Gedanken zu Familie und Kinderbetreuung in unserer Gesellschaft

Wenn man sich die heutige Gesellschaft ansieht, fragt man sich, was um Himmels Willen sich in den letzten 30, 40 Jahren so verändert hat, dass es direkt verpönt zu sein scheint, wenn eine Mutter sich dazu entschließt, bei ihren Kindern eine Weile zu Hause zu bleiben.

In diversen sozialen Medien wird darüber diskutiert, wie man es speziell Frauen erleichtern könnte, trotz Kindern weiter ungestört ihrer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Es werden Kinderbetreuungseinrichtungen gefordert, wo man bereits möglichst kleine Wunzlinge unterbringen kann, während man sich dem wichtigen Tagesgeschäft hingeben kann, anstatt über Möglichkeiten nachzudenken, wie man es den Müttern erleichtern könnte, zumindest eine Zeitlang im Beruf auszusetzen und sich ihrem Nachwuchs widmen zu können.

Im Gegenteil - Mütter, die sich dazu bekennen, gern zu Hause zu bleiben, werden schief angeschaut, so als wären sie irgendwie aus der Zeit gefallen...

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist das Schlagwort - oder gar, im noch schlimmeren Fall, das neuerdings in aller Munde befindliche "Sozial freezing", bei dem man seine eigenen Eizellen einfrieren lässt, um sie dann zu einem (beruflich?) "günstigen" Zeitpunkt wieder hervorzukramen und dann seine Familie zu gründen. Zu einem Zeitpunkt, wo unsere Mütter vermutlich schon ihre Enkel geschaukelt haben.

Was also läuft in unserer Gesellschaft falsch?

Ist es denn so daneben, wenn eine Mutter sich tatsächlich dazu bekennt, dass ihre Kinder die erste Priorität in ihrem Leben haben, und ein paar Jahre im Berufsleben aussetzt?

Ist es denn tatsächlich so erstrebenswert, die Wunzlinge bereits wenige Wochen nach ihrer Geburt einer fremden Institution oder Person anzuvertrauen, währenddessen man selbst dem beruflichen Erfolg nachhechelt? Der meistens gar nicht so groß ist, wie sich manche das wünschen würden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass (alle) Frauen tatsächlich im Beruf diese Erfüllung finden, dass sie dafür ihren Nachwuchs gern anderen überantworten. Von den typischen Karrierefrauen jetzt einmal abgesehen, aber die sind nicht die Mehrzahl.

Kinder wachsen so schnell und werden flügge - die Zeit, in der sie uns brauchen, ist so kurz. Und kommt vor allem nie mehr zurück. Mitzuerleben, wie ein Kind die ersten Schritte tut, die ersten Worte spricht, diverseste Dinge lernt - das zu versäumen, finde ich schrecklich. Das passiert aber alles in den ersten paar Jahren, und wenn die vorbei sind, sind sie vorbei.

Und ich frage mich, wofür manche Frauen überhaupt Kinder in die Welt setzen, wenn diese in ihrer Prioritätenliste offensichtlich so weit hinten angesiedelt sind.

Es gehört ein Umdenken in der Gesellschaft, welches Müttern die Möglichkeit gibt, zumindest die erste Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können, und zwar ohne finanzielle Nachteile. Mütter, die als ihre Priorität begreifen, ihre Kinder (selbst!) zu erziehen und aufwachsen zu sehen, dürfen dadurch nicht in ein finanzielles Loch fallen - auch nicht im Alter.

Dieser Lebensentwurf sollte wieder etwas mehr an Attraktivität bekommen, auch wenn er vordergründig gegen den Gedanken der Gleichberechtigung zu sein scheint.

Aber es gehört eben auch zur Selbstbestimmung, eine echte Wahl zu haben, sich für das Modell entscheiden zu können, welches man präferiert.

Und solange die Frauen die Kinder gebären, wird auch die Gleichberechtigung nicht so weit gehen, dass die Geschlechter vollkommen gleich zu behandeln sind, das verhindert schon die Natur.

(Aus diesem Grunde habe ich auch die Männer außen vor gehalten, weil es mir hier speziell um die Mütter geht.)

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