Despotie vs. Dilettantismus: Trumps Schlag ins Wasser.

Donald Trumps Entscheidung, gezielt gegen den Iran vorzugehen war aus mehreren Gründen ein großer Fehler. Auch wenn das Ende des Mullah-Regimes für viele im Westen ein erstrebenswertes Ziel wäre, so hat Trumps Vorgehen genau das Gegenteil bewirkt: Es hat das Regime in Teheran gestärkt und nicht geschwächt.

Ein Hauptproblem war die mangelnde Effektivität der Angriffe. Viele Experten und auch israelische Geheimdienstkreise bestätigen, dass der Iran das meiste Uran und vermutlich auch die notwendige Technik bereits vor den US-Angriffen aus Fordo, einer der wichtigsten Atomanlagen, entfernt hatte. Die Iraner sind keineswegs dumm; sie haben frühzeitig Vorkehrungen getroffen, um ihre Atomprogramme zu schützen. Das nächste Mal, so sagen Analysten, werden die Anlagen noch tiefer in den Boden verlegt – 500 Meter unter der Erde oder mehr – und damit für Luftangriffe nahezu unerreichbar sein.

Statt die iranische Regierung zu destabilisieren, hat Trumps Politik das Mullah-Regime im Innern gestärkt. Die iranische Führung konnte die Angriffe als Beweis für die Aggressivität des „großen Satans“ USA instrumentalisieren und so die eigene Bevölkerung gegen den Westen mobilisieren. Gleichzeitig hat der Iran von anderen Konflikten gelernt, etwa aus der Ukraine oder von China, und setzt auf asymmetrische Kriegsführung: Nicht offene Konfrontation, sondern gezielte Provokationen, Cyberangriffe und die Schließung strategischer Seewege wie der Straße von Hormus. Damit treffen sie die USA und ihre Verbündeten viel härter, als es ein direkter Angriff auf US-Basen je könnte.

Ein Regime-Change im Iran ist durch militärische Alleingänge nicht zu erreichen. Dafür wäre eine massive Bodenoffensive nötig, die weder von der amerikanischen Öffentlichkeit noch von den Verbündeten unterstützt würde. Und selbst dann bleibt fraglich, ob ein solches Vorgehen Erfolg hätte. Stattdessen bleibt das Mullah-Regime fest im Sattel, während Trump als machtloser Despot erscheint – einer, der zwar gern autoritär regieren möchte, aber nicht einmal dazu in der Lage ist.

Hinzu kommt die verfassungswidrige Natur vieler seiner Entscheidungen. Ohne Zustimmung des Kongresses militärische Angriffe durchzuführen, ist ein klarer Verstoß gegen die amerikanische Verfassung und hätte eigentlich ein Amtsenthebungsverfahren nach sich ziehen müssen. Doch auch hier zeigt sich: Trump ist der Politik nicht gewachsen. Am Ende bleibt eine totale Pleite – für die USA, für die Region und für die Aussicht auf eine demokratische Entwicklung im Iran.

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panzerhaubitze

panzerhaubitze bewertete diesen Eintrag 23.06.2025 12:00:47

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