Wenn du zu sehr in deiner Blase lebst ¯\_(ツ)_/¯

Manche sind sich bewusst, dass sie Falschinformationen verbreiten, die haben zwar etwas Intelligenz; aber kein Gewissen.

Andere glauben ihre Fakenews selbst und sind bereit dafür ein hohes Risiko einzugehen; ein Risiko das sie selbst vielleicht gar nicht erkannt haben.

Manchmal weiß ich, dass ich ein Risiko eingehe, das dann bewusst und trotz allem versuche ich es zu minimieren. Sollte eigentlich jedem klar sein.

Auch ich bin die letzten 12 Monate mehrfach nach Russland und Belarus gereist. Ich war mir des Risikos bewusst, habe es nicht heruntergespielt und schon gar nicht mit meinen Informationen in "meiner Blase" gespielt.

Afghanistan, ein sicheres Land?

Herbert Fritz dagegen, (er ist selbst mit seinem Namen an die Öffentlichkeit getreten) ein strammer Österreicher, wie er von sich glaubt, hat seine Blase gelebt und sie geglaubt. So glaubte er, dass Afghanistan ein sicheres Land sei und man deshalb Afghanen auch dahin abschieben könne.

Vermutlich hat er zu viel von FuF, Achgut oder ServusTV konsumiert, damit er zu dieser Einschätzung kam. Ehemaliger Lehrer, Mitbegründer der wegen Wiederbetätigung verurteilten österreichischen Nationaldemokratischen Partei (NDP) und strammer Neo-Nazi.

Viele hier haben sicher Berichte aus seiner Feder gelesen. Er schrieb u.a. für "Info Direkt"; ein hier gern zitiertes braunes Blatt, das den Hintern beleidigt, wenn man es als Klopapier verwenden würde.

Im April noch schrieb er in der jüngsten Ausgabe dieser rechtsextremen Postille die Titelgeschichte „Urlaub in Afghanistan“. Sie wurde mit den Worten angekündigt: „Afghanistan: heiß umfehdet, wild zerstritten, aber wieder sicher!“

Er glaubte es wohl selbst, wollte den Beweis antreten und ist nach Afghanistan gereist. Der von Info Direkt als „Völkerfreund“ bezeichnete Neo-Nazi zeigte sich in seinem Artikel „beeindruckt“ vom regen Leben auf den Basaren. Auch der Autoverkehr in den Städten lasse nicht auf Verzweiflung der Menschen schließen. F. hatte das Land für den Bericht bereits im letzten Herbst bereist und war jetzt offenbar wieder dorthin zurückgekehrt.

Das seit Mitte August 2021 von den radikalislamischen Taliban erneut beherrschte Land als sicher zu verklären, passt ins flüchtlings- und islamfeindliche Kalkül von Rechtsextremisten. Auf diese Weise lassen sich Abschiebungen afghanischer Flüchtlinge wie auch die Verweigerung von politischem Asyl leichter begründen. Doch das ging jetzt dramatisch schief.

Das Außenministerium in Wien warnt seit Jahren vor Reisen nach Afghanistan; diesen Neonazi hat es nicht beeindruckt. Er wollte beweisen, dass Afghanistan sicher ist.

Jetzt wurde er von den Taliban wegen Spionage festgenommen. ¯\_(ツ)_/¯

Ich habe keine Ahnung welche Strafe in Afghanistan auf Spionage steht, aber ich gehe mal davon aus, dass das Strafverfahren gegen ihn kaum mit rechtstaatlichen Maßstäben zu messen ist.

Er wird nun am eigenen Leib erfahren, wie sicher Afghanistan ist.

Sonst nicht viel vom Staat haltend, jammern und klagen österreichische Neonazis und fordern von der Regierung sich für Herbert Fritz einzusetzen.

Dumm, dass Österreich keine Botschaft und kein Konsulat mehr in Afghanistan hat und die konsularische Vertretung für Afghanistan von Islamabad/Pakistan aus erfolgt; die konsularischen Möglichkeiten sind sehr eingeschränkt; was ungewöhnlich für ein sicheres Land wäre, wenn es sicher wäre. Ich bin mir sicher, das österreichische Außenministerium macht was es kann, auch für Neonazis die im Ausland wegen Spionage eingelocht sind. Mag sein, dass Fritz nun seine Meinung zum Staat ändert - falls er lebend zurückkommt.

Mit etwas Glück wird er von den Taliban bald ins sichere Österreich abgeschoben.

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