Bank of England in “The Time is out of joint” fordert neue verhaltensökonomische Standpunkte in Modellen zu berücksichtigen, der Franzose Piketty kritisiert mit Recht, dass die Rendite des Leistungseinkommens stagniert, dagegen die Vermögensrenditen und damit das Vermögen unermesslich steigen. Eine neue OXFAM-Studie soll beim WEF vorgestellt werden, wonach die reichtsen 1% der Welt 44% (2009), 48% (2015) und über 50% (2016) besaßen bzw. besitzen. Überdies besitzen die 85 reichsten Menschen genausoviel Vermögen, als die 3,5 Mrd. ärmsten Menschen auf der Welt zusammen. 20% besitzen rd. 95% des Weltreichtums.

o Überfällige Maßnahmen gegen auseinandergehende Arm/Reich-Schere:

a) Bekämpfung der Steuerflucht von Konzernen

b) Mehr Vermögensbesteuerung anstatt Leistungseinkommensbesteuerung

c) Mindestlöhne

Oxfam (Oxford Committee for Famine Relief) arbeitet partnerschaftlich mit Menschen in armen Ländern zusammen. Mit nachhaltigen Entwicklungsprojekten und durch Nothilfe in Krisen und Linderung der Hungersnot (=famine relief).

https://www.oxfam.de/ueber-uns/oxfam

o Königin Elisabeth:

Hat bei einem Besuch in der LSE (London School of Economics) die neoliberalen Wirtschaftsprofessoren zur Finanzkrise 2008 gefragt: «But why did nobody foresee this?» (Warum hat das niemand vorausgesehen). Erst 2 Wochen später konnten sie sich zu einer schtiftlichgen Antwort durchringen, weil es sich um ein

“Versagen der kollektiven Vorstellungskraft vieler kluger Menschen im Land und weltweit handelte”.)

o Die Finanzkrise war Folge eines tollkühnen Raubzug insb. des amerikanischen und britischen Finanzkapitalismus durch die Staatskassen der Staaten und Kommunen v.a. in Europa und USA und inzwischen heißt es schon wieder : "Weiter wie bisher" , das kann es wohl nicht mehr sein.

o Es ist höchst an der Zeit,

dass sich eine studentische Reformbewegung etabliert, damit archaische Lehrmeinungen nicht in das 21.Jh. weiter hinein getragen werden, wie:

a) “homo oeconomicus” (der nur vernünftig handelt)

b) “invisible hand”-Dogma (Krisen würden sich ohne Eingriff des Staates von selbst wie durch seine "unsichtbare Hand" gesteuert, regulieren - genau das Gegenteile war bei der Finanzkrise der Fall)

c) hypertrophes "Wirtschaftsmathematik-Unwesen" völlig abgekoppelt von der Praxis und Realität zum Selbstzweck- cui bono?

d) "Shared Economy" - Gedankengut im Interesse der Umwelt darf nicht mehr tabu sein,

e) etc…

o Stephan Schulmeister (Neo-Keynesianer)

bemüht sich u.a. um eine Abkehr von der neoklassischen Ökonomie Hajeks, er schrieb mir:

"Lieber Herr Bauer, danke für die “Blumen”…..wir bleiben dran………Herzlich Stephan Schulmeister....Ich schrieb dem Studentenvertreter Mag. Lukas Fischnaller, einem Proponenten und offensichtlichen Kontaktperson zur internationalen Ökonomiestudenten-Initiative gegen die "religiös-neoklassizistische Lehrtradition auf den UNI’s" , die keine Antwort auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mehr findet....leider nichts mehr davon gehört, auch nicht in den Medien. Offensichtlich steht nur die ECTS-Schnäppchenjagd im Vordergrund vieler Studenten.

UNI-Professoren:

Stehen in meinen Augen unter einem (quantitativen) Publikationszwang in Fachjournalen, die nur Gedankengut des neoliberalen Mainstreams zulassen - dies kritisierte kürzlich sogar die NZZ. Die Publikationen haben an unzumutbarer Quantität auf Kosten der Qualität zugenommen. Kreative, disruptive Ideen, wie es die Digitalökonomie der Zukunft fordert, sind dabei kaum vertreten. Die Wirtschaftsprofessoren haben in meinen Augen in der Krise völlig versagt, es herrschte tiefes Schweigen.

o Als Exbanker 60+

habe ich die Wirtschaftwelt gute 4 Jahrzehnte genauer beobachtet und auch meine Schlüsse daraus gezogen. Der neoliberale Werteverfall die beiden letzten Dekaden hat mich persönlich sehr betroffen gemacht und ich dehne meine Kritik jedoch auch auf einen Teil der Wirtschaftsstudenten aus, die bei Studenten anderer Studienrichtungen dem Vernehmen nach oft auch als überhebliche von den Eltern gesponserte Schnösel und neoliberale Systemerhalter - vom eigenen Elternhaus gesponsert und geprägt - taxiert werden.

o Ich bin auch von unseren Medien enttäuscht,

brave, mutlose Mainstream-Berichterstatter zunehmend ohne Biss infolge ihrer politischen Verhaberung, die Rücksichtnahme auf Anzeigekunden ("dessen Hand einen füttert, die beißt man nicht") und der innenpolitische Verdummungsjournalismus wird immer unerträglicher.

o Ich wünsche mir Studenten,

die endlich gegen das politische und ökonomische Kartell aufzubegehren beginnen. Lest dazu auch Rietzschel/ExFAZ Journalist “Die geplünderte Demokratie”. Mit Recht kritisiert Rietzschel unsere Parteiendemokratie, wonach eine abgehobene politische Kaste nur mehr im Interesse ihres eigenen Machterhalts agiert und dabei zunehmend die Interessen seiner Bürger aus dem Auge verliert. Auf Amazon habe ich das Buch rezensiert:

http://www.amazon.de/product-reviews/3552056750/ref=cm_cr_dp_see_all_btm?ie=UTF8&showViewpoints=1&sortBy=recent

o Aus meiner Sicht wird die Zukunft

unserer Enkelgenerationen eine "Reparaturgesellschaft", welche die Kosten der Sünden ihrer Vorgängergenerationen tragen darf, ein eklatanter Verstoß gegen die Generationengerechtigkeit. Dies wird auch zu Generationenkonflikten bei der Finanzierung des Pensionssystems führen, bekannlich ein Umlagesystem.

