Mallorca ist nicht gleich Ballermann. Das habe ich auf meiner einwöchigen Urlaubsreise zu dieser wunderbaren Insel gelernt. Lernen dürfen. Und so will ich euch auf eine kleine Reise über das Mallorquinische Kleinod im Mittelmeer mitnehmen.

Die Reise stand unter keinem besonders guten Vorzeichen - wir hatten AIR BERLIN (:) ) gebucht, welche sich gerade in ziemlichen Turbulenzen, bzw. im Akutzustand der Auflösung befand, sodass wir ernsthaft um unsere Transportmöglichkeit fürchteten. Doch es hat alles geklappt - sowohl beim Hin-, als auch beim Heimflug, wir sind beide Male planmäßig und pünktlich gestartet. Und auch wieder gelandet. Und weil der Flieger halbleer war, hatten wir vier praktisch die hinteren Sitzreihen für uns. PÜNKTLICH hieß beim Hinflug übrigens, dass wir uns um 3 Uhr in der Früh am Flughafen einfinden mussten, weil der Flieger um 5 Uhr abheben sollte.

Dafür saßen wir dann aber auch schon um 10 Uhr in unserem Urlaubsort COLONIA SAN JORDI im Süden der Insel beim Vormittags-Cortado.

Cortado ist ein spezieller Kaffee, den ich bereits in Teneriffa oft und gern getrunken habe - und nach einigem Hin und Her in der Kommunikation mit dem freundlichen Kellner ist es mir auch gelungen, ihm begreiflich zu machen, WAS ich von ihm will - es wollte mir nämlich zunächst der Name dieses kleinen Espresso mit viel Milch nicht einfallen.

Er wurde aber dann sehr rasch zum Lieblingsgetränk meiner kleinen Reisegruppe, die aus meiner Schwester und meiner Cousine nebst Ehegespons bestand.

Unser Hotel befand sich in besagtem Ort am Ende einer Straße auf einer Landspitze und war links und rechts vom Meer umgeben, besser hätte es gar nicht sein können. Man konnte in beiden Richtungen kilometerweit am Strand entlangspazieren. Was ich auch an den folgenden Tagen ausführlich tat - eine meiner Lieblingsbeschäftigungen am Meer ist es nämlich, stundenlang am Strand entlang zu spazieren und dabei alle möglichen Dinge zu sammeln. Und zu fotografieren.

So ging ich täglich meine Runden, nach dem Frühstück und nach dem Abendessen, und habe dabei zig Fotos gemacht, insgesamt mehr als 2200.

Unser Arrangement beinhaltete Halbpension, und so kamen wir in den Genuß eines täglichen köstlichen Frühstücks-, sowie Abendbuffets.

4 Ausflüge führten uns in alle vier Himmelsrichtungen der Insel - wir haben quasi alles gesehen, was man als Mallorca-Tourist eben so sehen muss - angefangen bei der wunderschönen Hauptstadt Palma, die in einer Entfernung von rund einer Fahrstunde mit dem Bus gelegen war.

Wir genossen eine kurze Führung und hatten danach Freizeit, die jedoch naturgemäß viel zu kurz war, sodass wir an einem unserer Ausflugs-freien Tage abermals auf eigene Faust in die Stadt fuhren - praktischerweise befand sich in relativer Nähe unseres Hotels die Bushaltestelle. So konnten wir die Stadt ausgiebig und nach unserem eigenen Gutdünken in Ruhe noch einmal erkunden.

Und Palma hat wirklich viel zu bieten - wunderschöne alte Häuser, im Jugendstil erbaut, enge Gässchen, viel Grün - und einen Hafen, in dem die tollsten Schiffe liegen. Sogar Fiaker gibt es in der Stadt, was mich sehr verwundert hat. Diese kurven in aller Seelenruhe durch die engen Gässchen.

Auch Fornalutx stand auf unserem Programm - der kleine Ort wurde in der Vergangenheit mehrmals zum schönsten Dorf Spaniens gekürt. Enge, gemauerte Gässchen und üppige blühende Vegetation wetteiferten um die Gunst der Besucher.

Danach ging´s nach El Formentor, einem der schönsten Aussichtspunkte der Insel, wo man von hoch oben einen atemberaubenden Blick auf die schroffen Felsen hat, die sich ins Meer zu stürzen scheinen.

Cala Figuera stand ebenfalls auf unserem Ausflugszettel. Dieser Ort ist das schönste Fischerdorf der Insel, und diesen Namen hat er sich wahrlich verdient. Kleine, bizarre Häuschen stehen dicht an einen Wasserlauf gebaut, sodass man manchmal beim Vorbeigehen mit großen Schritten über das Wasser steigen muss, weil dieses bis zum Haustor reicht. Praktischerweise sind die in die Häuser integrierten Garagen mit den Fischerbooten direkt zu befahren.

Auch Valldemossa haben wir nicht ausgelassen, einen der schönsten Tourismusanziehungspunkte der Insel. Der Ort wurde vor allem dadurch bekannt, dass der Komponist Frédéric Chopin den Winter 1838/39 dort mit der Schriftstellerin George Sand verbrachte - als er einmal besonders lang auf ihr Eintreffen warten musste, hat er dort sein Regenpräludium verfasst.

