Ich möchte diesen Beitrag mit dem Text zu Reinhard Fendrichs heimlicher Hymne zu Österreich beginnen (Kopiert von http://www.fendrich.at/musik/texte/i/i-am-from-austria/):

Dei´ hohe Zeit ist lang vorüber

und auch die Höll´ hast hinter dir,

vom Ruhm und Glanz ist wenig über,

sag´ mir wer zieht noch den Hut vor dir,

außer mir.

I kenn´ die Leut´,

i kenn´ die Ratten,

die Dummheit,

die zum Himmel schreit,

i steh´ zu dir bei Licht und Schatten,

jederzeit.

Chorus:

Da kann ma´ machen was ma´ will,

da bin i her, da g´hör´ i hin,

da schmilzt das Eis von meiner Seel´

wie von an Gletscher im April.

Auch wenn wir´s schon vergessen hab´n,

i bin dei Apfel, du mein Stamm.

So wie dein Wasser talwärts rinnt,

unwiderstehlich und so hell,

fast wie die Tränen von an Kind,

wird auch mein Blut auf einmal schnell,

sag´ ich am End´ der Welt voll Stolz

und wenn ihr a wollt´s

auch ganz alla -

I am from Austria

I am from Austria

Es war´n die Störche oft zu beneiden,

heut´ flieg´ ich noch viel weiter fort,

i seh´ di´ meist nur von der Weiten,

wer kann versteh´n

wie weh das manchmal tut.

Chorus:

Da kann ma´ machen was ma´ will,

da bin i her, da g´hör´ i hin,

da schmilzt das Eis von meiner Seel´

wie von an Gletscher im April.

Auch wenn wir´s schon vergessen hab´n,

i bin dei Apfel, du mein Stamm.

So wie dein Wasser talwärts rinnt,

unwiderstehlich und so hell,

fast wie die Tränen von an Kind,

wird auch mein Blut auf einmal schnell,

sag´ ich am End´ der Welt voll Stolz

und wenn ihr a wollt´s

auch ganz alla -

I am from Austria

I am from Austria

Jetzt wird sich sicher der/die eine oder andere fragen, warum ich denn das ganze Lied hier zitiere? Weil ich denke, dass viele diesen Text – teilw. alkoholgeschwängert – mitgrölen, aber wenige ihn wirklich gelesen und wirken lassen haben.

Er sagt viel über unser Land und die Mentalität aus, trotz all dem bin ich stolz, Österreicher zu sein. Ich weiß schon, welche Argumente jetzt kommen werden. Mein Liebstes davon „Auf was bist Du da stolz, Du hast ja nichts dafür geleistet und es war nur Zufall, dass Du hier auf die Welt gekommen bist.“ Und dann gibt´s auch noch diejenigen, die jetzt gleich mit der Nazikeule schwingen, weil ich Nationalist bin. Diese Argumente sind ebenso abgedroschen wie ein Kornfeld nach der Ernte. Wenn man diese Argumente genau beleuchtet, kann man in Wirklichkeit alles in Frage stellen, denn worauf kann man denn dann stolz sein, denn in Wirklichkeit ist doch das meiste nur Zufall und/oder Glück und trotzdem sind die Menschen auf so viele unterschiedliche Dinge stolz.

Ich bin kein Europäer und ich bin kein Weltbürger. Geographisch bin ich Europäer und natürlich lebe ich auf der Erde, daher bin ich auch Teil der Weltbevölkerung, aber in erster Linie bin ich stolz, Österreicher zu sein. Ich lebe gerne hier, hier ist meine Heimat. Ich fühle mich in diesem Land wohl, also warum soll ich nicht stolz darauf sein. Ich habe keinen Grund, hier wegzuziehen und habe es auch nicht vor, egal was kommen mag. Natürlich fliege ich auch auf Urlaub, aber ich bin froh, wieder heim zu kommen, in mein Heimatland. Ich lasse mir das nicht von ideologischen Linksfanatikern kaputt machen und schon gar nicht lasse ich mir das Nazifizieren! Es gibt so viele Länder auf dieser Erde, wo die Menschen stolz sind dort zu leben, Staatsbürger dieser Länder zu sein, nur bei uns macht man einem zum Rechtsradikalen, wenn man stolz auf Österreich ist und es mit Stolz seine Heimat nennt. Wenn Deuschland „Papst wird“, oder jeder mit einer deutschen Flagge herumläuft, wenn die Nationalmannschaft Welt- oder Europameister wird, kommt keiner auf die Idee, all diese Menschen als Nazis zu deklarieren. Gert Steinbäcker (österr. Musiker und sehr lange Teil von STS), singt in seiner Hymne „Steiermark“ unter anderem

„Steiermark, da bin i her

Und i mag das G’fühl, dass i wo daheim bin,

immer mehr

Steiermark, wann immer i z’rückkomm’

von irgendwo

Kann mich nix überraschen und wenn i

wirklich wen brauch, is einfach wer da"

Es war so was wie Heimat für mich lang kein Begriff

An dem Wort klebt viel Blut, viel dummer Stolz und der Nazimief

Nur i hab’ da meine Wurzeln und meine ältesten Freund’

Einen Platz, wo i mich z’rückzieh’n kann,

wenn Wolken aufzieh’n, bis die Sonne wieder scheint

und i bin da gebor’n

es sind die Eltern da g’strob’n“

Niemand würde Gert Steinbäcker unterstellen, ein Rechter zu sein, nicht einmal ansatzweise. Dieses Lied ist aus dem Jahr 1994, I am from Austria aus dem Jahr 1992. Würden Fendrich und Steinbäcker heute, im Jahr 2016 solche Liedertexte veröffentlichen, würde man sie sofort ins rechte Eck stellen, sie nahezu ächten. Genau das zeigt die Entwicklung unserer Gesellschaft, die Dummheit dessen, was hier passiert.