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Diverse Standpunkte zum ÖKONOMIE-Diskurs:

o Seit der Finanzkrise 2008 hatte die neoklassische Ökonomie außer einer hemmungslosen Politik der Geldmengenvermehrung (“Quantitative Easing”) keine Lösungen mehr anzubieten, um den Problemen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein. In meinen Augen stehen wir vor einer neuen Zeitenwende, die eine Abkehr vom bisherigen neoklassisch-ökonomischen System erforderlich macht.

o Der Neoliberalismus

hat zu einer Entsolidarisierung und Werteverfall in unserer Gesellschaft durch Besitzstandsdenken, Gier und Vermehrung des materiellen Reichtums geführt. Die Asymmetrie der Einkommensverteilung ist rapide gestiegen.

Eine Gesellschaft, die das Gemeinwohl zunehmend aus dem Auge verliert und humanistische Werte an den Rand drängt (“shopping ergo sum” versus “cogito ergo sum”), ist dem Untergang geweiht und jene populistischen Gruppierungen unserer Gesellschaft, die das vergangene Jahrhundert zu einem der grauenvollsten werden ließ, erhalten wieder Nahrung. Das sollten wir uns immer vor Auge halten.

Nicht nur die Asymmetrie der Einkommensverteilung hat zugenommen, sondern durch verantwortungslose Politik werden unseren Enkelgeneration Lasten auferlegt, die sie zu einer Reparaturgesellschaft werden lässt, ein eklatanter Verstoß gegen die Generationengerechtigkeit und weiteres Argument eines tiefgehenden Werteverfalls unserer Gesellschaft.

o Die Finanzbranche scheint aus der Krise nichts gelernt

zu haben und agiert beinahe unverändert so weiter wie bisher. Die nächsten Spekulationblasen blähen sich schon wieder auf (Immobilienpreise Asien, Autoboom USA, toxische Studentenkredite USA, Bankenskandale mit Zins-und Kursmanipulationen, schrankenlose Geldmengenpolitik der Notenbanken, etc..), Ingredienzien für die nächste Krise.

o International Student Initiative for Pluralism in Economics ( www.isipe.net ):

Eine Vereinigung von Ökonomiestudenten aus 19 verschiedenen Ländern weist auf die Einseitigkeit der Lehre der Ökonomieprofessoren an den Universitäten und deren Sprachlosigkeit über Lösungsansätze betreffend die nach wie vor anhaltende Krise mit exorbitanten (Jugend)Arbeitslosenraten insbesondere in den mediterranen Ländern hin. Leider hört man nicht viel von ihr. Auch der Klimawandel und die Ernährungssicherheit des 21. Jahrunderts ist Thema und sie fordern einen Pluralismus und Interdisziplinarität in der Lehre.

o Eine Abkehr von

den hypertrophen, quantitativen Rechenmodellen, die sich aus der nicht realen Kunstfigur eines immer rational denkenden “Homo Oeconomicus” ableiten und damit der ökonomischen und gesellschaftlichen Realität nicht Rechnung tragen. Man war der sog. "Effizienzmarkthypothese" verfallen, in der Finanzkrisen nicht auftauchen können und nach der die Finanzmärkte am besten allein gelassen werden sollten (A.Smith: "invisible hand"-Dogma).

Auch Überschuldungen finden in diesem Modell nicht statt. Sie fordern, dass auch andere postkeynsianische, ökologische, feministische und auch linksgerichtete und institutionelle Denkmodelle sowie auch qualitative Methoden und die Sozialwissenschaften, Anthropologen, etc...stärker einzubezogen werden.

o Andrew Haldane/“Bank of England” (Chefökonom)

hat diese Gedanken in einem Bericht «Economics, Education and Unlearning» der Post-Crash Economics Society (PCES) der Universität Manchester entwickelt. Bei Studenten und Professoren einer Reihe von Universitäten, nicht nur britischer, habe sich eine Bewegung für eine Reform der Ökonomie und eine stärkere Berücksichtigung der Erkenntnisse anderer Wissenschaften entwickelt. Haldane weist auch auf das von George Soros und Paul Volcker unterstützte Institute for New Economic Thinking (Inet) hin, das an einem «Reset» der ökonomischen Disziplin arbeitet.

Auch in Marktkreisen gibt es Stimmen, die Reformen des in der Finanzkrise gescheiterten konventionellen ökonomischen Denkens fordern, dass «Mainstream»-Ökonomen und Zentralbanken die operationelle Realität des modernen Finanzsystems nicht verstünden und damit auch nicht die Finanzkrise und Krisenlösungen, weil sie an Modellen festhielten, welche die reale Welt nicht widerspiegelten. Finanzkrisen gehören eben zum Kapitalismus (Minskys Lehren) und führen auch immer wieder zu Übertreibungen (Greenspan 1996: “irrational exhuberation”) an den Finanzmärkten.

o Geschäftsbanken können per Mausklick Kredite schöpfen

und diese Kreditmuliplikatoren führen neben der Notenbankpolitik zu wiederholten Finanzblasen und instabilen Märkten. Diese Geldschöpfungsmultiplikatoren wurden in der Neoklassik weitgehend ausgeblendet im GGs. zu postkeynsianischen Theorie, wo Bankengeldschöpfung im Mittelpunkt steht und mit antizyklischer Budgetpolitik (= “deficit spending”) sollen Wirtschaftswachstum und Beschäftigung durch verstärkt öffentliche Auftragsvergaben wieder angekurbelt werden.

o Brainstorming zu vergangenen, wirtschaftpolitischen Ereignissen:

Viel Unerfreuliches hat sich getan, dabei manifestieren sich spätestens seit der Finanzkrise 2008 in einer unerträglichen Häufung die Schattenseiten des neoliberalen, kapitalistischen Systems:

