Rettet die letzten freien Grünflächen Wiens vor der Versiegelung!

In Wien wird gebaut, was das Zeug hält, hemmungslos werden Grünflächen versiegelt, als gäb´s kein Morgen.

Speziell der Stadtrand ist davon betroffen - wo sich im 21. und 22. Bezirk einst Gärtner an Gärtner gereiht hat, sowie noch vor wenigen Jahren und Jahrzehnten Felder weit ausgedehnt haben, wurden in den letzten Jahren riesige Wohnbauten hingeklotzt, jede Ausfallstraße wird inzwischen gesäumt von mehr oder weniger ansehlichen Wohnsilos, das Gefühl, sich nahezu "am Land" zu befinden, geht dadurch immer mehr verloren.

So passiert das auch aktuell im Donaufeld - ein Gebiet mit einer Fläche von etwa 440 ha in "Transdanubien", genauer gesagt, in Floridsdorf, dem 21. Wiener Gemeindebezirk. Als südlichster Bezirkseil von Floridsdorf grenzt das Donaufeld im Südwesten jenseits der Donau an die Brigittenau und im Südosten an die Donaustadt.

Inzwischen wurde es zum "Stadtentwicklungsgebiet" erklärt, was nichts Gutes erahnen lässt ==> in den kommenden Jahren sollen hier bis zu 6000 Wohnungen gebaut werden.

Doch nun gibt es eine BÜRGERINITIATIVE, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Verbauung dieses hochwertigen und fruchtbaren Landes doch noch zu verhindern, obwohl erste Vorbereitungsarbeiten für die künftige Bebauung bereits stattgefunden haben.

So wurden bereits Bestandteile von Gärtnereien abgetragen - Nebengebäude und Glashäuser.

Doch gerade der Schwemmlandboden des Donaufeldes ist besonders fruchtbar und wertvoll, die Bebauung droht jedoch all dies unwiederbringlich zu zerstören.

Und das, obwohl der Anbau von Nahrungsmitteln für die Ernährungssicherheit der Wiener Bevölkerung in der Zukunft wohl immer wichtiger werden wird.

Aber nicht nur das - die Älteren von uns werden sich wohl wehmütig an ihre eigene Kindheit erinnern, und dass sie diese unbeschwert und weitgehend frei in irgendwelchen "Gstätten", also unberührten Freiflächen und Brachgrundstücken in ihrer Umgebung, verbringen konnten. Das nehmen wir unseren Kindern und Enkelkindern in zunehmendem Maße weg - jedes Stück Brachland, jede Baulücke wird gnadenlos unter den Aspekten des Profits blitzartig zubetoniert - wobei leider der Ausdruck "zubetoniert" hier sehr zutreffend ist, denn obwohl man inzwischen um die Hitzeentwicklung speziell in solchen "Betoninseln" weiß und seitens der Stadtverwaltung auch im heurigen Sommer versucht hat, dieser mit mehr oder weniger tauglichen Mitteln wie der Installation von "Wasser- und Nebelduschen" als COOLE STRASSEN entgegenzuwirken, wird beim Wohnbau neuerer Zeit auf einen pfleglichen Umgang mit dem Grund und Boden gern verzichtet.

Es ist ja geradezu grotesk - in den inneren Bezirken der Stadt wird um jedes Stück Grün gefochten, ist man bestrebt, speziell den Autofahrern, die man neuerdings als die Ursache allen Übels dingfest gemacht hat, jeden Meter Platz wegzunehmen, um ihn irgendwie zu begrünen - aber am Stadtrand macht man die selben Fehler wie vor Jahrzehnten, indem man jedes Stück Boden hemmungslos zubaut.

Bestes - bzw. schlechtestes - Beispiel der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart: die vielgepriesene SEESTADT ASPERN in der Donaustadt - hier hat man eine Betonwüste mit riesigen versiegelten Betonflächen hochgezogen, die ihresgleichen wohl vergeblich suchen dürfte.

Als etwas eigenwillige "Maßnahme" zu einer eher seltsamen Auffassung von Umwelt-, buzw. Klimaschutz hat man lediglich dem größtmöglichsten Verzicht von Autoabstellplätzen in dieser Riesen-Wohnsiedlung gefrönt. Und das, obwohl diese Seestadt quasi mitten in der Pampa aus dem Boden gestampft wurde, weitab von anderen Siedlungsteilen des 22. Bezirks.

Der Teich, den man am Rande dieser riesigen Siedlung angelegt hat, dient da wohl lediglich als eine Art "Feigenblatt".

Aber nicht nur für unsere Nachkommen wäre der Erhalt von solchen ursprünglichen Grünflächen immens wichtig - auch für die Tier- und Pflanzenwelt dienen diese immer weniger werdenden Oasen für wichtige Zufluchts- und Lebensbereiche. Wenn alles zubetoniert wird, bzw. die letzten vorhandenen Grünflächen einer gnadenlosen Kultivierung unterzogen werden, werden sich Kleintiere aller Art bald nirgendwohin mehr flüchten können, um dort überleben zu können.

Wir beklagen das Artensterben?

Nun, auch Kleintiere aller Art gehören dazu, die scheinen aber niemanden besonders zu kümmern scheinen.

Fast wäre man versucht, eine seltene Zieselart oder sonstige streng geschützte Tierart ins Donaufeld zu schmuggeln, um auch dieses vor seiner Verbauung zu bewahren.

Die bereits erwähnte Bürgerinitiative hat sich die Verhinderung dieser Verbauung des Donaufeldes auf ihre Fahnen geheftet und eine Petition dagegen gestartet.

Gleichzeitig wurde auch eine Ansichtskartenaktion in die Welt gerufen, um die Forderungen beim Wiener Bürgermeistr Michael Ludwig zu deponieren.

Die dazugehörigen Karten liegen in einigen Floridsdorfer Geschäften auf.

Das Donaufeld:

Die Betonwüsten der Seestadt Aspern:

Helfen wir alle mit, diesen Wahnsinn zu verhindern!

https://www.freiesdonaufeld.at/lebendiges-donaufeld/

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