Wir sprechen darüber, dass der Islam sich radikalisiert, immer konservativer wird, weil man z. B. im Kabul der 70er Jahre als Frau im Minirock und mit offenen Haaren gehen konnte, übersehen aber dabei immer mehr, dass auch unsere Gesellschaft bei allen Toleranzwünschen viele Schritte in radikalere Richtungen macht.

Keine Frage, dass es viele rechte Tendenzen in diesem Land gibt, aber die sind um nichts Schlimmer als die linken. Auch die Argumente, die jetzt kommen, kenne ich zu genüge, doch sie sind kurzsichtig und nicht zu Ende gedacht. Linke Ideologien, wenn sie zu extremen auswachsen, sind ebenso gefährlich wie rechte und auch dafür gibt es geschichtlich viele Beispiele.

Es ist unbestritten, dass die Gräultaten der Nazis die absolute Spitze dessen sind, was geschichtlich jemals an Gewalt und Terror Menschen angetan wurde, aber bitte vergessen wir nicht, wie viele Tote es im Namen Linker Politik gab (bitte hier nicht die Relation suchen, denn jeder Toter ist einer zu viel). Das Regime in der DDR, Kuba, Nicolae Ceaușescu in Rumänien, Che Guevara war auch kein Heiliger und wird es auch nicht, nur, weil ihn heute viele als Symbol für was auch immer auf T-Shirts tragen. Die gesamte frühere UdSSR stand auf den Beinen sogenannter linker Ideologie und wir wissen, wie es mit den Menschenrechten dort war.

Also bitte hören wir endlich mit diesen ideologischen Idiotien auf, denn die Geschichte liefert genug Beispiele dafür, wohin uns politische Extreme führen (können).

Ich will endlich wieder sagen können, dass ich stolz bin Österreicher zu sein und dass dieses Land meine Heimat ist, ohne mich dabei schlecht fühlen zu müssen, was ich definitiv nicht tue, aber viele trauen sich das mittlerweile nicht mehr auszusprechen, aus Angst vor Vorverurteilung.

Österreicher zu sein, seine Heimat zu lieben, hat mit Nichten etwas damit zu tun, politisch rechts zu sein und diese 2 Liedtexte zeigen das deutlich, denn wie gesagt, niemand würde auch nur annähernd Fendrich und/oder Steinbäcker unterstellen, politisch rechts zu sein. Seine Heimat zu lieben, ist ein Ausdruck von sich zu Hause fühlen, zu wissen, wo man hingehört und wo man herkommt. Warum ist das etwas Schlimmes, auch wenn man nur zufällig hier geboren wurde?

Dieselben Personen, die unsereins unterstellen, rechts zu sein, weil wir stolz sind Österreicher zu sein und unsere Heimat zu lieben, präsentieren massenhaft zugewanderte Menschen, die fröhlich in eine Kamera lächeln und sagen, wie froh sie sind hier zu sein, sich integrieren zu wollen und Österreicher zu sein und das ist gut so, denn diese Menschen werden immer willkommen sein. Wenn Euch dieser Widerspruch nicht selber auffällt, dann weiß ich nicht. Jeder ist in Österreich willkommen, das war schon immer so, denn dieses Land war und ist ein Schmelztiegel vieler Nationen (geschichtlich durch das Kaiserreich bedingt), aber hätten diese vielen Menschen die hierhergekommen sind, dieses Land nicht als ihre Heimat angenommen und es mitgestaltet, wäre es nicht das was es heute ist. In diesem Land ist nur dann dauerhaft Platz für jemand, wenn er sich integrieren und mitarbeiten will, Österreich weiterzuentwickeln, schlichtweg es als seine Heimat bezeichnet und ansieht, wie es die Menschen früher taten die hierherkamen.

I am from Austria und das wird auch so bleiben. Keine ideologischen Grabenkämpfe können daran etwas ändern und wenn Ihr mich dafür verurteilen wollt, dann viel Spaß dabei. Wir alle sind aufgerufen, in uns zu gehen und darüber nachzudenken, ob es auf Dauer klug ist, der einen oder anderen Ideologie in Massen nachzulaufen, denn eines können wir uns im Jahr 2016 sicher sein: die Massen – egal ob die eine oder die andere – werden gesteuert und wir alle sind Instrumente von denen, die die Fäden im Hintergrund ziehen und uns dorthin steuern, wo sie uns haben wollen. Schneiden wir die Fäden ab und beginnen wieder selber zu denken, denn nur das wird uns kurz-, mittel- und langfristig weiterbringen. Denn wie sagte Roland Düringer am Ende seiner Kolumne „Laut gedacht“ bei 88.6, „Nur wer selber denkt, der wird nicht gedacht.“

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