"Globalisierung, Dot.com-Blase 2000/Börsencrash; 9/11 - nachhaltiger Bruch mit der islamischen Welt; Enronitis-US Bilanzfälschungsskandale US-Konzerne 2003; Rohstoffkrise Ölpreisverdreifachung 2007; US-Immobilienkrise 2007/2008 (Subprimekrise, toxische Kreditforderungen auf int.Markt geworfen/J.P.Morgan war Giftmischer/Securitisation) - Kettenreaktion Bankenkrise 2008 (Insolvenz Lehman Brothers 760 Mrd.) und Finanzkrise 2009 - weltweit müssen bis zu 3.500 Mrd. USD wertberichtigt werden, wobei Asien weniger betroffen war; UBS/Schweiz mit 40 Mrd. in Schieflage, Retter Notenbank; Hohe Verluste Dtsch. Landesbanken; 2011/12 Staatverschuldenskrise vieler Staaten der Welt - die Bankrotterklärung des Neoliberalismus hat seinen Zenit aber nicht sein Ende erreicht";

o PIGS- Problem mediterraner Staaten (Portugal, Irland, Griechenland, Spanien); Ausfall Griechenlands belastet EU-Budget mit 2%, die Hypo Kärnten mit rd. 6% - größter Finanzskandal der 2.Republik mit bis zu 17 Mrd. möglichem Ausfall - Politiker verhindern Konkurs aus Angst vor unabhängigem Konkursrichter mit dem Strafgesetzbuch in der Hand; Ratingagenturen unter Beschuss (S&P, etc..); Geldpresse Notenbanken (quantitative easing); FED-Geldmenge stieg von 4000 Mrd.USD auf 12,800 Mrd. USD;

o Kreditklemmephänomen,

statt verborgen legen die Banken das Geld zur Notenbank oder horten es; Mit vielen kosmetischen Maßnahmen wurde Zeit gekauft, aber das Problem nicht von der Wurzel her gelöst; noch größere Folgekrisen wahrscheinlich;

o neoliberaler Werteverfall und Skandalbranche Banken, Investmenthäuser, etc..:

(TIPP:EGO-Schirrmacherbuch)

Gier, Egoismus, Profitmaximierung, unverschämt hohe Managerboni; unersättliche Investmentbanker; Bankmanagerskandale; LIBOR-skandal; Devisenkursskandal; FED-Leak geplante Zinsänderungen; Madoff-Betrüger Primeofunds (51 Mrd.USD) - viele Geschädigte auch in Österreich. ; dubiose Ostexposures Österr. Banken in hohen, zweistellige Milliardenbeträge - RBI-Boss muss gehen;

o calvinistisches Werteethos des sichtbaren Reichtums,

der gottgefällig maximiert werden muss und Zeichen der Prädestination (Gottes Auserwählheit) ist; Reagenomics; Thatcherismus; Tea Party Bewegung - ugly capitalists/Republikaner von Haliburton, etc..finanziert).

o Immer weniger Gewinner stehen immer mehr Verlierern gegenüber; US-Kult einer Minderheit “money is everything”. Kurzfristige Gewinnmaximierung contra Umweltschutz; Klimawandel; CO2-Probleme; etc…".

o Maschinenpark Mensch (Unwort “Humankapital”):

der Mensch wird zum Kosten/Nutzenfaktor versachlicht:

“Wozu muss ich für den ganzen Menschen bezahlen, wenn ich nur seine Hand brauche" sagt Henry Ford (Fordismus, Fließband).

o Shareholder Value;

Sozialdumping; Downsizing; brutales Costcutting; Senkung von Löhnen und Gehältern Lean-Mangement; System des Casino/Anarcho/Turbo/Heuschreckenkapitalismus; kurzfristig Gewinne, langfristig Qualitätseinbrüche (Beispiel General Motors Insolvenz, das nur mehr Stellen abbaute und keine Ersatzinvestitionen mehr tätigte); Outsoucing mit asiatischen Werkbanken ("Sklavenarbeit”) , um Lohnerhöhungen im eigenen Land zu verhindern. Auch Lieferanten wurden mit Preisdumping schikanert.

o Politisches Ziel des Neoliberalismus ist immer,

die Unternehmersteuern zu senken auf Kosten Sozialdumping, Subventionen mit Abwanderungsdrohungen fordern; Working Poor, Prekariate; Mc-Job Gesellschaft; Generation Praktikum - arbeiten ohne Lohn!!!!!;

o Was für den Kapitalismus spricht:

er schafft mehr Innovation (Silicon Valley, etc..) und steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Die US-Kultur zeichnet sich “more innovative” and “more competitive” in a globalised world aus, but they have a deficit in the social system. Die Amis heben sich positiv von der österreichischen Mieselsucht ab, wie das Hugo Portisch einmal so ausdrückte.

o Was gegen den Kapitalismus spricht:

keine soziale Verantwortung, working poor, Kostenfaktor Mensch ohne Achtung der menschliche Würde, der Gewinnmaximierungs-Fetischismus reduziert die Menschen auf reine Kostenfaktoren, gehören gecuttet und werden damit auch ihrer menschl. Würde beraubt, etc….verhindert auch dringende Umweltschutzmaßnahmen, weil er nicht nachhaltig denkt. Umweltinvestitionen sind Kosten und schmälern die Gewinne, oder ich würde sagen Hypotheken auf die Enkelgenerationen.

o Die Überlegenheit der freien Marktwirtschaft ist heute weitgehend unbestritten:

Die USA als Paradebeispiel. Trotzdem gibt es Länder wie Norwegen, Schweiz, Luxemburg, Dänemark, etc.. die ein höheres Pro Kopfeinkommen, als die USA mit über 46.000 USD aufweisen.

o “Der Mensch (nicht die Ökonomie) ist das Maß aller Dinge”

hat schon Protagoras richtig erkannt, dem haben sich sowohl Ökonomie, Kapitalismus als auch all die erfundenen Götter als auch Päpste unterzuordnen.

o Was wir benötigen,

ist eine “Freie Marktwirtschaft” mit Augenmaß und sozialem Antlitz, die jedoch auch das Gemeinwohl und den “Sozialen Ausgleich” nicht außer Acht lässt. Nicht umsonst hat bereits die wertkonservative, deutsche Gräfin Marion-Dönhoff dazu aufgerufen, den Kapitalismus zu zähmen. Wohin ungezähmter Kapitalismus führt, hat uns die Finanzkrise gezeigt, ein enthemmter Casinokapitalismus.

o Weiters hat sie uns gezeigt, was von Dogmen,

wie jenes der “Invisible Hands" und ”selbstregulierenden Kräfte der Marktwirtschaft" eines A.Smith zu halten ist - NICHTS!!!.

Der Staat und die Notenbanken mussten massiv intervenieren.

