Stefanie Gaugl Stefanie Gaugl

Aus der Ferne kann man ihn schon sehen. Ein goldiges Fell, die Rute steil nach oben gestellt und einen fixierenden Blick auf unseren Rüden. Den Anhang, also derjenige welcher, der eigentlich am anderen Ende der Leine sein sollte, der sogenannte Hundehalter ist nicht zu sehen. Liegt vermutlich daran, dass der „goldige“ Hund an keiner Leine hängt, sondern seines Weges spazieren darf.

Ja da freut man sich als artiger Hundehalter!

Ich nehme also die Position vor meinen Hunden ein, um die Situation zu regeln. Wie habe ich es beim Hundeschweiger Bernhard Kainz gelernt?

Meine Straße, meine Wiese, mein Block!

So nähern wir uns also dem goldigen Hund, der nun ganz erstarrt und angespannt keinen Millimeter von seiner Position weichen will. Er ignoriert mich zu 100% und zum Glück für den goldigen, goldigen Hund ignorieren meine Hunde ihn total, weil sie mir die Führung übergeben haben und mir vertrauen. Ein Zischlaut von mir, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

Ein aufrechter, selbstverständlicher Gang und da höre ich es.

Das angestrengte Schnaufen…der Hundehalter hat es wohl auch nach fünf Minuten geschafft, seinen Hund doch noch einzuholen.

Keuchend und mit den Händen wedelnd schreit er: „Der tut eh nix!“

Seitdem ein Malinois an meiner Seite ist und diese Hunderasse bei vielen Menschen großen Respekt auslöst, nutze ich dies auch schamlos aus: „Meiner aber schon!“

Heute allerdings habe ich es mit einem besonders schweren Fall zu tun, denn ab und zu überhören die Menschen diese „Warnung“ einfach.

Wir schaffen es aber ohne Probleme am goldigen, goldigen Tut nix-Hund vorbei, der eigentlich mit seiner Körpersprache alles andere sagt, als dass er nix tut und visieren die Badestelle unserer Hunde an. Auch der goldige, goldige Hund und sein Hundehalter, haben wohl den selben Plan. Ja wieder kommt Freude auf!

Die Badestelle ist aber groß genug und wir verziehen uns in den letzen Winkel.

Und wer jetzt glaubt, dass der Hundehalter des goldigen, goldigen „Tut nix“-Hundes seinen Hund auf der anderen Seite der Badestelle halten kann bzw es überhaupt versucht, dass er seinen Hund bei sich behält, der irrt.

Immer und immer wieder sucht der „Tut nix“-Hund die Nähe zu unseren Hunden, die jetzt auch von der Leine gelassen wurden. Der Hundehalter ist auf seinem Smartphone aktiv und interessiert sich Nüsse dafür was sein Hund da eigentlich macht.

Nach fünfzehn Minuten ständigen Maßregeln eines fremden Hundes, der anscheinend null Erziehung genossen hat, dafür aber zu hundert Prozent vermenschlicht wurde, reicht es mir und wir räumen das Feld. Erholung sieht für mich anders aus.

Als wir am „Tut nix“-Hundehalter vorbei kommen, natürlich mit dem „Tut nix“-Hund in unserem Schlepptau, folgt noch die abolute Krönung! Dieser sieht jetzt nämlich lächelnd vom Smartphone auf und fragt: „Und? Hat er sich eh benommen?“

Normalerweise, wenn ich nicht so eine gutmütige Persönlichkeit wäre müsste ich ihn nun fragen wo er eigentlich an grennt ist?! So allerdings entlockt es mir nur ein gequältes Lächeln und wir brechen unseren Badespaß wegen eines ignoranten Hundehalters ab…

Ich frage mich: Wie kommen Hundehalter, die wirklich auf den eigenen Hund achten dazu, ihre Freizeit damit zu verbringen, „Hundeerziehung“ an, für sie wildfremden Hunden durchführen zu müssen?

Wie kommen Hundemenschen dazu, die ihre Hunde abrufen können und vorbildlich darauf achten, niemanden zu bedrängen oder zu belästigen, mit Hundehaltern in einen Topf geworfen zu werden, die sich einen Scheißdreck um irgendjemand scheren? Nicht mal der eigene Hund scheint ihnen wichtig!?

Natürlich kann es immer zu Zwischenfällen auch bei den tollsten Hundemenschen kommen, weil es einfach Lebewesen sind, die selbst Handlungen setzen.

Ich würde mich in Grund und Boden schämen, wenn ich meine Hunde nicht unter Kontrolle hätte und ja selbst bei uns kommt es zu fast unbändiger Freude bei Hundebegegnungen!

Ich entschuldige mich dafür hundert Mal und nehme den Hund gegeben falls an die Leine.

Leider bleiben den Nicht-Hundemenschen genau diese rücksichtslosen Hundemenschen hundertmal mehr in Erinnerung, als die, die mit ihren Hunden sorgfältig umgehen, die wirklich darauf achtet jeden seinen Raum zu geben. Und genau das macht mich so dermaßen traurig und wütend zu gleich.

Ich bin eine liebende Hundemami, die ihren Hunden Freiheiten mit Maß und Ziel zugesteht, aber so wie überall anders auch muss es einfach gewisse Regeln und Grenzen geben.

Leben und Leben lassen heißt hier die Devise!

Rücksicht für jeden. Egal ob Hundemensch oder Nicht-Hundemensch.

Nicht umsonst gibt es in letzter Zeit wieder auffällig viele Giftködermeldungen und Todesmeldungen von vergifteten Hunden.

Liebe „Tut-nix“-Hundehalter!

Nehmt euch einmal an der Nase! Setzt euch hin und überlegt genau, ob ihr jeden, egal ob Hundemensch oder Nicht-Hundemensch eine Begegnung mit eurem Hund zumuten könnt! Und schreit beim nächsten Mal nicht „Der tut nix“, sondern „Der hört nix!“ oder "I scheiß ma nix!", dann is alles klar...

8
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Grexi

Grexi bewertete diesen Eintrag 19.04.2016 15:28:57

Paradeisa

Paradeisa bewertete diesen Eintrag 19.04.2016 13:42:52

liberty

liberty bewertete diesen Eintrag 18.04.2016 12:25:41

Claudia Goepel

Claudia Goepel bewertete diesen Eintrag 18.04.2016 11:39:23

Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 18.04.2016 11:12:32

bianka.thon

bianka.thon bewertete diesen Eintrag 18.04.2016 10:28:27

anti3anti

anti3anti bewertete diesen Eintrag 17.04.2016 23:51:11

Hansjuergen Gaugl

Hansjuergen Gaugl bewertete diesen Eintrag 17.04.2016 21:45:08

17 Kommentare

Mehr von FraMoS