Wir haben eine Höhle besucht, die Hams-Höhle in Porto Cristo.

Auch diese war ein sehr beeindruckender Ort - und mittendrin konnten wir in einer kleinen Aufführung an einem unterirdischen See einigen Klängen der Zauberflöte lauschen.

Auf Mallorca gibt es eine Menge Höhlen, und einige davon sind zu besichtigen.

Danach bekamen wir im direkt angrenzenden Restaurant einen kleinen Snack sowie ein Glas Sekt von unserer Reisebegleitung serviert.

Auch bei unseren Anfahrten über die Insel zu den diversen Ausflugszielen haben wir sehr viel gesehen, die Landschaft ist wirklich beeindruckend. Angefangen vom Tramontana-Gebirge über die weiten landwirtschaftlichen Flächen mit Johannesbrot- und Olivenbäumen - es gibt eine ganze Menge zu sehen, die Zeit mit Schlafen zu verschwenden, ist da keine Option.

Hoch oben am Berg Randa besuchten wir das Kloster Cura, von welchem man einen tollen Ausblick auf die umliegende Landschaft genießen kann.

Von den im dortigen Hof befindlichen Erdbeerbäumen habe ich mir eine Handvoll wohlschmeckender Früchte mitgenommen, um daraus die Samen zu ernten.

Als Pflanzenliebhaberin hat mich natürlich die üppige Vegetation begeistert - vor allem die strauchartig praktisch als Unkraut wachsenden wunderschönen Wandelröschen, die in mehreren Farben vorkommen, vor allem aber in feurigem Orange-Rot.

Aber auch Oleander in Hülle und Fülle, sowie Hibiskussträucher wachsen dort praktisch wie Unkraut, ebenso wie üppige Bougainvilleas, die sich an diversen Hausmauern romantisch hochranken.

Ich habe jede Menge Ableger und Stecklinge davon in meinem Gepäck mit nach Hause gebracht, ich bin schon gespannt, was davon tatsächlich überleben wird.

Auch Muscheln habe ich gesammelt - von kleinen Exemplaren, die nicht einmal 1cm groß sind bis zu etwas größeren Stücken, alle fein säuberlich und sicher in meinem Koffer verstaut - meine Reisegefährten haben schon befürchtet, man würde mich am Flughafen verhaften, weil ich halb Mallorca im Koffer mitnahm...:)

Unser Badezimmer sah zwischendurch aus wie ein maritimer Dekoladen.

Auch meine Sammlung an Sand konnte ich vergrößern - ich hatte mir dieses Mal extra Behältnisse für alle meine Mitbringsel mitgenommen, die ich auch sehr gut gebrauchen konnte.

Auch etliche Tiere haben sich gern von mir ablichten lassen - angefangen bei kleinen Fischen, die ich in beachtlicher Zahl vor die Linse bekam, über einen Rochen, der elegant und in aller Seelenruhe in Hotelnähe durch das flache Ufer glitt, bis zu einem Kraken war alles dabei - kein tierischer Bewohner der Insel war vor mir sicher.

Auch beim Heimflug hatten wir wieder Glück mit der Flugzeit - unser Abflug fand um 22 Uhr statt, sodass wir auch den letzten Tag voll ausnützen konnten. Am Nachmittag saßen wir noch beim Cortado im Café, bevor wir um 18 Uhr zum Flughafen gebracht wurden.

Dieses Mal war jedoch unser Flieger mehr als voll - es war ein großer Airbus mit 200 Passagieren. Weil am Vortag die französischen Fluglotsen gestreikt hatten, hatten die vorwiegend deutschen Urlauber nicht heimfliegen können, deshalb hat man sie an unserem Abreisetag auf alle möglichen Maschinen gebucht.

Wir hatten aber wieder Glück - denn wir hatten die Sitze direkt bei den Notausstiegen, sodass wir vier Reisegefährten eine ganze Reihe für uns hatten.

Um 0.30 sind wir dann hundemüde, aber pünktlich in Wien gelandet.

Die Morgendämmerung mit dem verbleichenden Mond

Fornalutx

Der Star - das Meer!

El Formentor

Die wohl berühmteste Ansicht

Cala Figuera - links sieht man diesen Wasserarm, an dem entlang die alten Fischerhäuschen stehen.

Jetzt weiß ich, wofür die Einstellung "Gegenlicht" auf meiner Kamera dient - damit man auch bei Tageslicht den Blitz einschalten kann.:)

Valldemossa

Unser Hotel - auf der linken Seite hatten wir unser Zimmer, rechts sieht man die große Terrasse, und rechts herum, hinter dem Hotel, befand sich der große Pool.

Palma

In unmittelbarer Umgebung des Rathauses befindet sich dieser beeindruckende, uralte Olivenbaum

Leider wurde das Bild durch das Licht und die hervorragende Tarnfarbe nicht besser.

Wir hatten alles - Sonnenauf- und untergänge der Sonderklasse.

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