Dies gilt generell für alle Dogmen, auch jene eines Papstes oder eines Karl Marx mit seinem “Historischen Materialismus”, wonach es eine dialektische “Gesetzmäßigkeit der Geschicht” gäbe, die automatisch in die klassenlosen Gesellschaft münde = Nonsense!, alles nicht eingetreten. Dogmen verletzen in meinen Augen die Würde eines Intellektuellen !!!! An Hand des seit Jahrzenhnten herrschenden Nahostkrieges kann niemand erklären, wann "monotheistische Religionen" statt Kriege zu schüren endlich einmal Kriege verhindert hätten.

o 11/2008 besuchte Königin Elisabeth II

die angesehene, neoliberale “LONDON SCHOOL of ECONOMICS" und fragte den vortragenden Wirtschaftsprofessor Luis Garicano:

"War den die Finanzkrise 2008 wirklich nicht vorhersehbar”? und stellte damit indirekt die Klugheit der blamierten Ökonomen in Frage. Die Professoren antworteten in einem Brief später der Königin, weil ihnen unmittelbat keine Antwort einfiel:

dass es sich um ein “Versagen der kollektiven Vorstellungskraft vieler kluger Menschen im Land und weltweit handelte”.:)

Die universitären Institutionen haben sich die ganze Finanzkrise hindurch durch vornehmes Schweigen ausgezeichnet, weil sie keine Ideen und Rezepte anbieten konnten.

o Die Smith'schen "Selbstheilungskräfte" des Marktes haben die Krise nicht bewältigt:

Der Staat/Notenbank musste geldpolitisch massiv intervenieren. Greenspan wurde zuerst als Dirigent der Weltwirtschaft und danach als Mr. Bubble gepriesen, sein Nachfolger Bernanke setzte diese Politik der FED fort….Zinsen gegen Null senken, Geldmenge ins Unermässliche erhöhen…..

o Die Globalisierung:

hat uns bei weitem nicht den erwarteten Reichtum für alle beschert. Die “Thrickle-down-Theorie”, wonach der Wohlstand der Reichen nach unten sickert, war eine Illusion. Steuersenkungen führten meist zu einer Umverteilung zu den oberen Gesellschaftsschichten, so wurden die Reichen reicher und die Armen ärmer.

o US-Mannager

sind maßlos überbezahlt und haben eine unglaubliche Macht, da sie auch jene Leute manipulieren können, die ihre Gehälter bestimmen. Das durchschnittliche Gehalt eines US-Managers (Grundgehalt + Boni + Aktienoptionen) beträgt das 300 bis 400-fache eines Arbeiters. Vertreter des Kapitalismus sehen darin kein Problem, das sind die freien, preisbildenden Kräfte des Marktes. Die Löhne der Arbeiter haben sich seit den 70erJahren kaum erhöht, jedoch bei den Managern deutlich und zweistellig erhöht.

o Arbeit:

a) kann eine Quelle großen Glücks sein, indem sie der Energie, schöpferischen Lust und Selbstverwirklichung ein breites Betätigungsfeld bietet. Wenn wir dabei Wertschätzung und Anerkennung erfahren, springt unser neurobiologisches Motivationssystem (Dopamin, Oxycotin) an, so habe ich auch das Bankgeschäft in den 80er und 90er-Jahren erlebt, jedoch schon gegen Ende des alten Jahrhunderts hat die Globalisierung das neoliberale US-Werteethos fast über die gesamte Weltwirtschaft gestülpt.

b) Arbeit kann aber auch als Arbeitsglückzerstörer

jenes Umfeld bieten, wo Menschen in der Arbeit entwürdigt mit sinnentleerten Arbeitsschritten (Fordismus, Fließbandarbeit) beschäftigt oder unter unmenschlichen Druck gesetzt werden und schlecht bezahlt zu seelenlosen Maschinen degradiert werden. Keine Wertschätzung, narzisstische Chefetagen, Multitasking, Mobbing und permanenter Bereitschaftsmodus in einem neoliberalen Wertesystem, Entsolidarisierung, Einzelkämpfertum.

o Arbeit kann also genauso Entfremdung in Menschen verursachen, der Mensch kann dabei Sinn und Entwertung / Entfremdung dabei gleichermaßen erleben. So hat die Arbeit nahezu etwas Janus-köpfiges. Aus ihr schöpft man Erfüllung und Befriedigung sowie Kreativität und Erfolg. Doch sie kann einen auch zum Schlechten dienen und sogar krank machen.

o In der heutigen, globalisierten Welt unter verschärftem Wettbewerb in teils übersättigten Märkten hat sich durch Costcutting, insb. massiver Personalreduktionen - was früher zwei machten, macht jetzt einer - die Arbeit massiv für den Einzelnen verdichtet und auch die Tendenz zu höheren Arbeitszeitregelungen (12 Stunden in Österr. wieder in Diskussion, damit der Unternehmer sich die ÜSt-Zuschläge erspart). Diese Verdichtung hat für viele gesundheitliche Folgen (Burnout, etc..) und die Kindererziehung bleibt auf der Strecke.

o Die Mächtigen (Eliten) bestimmen die Regeln

und das wird oft mit freier Marktwirtschaft verwechselt. Wenn wir nicht proaktiv ökonomisch denkende Bürger werden, bleiben wir immer Spielball der Mächtigen. 95% der VWL lasse sich mit einfachen Worten erklären. Glaubt nicht blind den selbsternannten Experten!!

o Generation Praktikum 20 bis 30-Jährigen (unbezahlte Praktika, wer zahlt die Miete?)

Musikgruppe Deolinda hat das Lebensgefühl der jungen Portugiesen

mit dem Lied “Parva que sou” auf den Punkt gebracht:

“Wie blöd ich doch bin, ich gehör zur Generation ohne Lohn…”

http://www.youtube.com/watch?v=lLRQ31spBK8

Generation unbezahltes Praktikum der 20 bis 30 Jährigen, wer zahlt die Miete?

Sartre: “Die Freiheit ist eine Bürde”…Jugenddiskurs

unter dieser Bürde leidet unsere junge Generation.

