Orban ist ehrlich, konsequent und macht für uns die Drecksarbeit

Nachdem uns im Januar schon das ZDF allabendlich Bilder des Grauens in die Wohnzimmer geliefert hat – natürlich stets in bester HD-Qualität – legt Spiegel-TV nun nach. Ja, auf dem Balkan war der Winter ausgebrochen und die Menschen harrten teilweise auf Socken im Schnee aus. Jeder, der auch nur halbwegs menschliche Gefühle in sich trägt, empfindet Mitleid mit denen, die da im Elend sitzen und gezeigt werden.

Ein Jahr nach der Schließung der Balkanroute bekommen wir nun Bilder von Viktor Orbáns Grenzzaun zu sehen. Das Look and Feel ist gruselig. Mikrophone mit Durchsagen, Grenzposten, Zäune, Stacheldraht und düster blickende Soldaten: All das, was die Deutschen aufgrund ihrer eigenen Teilungsgeschichte so mitnimmt. Ja, wir hatten einen Todesstreifen mitten in der Hauptstadt und Spiegel-TV schafft es, die Erinnerungen an diese traurige Epoche innerhalb von Sekundenbruchteilen aus dem kollektiven Gedächtnis hervorzuholen.

Natürlich kommen auch die passenden Experten gleich dazu, die uns erklären, warum das alles gegen alle möglichen Rechtsnormen verstoßen soll. Dabei ist das mit dem Asyl doch gar nicht so schwierig: Die Ungarn haben das Recht, Asylbewerber an der Grenze abzuweisen und ihnen zu sagen „Stellt Euren Asylantrag in Serbien oder Kroatien, dort herrscht ebenfalls kein Krieg!“ Und Nein, diese Grenzssicherung verstößt, auch wenn die UNHCR-Dame das so sieht, nicht gegen das Schengener Abkommen oder sonst irgendein EU-Recht. Im Gegenteil: Ungarn sichert hier Schengen-Außengrenzen, die dort gebauten Zäune sind eine Umsetzung des geltenden Rechts.

EPP https://www.flickr.com/photos/eppofficial/5875973953/

Was die Ungarn nicht machen – und zwar zurecht – ist, die Menschen einfach durchzuwinken: Kommt rein, könnt Ihr rausgucken oder einfach in die BRD weiterfahren. Weiterkommen will auch die Familie, die dort gezeigt wird: Rund 25.000 Dollar hat man für Menschenschmuggler bezahlt, daß man es von Afghanistan bis auf den Balkan geschafft hat. Sind das die ärmsten der Armen? Sind das die orientalischen oder afrikanischen Waisenkinder? Nein, das ist jemand, der es geschafft hat, für viel Geld zugunsten krimineller Banden bis nach Serbien zu kommen – der vermutlich weit weniger hilfsbedürftig ist als ein Großteil seiner afghanischen Landsleute.

Und natürlich dürfen auch die Bilder von Menschen in Schrottbooten auf dem Mittelmeer nicht fehlen. Nur: Was bedeutet das? Abgesehen davon, daß es ein internationales Seerecht gibt, nach dem jedes Schiff verpflichtet ist, Menschen in Seenot an Bord zu lassen, was sollen uns diese Bilder sagen? Wir wollen, daß auch weiterhin jeder gerettet wird, der in Schlauchbooten oder anderen schwimmenden Müllhaufen auf hoher See treibt. Aber: Achtzig Mann auf dem Meer generieren das Recht auf Rettung, nicht das Recht auf Aufenthalt und Hartz 4 in der BRD.

Bőr Benedek https://de.wikipedia.org/wiki/Ungarischer_Grenzzaun#/media/File:Police_car_at_Hungary-Serbia_border_barrier.jpg

Da ist Ungarn, wie auf N24 berichtet, einfach ehrlicher. Nein, es reicht eben nicht, wenn die Bundeskanzlerin in nordafrikanischen Staaten darum bettelt, daß man doch irgendwie ein Ablegen der Todesboote verhindern soll. Das muß die EU im Zweifel eben selbst machen. Die Boote werden eingefangen und dorthin zurückgebracht, wo sie in See gestochen sind. So wie es die Australier machen. Der illegale Seeweg führt nicht zum Ziel.

Und das ist auch die wirksamste Methode, um zu verhindern, daß das Mittelmeer ein noch schlimmeres Massengrab wird als es ohnehin schon ist. Wenn man wirksam die Wege der illegalen Migration und des Sich-Durchschlagens schließt, dann machen sich die Menschen auch nicht mehr auf den Weg. Das heißt nicht, daß man nicht zivile Kriegsopfer in heimatnahen Auffanglagern versorgen sollte. Da sind wir im Gegenteil sogar sehr für! Aber die Grenzen der BRD und den Sozialstaat für Menschen aus aller Herren Länder zu öffnen ist schlichtweg und ergreifend nicht akzeptabel!

Kaffee https://pixabay.com/de/shinkiari-pakistan-lager-zelte-81770/

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