33 km Trailrun - von der prallen Sonne in den dunklen Wald

Grexi

Am Mittwoch habe ich wieder einen Trailrun gemacht. Die Strecke war ähnlich zum 26er. Nur eben eine Verlängerung davon. Diesmal war ich mit Wozi unterwegs, einem Lauffreund, den ich dieses Jahr im Traisental Berglaufcup kennengelernt habe. Mario war gerade in Kroatien unterwegs, nachdem seine Partnerin den Ironman in Kärnten gerockt hat. Das machte nichts, denn ich hatte die Route ausreichend gut verinnerlicht. Mehr dazu später.

Schaut immer wieder auf das Streckenbild zurück, damit ihr euch nicht "verrennt"...

Start und Ziel war wieder derselbe Punkt wie beim Lauf mit Mario. Wir liefen ganz gemütlich los und steuerten auf die Billa in Furthof zu.

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Die Bundesstraße wurde gleich danach überquert. Schließlich schlängelte sich der Weg zwischen ein paar Häusern hindurch.

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Nach km 2 ging es diesmal gerade weiter. Mit Mario zweigte ich rechts ab, doch wir wollten diesmal mehr. Direkt nach Innerfahrafeld führt der Weg links hinunter.

Im Bereich unmittelbar um km 3 liefen wir auf einer Wiese. War sehr schön.

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Bei km 4 waren wir wieder direkt neben der Bundesstraße unterwegs. So sieht es dort aus.

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Plötzlich erblickte ich rechts oben diesen Felsen. Der war mir sogar einen Fotostop wert.

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Zwischen km 4 und km 5 zog der Weg wieder von der Bundesstraße weg. Durch zahlreiche Bäume und Sträucher bekam man in dem Abschnitt kaum etwas vom Verkehr mit.

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Dieses Panorama fing ich während des Laufens ein.

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Nun sind wir bei km 5.

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Wozi hatte die Idee, ein Foto von mir zu machen. Dazu lief er ein paar m voraus und drehte sich dann um.

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So wie im obigen Foto sieht es also aus, wenn ich gemütlich am Freiland nach Freiland laufe. ;)

Ich habe anschließend Wozi im Laufen fotografiert.

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Zu dem Zeitpunkt hatten wir noch etwas zu lachen. Man merkt es eh, wenn keiner mehr reden kann/will. Finde ich beim Trailrunning auch nicht sonderlich gut, wenn man währenddessen versucht, sich irgendwie zu unterhalten. Denn das Berglaufen ist in gewisser Weise immer ein "Wettkampfmodus", auch wenn man das nur privat macht. Außerdem muss man sich auf die Strecke konzentrieren.

Das folgende Bild wurde kurz vor Freiland aufgenommen. Ungefähr bei km 7.

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Jetzt sind wir bildertechnisch in Freiland. In Bildmitte erkennt man schon das erste Ziel des Tages. Na wer ist das wohl?

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Der gute alte Muckenkogel. Direkt unterhalb vom Sender sollten wir vorbeikommen. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. :)

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Ich hatte mir ja zuvor die Route nach Freiland genau angeschaut. Bzw. auch den Weg von Freiland auf den Muckenkogel. Allmählich hielt ich nach einer Abzweigung Ausschau. Wir mussten nämlich die Bundesstraße kreuzen und dann rechts weiterlaufen.

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Jetzt sind wir ziemlich genau bei km 8. Damit gab es die ersten Bergauf-Höhenmeter. ;)

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Beim obigen Foto ist links neben uns der Ort Freiland. Rechts vorne ging es an dem Haus schräg vorbei, ehe wir schon auf der Forststraße waren.

Wir gingen natürlich sehr viel. Wenn man versucht, hier alles durchzulaufen, hat man am Ende der Tour keine Energie mehr. Außerdem war es gut heiß. Ich hatte zuvor das erste Mal etwas von meinem Isovorrat getrunken. Diesmal waren es 1,5 Liter Getränkespeicher.

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In den schattigen Stücken rannten wir immer wieder. Wie Mario sagte, ist das Laufen bei solchen Bewerben ein Intervalltraining. Selbst die besten laufen bei 100 km nicht alles durch.

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Auf den nächsten Metern ergab sich dieser Blick nach Freiland. Die B20 verläuft gerade weiter richtung Türnitz und Annaberg, während man links richtung Hohenberg und St.Aegyd abzweigt.

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Fels-Panorama mit Blick richtung Eschenau. Lilienfeld wäre etwas schräg rechts hinter der Felswand.

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Bergpanorama südwestlich von Lilienfeld.

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Blick nach Süden auf den Türnitzer Höger.

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Bei km 10 gab es in der Kurve eine erneute Trinkpause.

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Die Wegweiser fand ich eigenartig.