Ihre Eltern waren 68er, haben gegen den moralischen Rigorismus ihrer Elterngeneration aufbegehrt, Die 68er haben ihren Kindern das “neue Gefängnis”, die Freiheit geschenkt.

o das ambivalente Lebensgefühl der Twenties

o das Ende der ökonomischen Sicherheit, daher lieber Hund als Kind

o die 20 bis 30Jährigen bekommen keinen lebensfähigen Job, nicht bis unterbezahlte Praktika . Generation unbezahltes Praktikum, die CV werden damit gefüllt und trotzdem kein Job,die ewigen Praktikanten - selbst nach 2 Studien, eines davon im Ausland bekommt man unter 30 oft nur ein unbezahltes Praktikum (“Generation Praktikum”). Gefühl, eigene Leistung ist nichts wert.

o die sinn-und glücksuchenden WG-Sharemates, aber no future…..

o neuer Altersklassenkampf (auch beim ……..schreiben noch immer Dinosaurier, die längst gegen Junge ausgetauscht gehörten) - wo weht der Geist der Onlinegeneration???

o wie lange gilt die Ausrede Wirschaftskrise noch

o das Fremdschämen mit der skandalösen österr. Bildungspolitik, Feymann und Hosek reden gar nicht mit den Jugendlichen, Forscher - wie kürzlich Zeillinger - kriegen kaum Termine bei Politikern, etc…

o Kündigungsvideo einer 25jährigen Amerikanerin, sie tanzt durch das leere Büro und sagt ihrem Chef die Meinung auf YouTube (2 Jahre Tag und nacht, Chef interessiert nur Quantität)

http://www.youtube.com/watch?v=Ew_tdY0V4Zo

o Angst vor Lückenlebenslauf (die neurotischen Personalchefs sind ganz gierig nach Lücken, dabei waren die Lücken oft notwendig auf dem Weg zur Persönlichkeitsentwicklung und sind nichts Negatives!

Ich persönlich habe in meinem ganzen Leben keinen einigermaßen normal tickenden Personalchef erlebt.

o auch die NGO’s sind oft unverschämt unbezahlt, der Idealismus zahlt keine Miete

o der Wirtschaftsbund würde low budget - Selbständige am liebesten rauswerfen, so denkt auch Herk - WK-Stmk.Präs.und der WK-Vize in Wien bezeichete die EPU’s als Taglöhner, so denkt die WK!!! Leitl pfiff sie dann wieder zurück.

o “Freier Markt"

Wer glaubt, dass es den immer wieder gepredigten, "freien Markt” gibt, hat den Kapitalismus nicht verstanden.

Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, too big to fail Dogma, etc….bitte was hat das mit einem “freien Markt” zu tun.

Es geht einzig darum, wer die Regeln bestimmt und das ist im Kapitalismus ziemlich klar. “Die Manager, Unternehmer, Kapitalisten bestimmen die Regeln und nicht die Mehrheit des Volkes durch politische Willensbildung und damit durch stärkere, staatl. Einflussnahme. Es gibt im freien Markt nicht weniger Regeln, sondern es geht ausschließlich darum, wer die Regeln macht!!! Bestimmen sie die Unternehmer, Manager, etc…so wird das gerne als "freier Markt” bezeichnet, was es jedoch genauso wenig es - es geht um die Verteilen der Macht und auch des Reichtums im wirtschaftlichen Handeln. Natürlich gilt es auch dem Staat zu misstrauen, wenn die Wirtschaft in eine Kommunistische Planwirtschaft gepresst wird. Jedoch ordnungspolitiche Maßnahmen sind notwendig und entscheidend ist das Finden der richtigen Balance.

o Liberalisierung der Finanzmärkte:

trug den Keim ihres eigenen Falls in sich, argumentierte Martin Wolf, Chefkolumnist der “Financial Times”. Die Zeit der frenetischen Finanzinnovationen und 1:10 Entkoppelung von der Realwirtschaft bläst die Vermögenswerte auf. Riesige Verschuldung der Haushalte. In Anlehnung an J.M.Keynes neigen Volkswirtschaften zu Exzessen, Manien und Panik, wenn sie sich selbst überlassen werden. Ursache seinen “animal spirits” - die nicht rationale Komponente des Menschen, die auch dem “homo oeconomicus”-Modell fremd ist. Der Herdentrieb verstärkt sowohl Boomphasen als auch den rezessiven Abschwung. (=Moderne Verhaltensökonomie).

o Der “homo reciprocans" ist ein neueres Model, bei der das Fairnessprinzip als Handlungsmotiv an oberster Stelle steht.

Wer gut behandelt wird, revanchiert sich gut und wer schlecht behandelt wird, sanktioniert dies auch dann, wenn es ihm persönliche Kosten verursacht. Wir müssen auch wieder lernen, altruistisches Handeln zu belohnen.

o Churchill:

"Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleiche Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends.”

Der Finanzsektor hätte durch effizientere, staatliche Kontrolle nicht so stark aus dem Ruder laufen müssen, wie auch bei uns in Österr. der Fall “Hypo Alpe Adria”. Die Finanzwirtschaft hat sich zunehmend von der Realwirtschaft 10:1 entkoppelt, eine eigene Spekulations-und Schattenbankenwirtschaft ist entstanden, womit die Stabilität des Finanzsystems verloren ging

o In den Schwellenländern

brachte es eine Minderheit zu mehr Wohlstand, die große Mehrheit jedoch zu einer größeren Verelendung in prekären Arbeitsverhältnissen.

o Asien als billige Werkbank der reichen, westliche Welt. Der Lohn des Chinesen beträgt 10% (Inder 2%) von dem eines Amerikaners.

o Afrika teilweise selbstverschuldet durch wirtschaftfeindliche und untereinander verfeindete Stammeskulturen - es gibt kein Staatsdenken - und wegen fehlender Lawinforcement , ein "verlorener Kontinent" trotz Rohstoffreichtum südlich der Sahelzone.

Afrika, der “verlorene Kontinent" hatte bis 1960 einen moderaten Aufschwung mit einem Pro-Kopf Einkommen von 3% dess BIP, sank auf 1,7% bis 1980 und ist danach noch weiter gesunken.

Bürgerkriege, Stammeskriege, Korruption, Faulheit, wegen ethnischer Zersplitterungen fehlendes Staatsdenken, schwer regierbar, keine lawinforcement, kein Investitionsschutz, nicht funktionierende Institutionen, unternehmerfeindliche Kulturen,

planlos, können nicht kolaborieren. Hauptschuld tragen jedoch auch die Auflagen der Weltbank/IWF, das war der Tod für Afrika seit den 80er-Jahren. Rückständige Produktionsmethoden, immer wieder hohe Rohstoff-Preisschwankungen. In den 90er-Jahren fiel das Pro Kopf Einkommen der subsaharischen Staaten auf 0,7%.

o Im 19.Jh. hob das brit. Parlament durch den "Cotton Factories Regulatio Act” die Kinderarbeit unter 9 Jahren auf und Kinder über 9 Jahre dürfen nur mehr 12 Stunden am Tag arbeiten. Dieser Act löste eine gewaltige Kontroverse durch deren Gegner aus, es sei ein Angriff auf die Vertragsfreiheit und waren für die Beibealtung des status ante. Auch angesehene Philosophen waren der Ansicht, das eine Regulierung der Kinderarbeit gegen die Prinzipien des “freien Marktes” verstoßen und Ausfluß staatlicher Regulierungswut seien. So tickten unsere Vorfahren im 19. Jh..

o Der anarchokapitalistische Geist geht auch mit der Umwelt nicht schonend um, dass die Enkelgenerationen die hohe Reparaturkosten tragen, bekümmert ihn nicht.

o Bestseller (Pikettys “Capital in the 21st Century”)

hat jüngst nicht nur zu Diskussionen geführt, sondern auch zu medial stark zunehmende Kritik am neoliberalen System. Wir wollen keine egomanisch, narzisstische Gesellschaft werden.

