Aller Anfang ist schwer.... aber nicht unmöglich oder der Weg, der kleinen Schritte

Ich werde oft gefragt, wie ich es geschafft habe, damals vor nunmehr 24 Jahren, mir das Rauchen abzugewöhnen.

Von bis zu 4 Schachteln (für die deutschen Leser = Päckchen) am Tag hin zum absoluten Nichtraucher.

Natürlich wäre es toll, ich würde einfach sagen "ja, ich habe eben einen eisernen Willen", was zwar stimmt, aber das wäre eben nur die halbe Wahrheit.

Anfangs begann ich zu zählen, wie viele Zigaretten ich rauchte und dann nahm ich einfach von Zeit zu Zeit immer eine Zigarette mehr aus der Schachtel und rauchte bald viel bewusster, als zuvor.

Irgendwann war ich runter auf unter 10 Stück am Tag und noch etwas später hörte ich auf. Dieses "Rezept" mag nicht bei jedem funktioniere, aber eine Verbesserung kann man damit mit Sicherheit herbeiführen.

Beim Sport erging es mir ähnlich. Nach meinem Motorrad Unfall im Alter von 22 (das Gerät war auf mich drauf gefallen) mit Trümmerbruch des Knöchels, Schienbeinbruch, sowie kaputter Kniescheibe (alles links), sagte mir der Arzt, dass "in diesem Leben wohl kein Leistungssportler" mehr aus mir werden würde. Das stachelte mich, der ich zuvor mit Sport nie etwas am Hut gehabt hatte, doch ein etwas an.

Generell gebe ich wenig darauf, wenn mir wer sagt, was ich alles nicht kann und ich mag es gar nicht.

Ich bilde mir meine eigene Meinung und handle danach!

In diesem Fall begann ich zu laufen. Damals noch Raucher stand ich jedoch schon nach 30 Meter wieder und dachte, ich kriege einen Herzinfarkt.

Also musste ich etwas ändern, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Ich ging abwechselnd ein paar Meter, dann lief ich wieder einige Schritte ganz langsam und das alle zwei Tage.

Nach einigen Monaten lief ich 3x die Woche 9,9 km (die Runde um meinen Wohnblock maß 990 Meter ;).

Später wechselte ich zum Krafttraining, auch weil mein Körperbau dafür wesentlich bessere Voraussetzungen aufweist.

Zu diesem Zeitpunkt war ich 24 und stark wie ein Ochse und dachte, dass ich keine Grenzen habe.

2 1/2 Jahre später wurde ich eines besseren belehrt und hatte einen Trainingsunfall bzw. einen Schulterkapselriss.

Weitere 2 Jahre und eine OP später sah ich viele Dinge anders und mit dem Sport war es erstmal lange vorbei.

Zwischendurch hatte ich wohl versucht wieder etwas zu tun, aber ich bekam schnell Schmerzen und ließ es bald wieder.

Vor 4 Jahren hatte ich wieder einen Unfall und fiel mit dem Rücken voran vom Dach des Schuppens unseres Hauses 3 Meter tief auf die Straße, wobei meine Wirbelsäule ein wenig lädiert wurde.

Spät wurde dies diagnostiziert, vielleicht auch, weil ich keiner dieser Menschen bin, die wegen jeder Kleinigkeit im Krankenhaus herumjammern.

Nun ja, nach 14 Tagen kamen sie dann drauf, dass es doch gut wäre ein CT zu machen, mit dem Ergebnis, dass Flüssigkeit an der Wirbelsäule ausgetreten war usw.

2012 landete ich dann, aufgrund eines Bandscheibenvorfalls an der nämlichen Stelle, wieder und diesmal zwei Wochen im Krankenhaus und mir wurde bewusst, wie beschissen ich eigentlich beisammen war.

Dort lernte man mir jedenfalls gymnastische Übungen mithilfe derer meine Rückenprobleme bald deutlich besser werden sollten.

Ich begann mir nach all den Jahren neuerlich ein paar Hanteln, Heimtrainer usw. zuzulegen und nach und nach machte ich doch tatsächlich wieder (Pensionisten-) Sport.

Dies zog sich so über die letzten drei Jahre, nicht immer ganz regelmäßig und mit längeren Aussetzern, aber doch immer wieder einmal.

Heute mit 50 verwende ich natürlich keine großen Gewichte, sondern mache lieber mehr Wiederholungen. Einiges geht natürlich nicht mehr (so leicht), wie in meiner Jugend, aber mein heutiger Sport ist mit Sicherheit wesentlich gesünder, als der damalige und ich muss keinem (mehr) etwas beweisen.

Wäre auch schwierig, allein zu Hause.

Beim Foto hab ich natürlich eines vom Vorjahr genommen, weil da war ich erst 49 ;). Ist Stand: in etwa 100 kg.

Unterm Strich bleibt für mich die Schlussfolgerung, dass man am besten mit den "kleinen Schritten" fährt, ganz egal ob man seine Ernährung umstellt, beginnt Sport zu treiben, sich das Rauchen abgewöhnen möchte, oder versucht eine "Negativspirale" Depressionen... im Leben zu durchbrechen.

Hierzulande sagt man nicht umsonst: "A bisserl was geht immer" und ich finde das ist ein guter Spruch.

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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