The main argument:

The unequal distribution of wealth in the developed world has become a significant issue in recent years. Indeed, the data indicate that in the past 30 years the incomes of the wealthiest have surged into the stratosphere (and the higher up in the income hierarchy one is, the greater the increase has been), while the incomes of the large majority have stagnated. This has led to a level of inequality in wealth in the developed world not seen since the eve of the Great Depression. This much is without dispute.

Der Franzose Piketty fürchtet einen Anstieg der Ungleichheit und lieferte mit seinem Sager, wonach 1 Prozent der Gesellschaft 20 Prozent des US-Wohlstandes besitzen und 10 Prozent gleich über 60 Prozent und 20% gleich 91%!! des Volkseinkommens, willkommene Munition für die wieder eingeschlafene Occupy-Bewegung. Wie kein Zweiter vor ihm sammelte der 43-Jährige unzählige Daten zur Entwicklung der Einkommen in den USA, aber auch vielen anderen Ländern rund um den Globus. Er unterrichtet an der Paris School of Economics .

o New Deal/Roosevelt - Zauberwort für heute:

Doch warum sank der Anteil der Superreichen in den USA plötzlich dann ab Ende der 1930er Jahre so deutlich?

Piketty macht dafür vor allem den zweiten Weltkrieg, höhere Inflationsraten, das Phänomen der Nationalisierung und die progressive Besteuerung der Einkommen verantwortlich. So führte US-Präsident Franklin D. Roosevelt nach der Wirtschaftskrise eine 90-prozentige Steuer für die höchsten Einkommen ein. Viele Länder folgten seinem Beispiel. «Der Wirtschaft hat das nicht geschadet, sie wuchs in den Jahren mit hohen Einkommenssteuersätzen vergleichsweise kräftig», sagt Piketty.

Piketty plädiert für eine stark progressive Einkommenssteuer und auch Vermögenssteuer:

Zu Beginn der 1980er Jahre kehrte sich der Trend in der Besteuerung wieder um. Seitdem legte auch die Ungleichheit wieder zu. Die Gründe dafür seien aber nicht nur auf die veränderten Steuersysteme zurückzuführen, sagt Piketty. So hätten in dieser Zeit etwa die Gewerkschaften an Einfluss verloren, auch die Deregulierung am Finanzsektor dürfte mitverantwortlich sein.

Haben die Fähigkeiten der besten Manager seitdem zugenommen, was höhere Löhne rechtfertigen würde? Piketty findet dafür keine Belege. Er plädiert deshalb – zumindest für die USA – für eine progressive Einkommenssteuer, welche die Bestverdiener stark besteuert. Er glaubt nicht, dass die Produktivität der betroffenen Schichten deshalb sinke. «Für sehr hohe Einkommensempfänger gibt es da keine wissenschaftliche Evidenz.»

Der Kapitalismus bringe automatisch «beliebige und unhaltbare Ungleichheiten» hervor, welche die «leistungsorientierten Werte auf denen unsere demokratischen Gesellschaften basieren, aushöhlen». Damit widerspricht Piketty übrigens dem renommierten Ökonom Simon Kuznets, der herausgefunden hatte, dass die Ungleichheit innerhalb einer Volkswirtschaft während ihrer Entwicklung erst wächst und ab einem bestimmten Entwicklungsstand wieder abnimmt. Diese These findet bei Ökonomen bis heute breite Zustimmung. Für seine Errungenschaften hatte der US-Ökonom mit russisch-jüdischen Wurzeln 1971 den Nobelpreis erhalten. «Die Arbeiten von Kuznets sind heute aber von entscheidender Bedeutung», sagt Piketty.

Was also fordert der Franzose noch?

Optimalerweise, so sagt Piketty, würde eine globale Vermögenssteuer das Problem der zunehmenden Ungleichheit in den Griff bekommen. Richtig ausgestaltet würde das Normalverdienern den Vermögensaufbau erleichtern und gleichzeitig die Konzentration des Reichstums beim obersten Prozent limitieren. So sollten, fordert Piketty, Personen mit weniger als beispielsweise 300'000 Euro überhaupt keine Vermögenssteuer entrichten müssen. Über diesen Wert hinaus solle die Vermögenssteuer aber progressiv ansteigen. Vermögen mit einem Wert von 300'000 bis 1 Million Euro würden mit einem halben Prozent besteuert werden, über 1 Million mit einem Prozent. Denkbar seien auch andere Grenzen. «Eine Vermögenssteuer würde die soziale Mobilität erleichtern», sagt Piketty. Ihm zufolge gibt es heute lediglich zwei Möglichkeiten, Vermögen anzuhäufen: zu erben oder reich zu heiraten. Die Steuer muss laut Piketty auf globaler Ebene eingeführt werden, um Steuerflucht zu vermeiden. Die USA und die Euro-Zone rwirtschafteten die Hälfte der der globalen Wertschöpfung.

o Österreich - Land der Besitzstanddenker

liegt im OECD-Bereich an 4.letzter Stelle mit etwa 0,6%. Der OECD-Schnitt liegt bei knapp unter 2%. GB über 4%. Frankreich 3,8% und USA rd. 3%.

Piketty verweist auch auf die anhaltenden Probleme in der Euro-Zone.

«Es ist paradox, dass wir so viel Zeit mit der Schuldenkrise verschwenden – denn der private Reichtum stieg in den vergangenen Jahren weitaus stärker als die Schulden.» Automatischer Informationsaustausch ist dringend notwendig, entsprechend wenig hält der Franzose vom Schweizer Bankgeheimnis. Denn eine globale Vermögenssteuer funktioniere nur mit dem automatischen Austauch von Bankinformationen zwischen allen beteiligten Ländern. «Das ist absolut notwendig.»

Auch die NZZ (Lindner 6.5.) merkt an, dass viele Wirtschaftswissenschaftler die reale Welt ausblenden, weil sie lukrative Professorenposten ergattern wollen. Dafür brauchen sie Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften, in denen man eben neoklassische Mainstream-Modelle durchrechnen muss. Dass Professoren sich irgendwann vielleicht doch mit der realen Welt auseinandersetzen, ist dann eher Zufall als gezieltes Ergebnis der ökonomischen Ausbildung.Die Neoklassik solle zwar nicht aus den Lehrplänen verschwinden, aber die Studenten wünschen sich auch die Konfrontation mit alternativen Ansätzen – wie sie übrigens in jeder anderen Sozialwissenschaft gang und gäbe ist. Auch die Ökonomiegeschichte dürfe nicht vernachlässigt werden.

o Bildung, die Zukunft für die Jugend und Fremdschämen für Bildungsministerin Hosek:

Auch Dtschl. war zum Sparen aufgefordert, trotzdem gab es 2010 bis 2013 für Bildung und Forschung 17 Milliarden Euro zusätzlich !!! aus. Auf Österreich 1:10 umgelegt hieße das,wir hätten bei Gleichstand mit Deutschland 1,7 Mrd. dafür ausgeben müssen. Auch für Kitas legte Merkel zusätzlich Geld auf.

Die Bildngsministerin Hosek wollte 70 Mio. einsparen, wurde dann auf Druck der öffentl. Meinung zurückgepfiffen. Von Mehrausgaben in Höhe von 1,7 Mrd. im Gleichzug mit Deutschland mit 17 Mrd. (1:10) keine Rede. Deutschland schneidet inzwischen deutlich besser bei den PISA-Studien ab, als Österreich. Wir grundeln weiter im schwachen Durchschnitt mit Abfallsprognose, deswegen nimmt Hosek mit faulen Ausreden (Datenleck) bei der nächsten Pisastudie nicht teil.

o Mein FTT/NZZ-Posting (Finanztransaktionssteuer):

EBgraz:

Der NZZ-Kommentator vertritt - ungewohnt für eine NZZ- eine unsachlich einseitige Position, indem er das Urteil des EUGH verurteilt und nur Gegenargumente aufzählt, obwohl mindestens genauso viele Argumente für eine “FTT” sprechen.

Auch wenn es sich um eine ordnungspolitische Massnahme handelt, ist sie bei allem Verständnis für eine liberale, wirtschaftspolitische Haltung erforderlich , um die starken und immer wieder zu Krisen führenden Volatilitäten auf den Finanz-u. Rohstoffmärkten etwas einzubremsen. Sollte es aber trotzdem zu keiner Tobin-Tax kommen, bleibt immer noch ein politisches Pfand gegen die Brite, um sie besser auf EU-Kurs zu trimmen.

o Nobelpreisträger Paul Krugman bekräftigte , dass Ökonomen die Krise tatsächlich nicht antizipiert hätten. Zwar verfüge die Ökonomie (angeblich) über die notwendigen theoretischen Werkzeuge, aber es habe an der genauen Beobachtung der realen Welt gefehlt, vor allem mit Blick auf das Vordringen der Schattenbanken. Ein Fall von vermeidbarer Kurzsichtigkeit für Krugman.

o Zentralbanker/Haldane - Bank of England, der für seine klaren Worte bekannt ist, hat sich kritisch zur Relevanz der Ökonomie für die reale Welt und ihre Probleme geäußert. Der Exekutivdirektor der Bank von England für Finanzstabilität befürchtet, dass im Licht der Finanzkrise die Grundmauern der Ökonomie nicht mehr als sehr stabil angesehen werden könnten. Zu diesen rechnet der künftige Chefökonom der Notenbank , Adam Smiths «unsichtbare Hand»- DOGMA!!.

o Reformbewegung

Die Finanzkrise habe gezeigt, dass ungehemmtes Eigeninteresse von Individuen und Unternehmen, Gier und grenzenloser Wettbewerb im Finanzsektor und anderswo der Gesellschaft geschadet und sie ärmer gemacht hätten. Smiths «unsichtbare Hand» könne sich als unheilvoll und übelwollend erweisen und habe zu den grössten Verlusten an Einkommen und Produktion seit den 1930er Jahren beigetragen. Die Finanzkrise habe die latenten Unzulänglichkeiten der modernen ökonomischen Modelle blossgelegt. In extremen Situationen wie Finanzkrisen und Rezessionen, wenn es hart auf hart komme, seien die Erwartungen der Wirtschaftsteilnehmer keineswegs rational, sondern getrieben von der Angst vor dem Unbekannten und dem Verhalten der anderen.

o “Shared Economy”-Ansatz, ein Weg in die Zukunft:

Aufgrund der Erfahrungen in der Finanzkrise hält es Haldane für notwendig, einige der grundlegenden Bausteine der vorherrschenden Ökonomie zu überdenken. Er schlägt vor, zu Adam Smith zurückzukehren, aber nicht zu «The Wealth of Nations» (1776), sondern zu einem früheren Werk, «The Theory of Moral Sentiments» (1759), das Kooperation statt Wettbewerb als einen Weg zur Bedürfnisbefriedigung einer Gesellschaft beschreibt. Auch moderne experimentelle Forschung habe die Bedeutung von Fairness und Gegenseitigkeit in der Willensbildung von sozioökonomischen Systemen deutlich gemacht im GGs. zum Konzept des “homo oeconomicus” - des nur auf Gewinnmaximierung und rational denkenden, ausschließlich auf seinen eigenen Vorteil bedachten Menschen.

Während diese Erkenntnisse keine Überraschung für Soziologen und Anthropologen seien, stellten sie die Welt der Ökonomen auf den Kopf. Haldane hat diese Gedanken in einem Vorwort zum soeben veröffentlichten Bericht «Economics, Education and Unlearning» der Post-Crash Economics Society (PCES) der Universität Manchester entwickelt.

o ‘The Creative Economy’ (Colaboration, Teamwork, Contribution, Disruption versus narzisstische CEO’s):

BBC- Radio 4 Buchrezension über die "Creative and Learning Economy", wo das Problem des Nicht tuns unbekannt ist:

“Working in the "creative economy” is a way of life, always learning, always working, being with people all the time,

not just 9 to 5.

Blickt man zurück in die Wirtschaftsgeschichte, so wurden “Agriculture & Mining” von der industriellen Erzeugung “Manufactoring” und danach von der Dienstleitungsgesellschaft

“Services” und Wissensgesellschaft “Knowledge Society" bzw. "Creative Economy” abgelöst. Wir sprechen auch von “Learning Economy”.

Die Quellen des Erfolges in der Creative Economy sind nicht viel Geld oder Maschinen, sondern das Einbringen von Ideen in ein Team von Denkern. Um ein Unternehmen - set up a company -zu gründen, genügt oft nur ein LapTop. Wie kann ich im Team meine Ideen einbringen (contribute) , wo noch bessere Denker als ich

sind, wo ich dazulerne und die Arbeit hört nie auf. Die Realität für junge kreativ denkende Leute.

“Disruption” ist das neue Moderwort dieser Branche und eine “high failure rate” wird einfach toleriert in der “creative economy”. Viel auch aus Fehlern gelernt hat man szt. schon in der Techologiekrise um die Jahrtausendwende, als die "Dot.com"-Blase platzte. In diesen “creative communities" wird gedacht, erfunden, gelernt, gemeinsam Freizeit und Spaß gemacht, etc...ein Team von jungen Leuten bis etwa 30 Jahren. Ein völliger neuer Weg ”a new way of thinking and doing“. Die eigenen, individuellen Talente werden in ein Team eingebracht, eine familiäre Atmosphäre.In some sectors the output value depends on their uniqueness; in others, on how easily it can be copied and sold to large numbers of people. The heartlands are art, culture, design and innovation. Die Frage dabei ist nur, wie geht man mit den Älter werdenden dann um???

o Korea

hat die erfolgreichste creative economy mit der extrem erfolgreichen "Samsung” und der Autor meint, dass 2025 Korea alle anderen abgehängt hat. China/“Alibaba” hat schon 1,3 Mrd. Konsumenten und bringt schon mehr Geschäft, als Amazon und Ebay zusammen. Der chinesische Online-Händler Alibaba will in den USA an die Börse. Der Internet-Gigant “Alibaba" macht mehr Umsatz als Amazon und EBay zusammen.

o "TISA”……………..ACHTUNG!!!:

Ist ein neues Kürzel in der internationalen politischen Debatte - es geht um einen internationalen Vertrag über den Handel mit Dienstleistungen. Zur Debatte steht unter anderem die Liberalisierung von Wasser, Gesundheits- und Energieversorgung. Niemand außer den Teilnehmenden weiß genau, was alles verhandelt wird. Kritiker, wie die Internationale des Öffentlichen Dienstes warnen, TiSA könnte “jeden weiteren Liberalisierungsschritt zu einer vollendeten Tatsache machen, die auch in Zukunft nicht mehr rückgängig gemacht werden kann”.

o Die Balance zwischen politischer Leadership auf der einen Seite und ökomenische Effizienzsteigerung auf der anderen Seite

ist in meinen Augen verloren gegangen und hat den Liberalismus zu einem Schreckgespenst für viele Österreicher gemacht.

Der Markt wurde mystifiziert, ein handelndes Subjekt, das es überhaupt nicht gibt und auch nicht den freien Markt, sondern nur eine Machtverteilung von Interessen, die entweder die einen oder die anderen bevorzugen und dabei ist ein “rebalancing” dringend angesagt. Aktive Politik und demokratische Kontrolle muss Platz haben. Roosevelt hat nicht gewartet, sondern mit seinem New Deal sofort agiert im GGs. zu unseren Politiker, die abwarten, was kommt. Heute leiden wir unter einer Entglobalisierung der Politik (die Staaten treten in Standordkonkurrenz, lockern Umweltstandards und bieten Steuerzuckerln) bei einer Globalisierung der Märkte. Hier geht die Balance zunehmend verloren.

Großbritanien (vom Industriestaat zum Finanzdiensleister) hat am Boom der Finanzmärkte am meisten verdient in Europa.Die Märkte werdens nicht machen, die gibt es nicht, sondern nur die Politik,

wenn es um soziale Verantwortung, Altenbetreuung, Bildungswesen, etc..geht.

o Unternehmertum der Realwirtschaft muss gegenüber der Finanzalchemie der Finanzwirtschaft mit ihren Schattenwirtschaften und Spekulationsblasen wieder besser aufgestellt werden. das macht nicht ein Markt, sondern das kann nur die Politik machen. Grotesk astronomische Gehälter der Banker, die Spielregeln haben sich im Neoliberalisus pervertiert. Finanzwerte ohne realwirtschaftliche Deckung wurden hervorgezaubert. Wir müssen strikt Realkapital- und Finanzkapitalinteressen unterscheiden und hier politisch strikt eingreifen. Die Finanzmärkte sind die Zerstörer der Wirtschaftsstabilität. Europa in der Wirtschaftkrise und die Aktienkurse sind 2013 und 2014 massiv bestiegen, da läuft etwas aus dem Ruder.

o Die Gefahr ist der Druck von rechts, wir könnten wieder in ein populistisch faschistisches System getrieben werden.

o Ein Chance wäre in Bürgerinitiativen zu sehen, wenn sehr nur öfter stattfinden würden.

o Vollbeschäftigung ist das Wichtigste nach Keynes, der das ganze System zusammenhält.Hier stehen wir in Europa vor dem größten Problem, dass die nächste noch größere Kriase bereits vorwegzunehmen beginnt. Über 50%ige Jugendarbeitslosigkeit, über 20%ige Arbeitslosenraten, etc….katastrophal.

o Auch 17% der deutschen Haushalte leben an bzw, unter der Armutsgrenze, auch Österreich mit 13%.

o Die Universitäten haben eine parallele Scheinweltökonomie mit ihrem marktreligiösen Neoklassizismus entwickelt

mit ihrem Homo Oeconomicus und invisible Hand-Dogma.

Ihre Irrelevanz hat keine Antworten für die Probleme der realen Wirtschaftswelt, der hohen Jugenderbeitslosigkeit, der zunehmend größer werdenden Schere zwischen Arm un Reich, etc…zu bieten.

Ich halte sie daher für Versager, denn sie sollten ja als Experten Lösungsvorschläge anbieten können - mir sind keine bekannt und daher ist eine studentische Reformbewegung höchst an der Zeit im Kampf gegen die neoliberale Marktreligion, wo das Hobb'sche Motto “homo homini lupus” gilt.

-Ende-

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