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Warum "GRÜN"? Wir sind hier bereits im Grünen, das sehe ich auch so... :)

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Von km 11 hatte man diesen Blick auf Freiland. Links hinten wieder der Türnitzer Höger.

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Zoom vom gleichen Punkt auf Freiland. Hier sieht man die Flussbrücke, wo man eben nach Hohenberg abbiegt. Die B20 geht wiegesagt gerade weiter, dort ist die nächste Ortschaft Lehenrotte. In der Kurve in Freiland sieht man ein Holzhäuschen. Da versteckt sich @Michlmayr gerne und fetzt wild mit der Radarpistole um sich. Ganz besonders hat er es auf die Sonntagsfahrer abgesehen. Aber es war ja zu dem Zeitpunkt glücklicherweise Mittwoch, weshalb ich mir keine Sorgen machen musste. :)

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Rückblick auf die Kurve, wo wir vor 5 Fotos etwas getrunken hatten.

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Endlich fanden wir einmal eine sinnvolle Tafel, die uns nun zu 100% garantierte, dass wir am richtigen Dampfer unterwegs sind. Diese Forststraße führt zur Lilienfelderhütte.

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Ausblick.

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Ich fand die Stimmung inzwischen sehr nett, obwohl wir noch nicht einmal die Hälfte der Tour absolviert hatten.

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Am Wegrand blühte diese Pflanze. Weiß jemand, was das ist? Ich nämlich nicht.

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Das Panorama wurde immer schöner.

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Langsam musste doch einmal die Lilienfelderhütte kommen! Das dachte ich mir zumindest, aber ich brauchte noch etwas Geduld. Allerdings führte die Strecke nun durch eine besonders idyllische Waldlandschaft.

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Nun waren wir auf bekanntem Terrain. Beim Muckenkogellauf musste man über die Sutten zur Lilienfelderhütte. Wir kamen diesmal oberhalb von letzterer heraus und rannten kurzfristig auf der Strecke vom Muckenkogel Berglauf weiter.

Im folgenden Bild kam man damals von rechts herauf, wir hingegen links aus dem Wald. Also zwischen Fichten und dem Holzstoß.

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Am 12.6. musste man an dieser Stelle rechts auf der Wiese weiterlaufen. Das machten wir diesmal genauso.

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Weiter vorne zeigt sich unser erstes Ziel recht deutlich.

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Bei diesem Bild musste man am 12.6. am Forstweg weiter richtung Klosteralm rennen. Wir blieben allerdings in der Wiese. So sollten wir direkt zur Bergstation vom Sessellift kommen.

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Ich fand diesen Streckenabschnitt besonders schön. Vor allem mit den Bäumen bzw. Baumgruppen. Hier ging es später eben durch.

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Doch erst einmal mussten wir wieder eine Trinkpause einlegen. Mein erstes Iso war ab nun verbraucht.

Wie auch immer, wir setzten unsere Reise sogleich fort.

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Der Muckenkogel war nicht mehr zu übersehen. ;)

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Wir waren nur mehr wenige Meter von der Lift-Bergstation entfernt.

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Dazu gab es dieses Panorama.

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Rechts hinten müsste der Ötscher zu sehen sein, im nächsten Bild nochmals mit Zoom.

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Am Sessellift war nichts mehr los, es war ja schon ca. 18:00 Uhr. Die Sessel baumelten somit seelenruhig am Seil.

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Ab diesem Zeitpunkt hatten wir für eine Weile Asphalt unter den Füßen. Das letzte Mal gab es das direkt nach Freiland.

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Blick zurück. Wozi jagt mich richtung Muckenkogel hinauf. ;) Rechts hinter den Fichten ist wiegesagt die Bergstation vom Sessellift.

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Rechts neben den zwei Fichten in Bildmitte kamen wir zuvor herauf. Schaut euch das nochmals am vorigen Bild an, da sieht man es ohne Zoom.

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Wir waren schon fast am Muckenkogel. Allerdings bewegten wir uns knapp unter dem Gipfel vorbei, weil wir ja weiter richtung Hinteralm wollten.

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Zoom richtung St.Pölten.

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Mich wunderte es etwas, dass der Weg hier asphaltiert war. Wird schon seine Gründe haben, wir können es sowieso nicht ändern.

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Zoom zur Reisalpe, die wird später auch noch erreichen sollten.

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Dieses Bild entstand ziemlich genau in der Mitte zwischen km 14 und 15.

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Plötzlich hörte der Asphalt auf. Ich wusste, dass es nun für den Abzweiger zur Hinteralm höchste Zeit war. Der ist sehr versteckt und ich weiß, dass man da gerne vorbeirennt.

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Wozi brachte sich in entsprechende Pose. Wir mussten links den Steig hinauf, die Forststraße ging rechts hinunter.

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Hier ging es ganz schön steil hinauf.

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Wir wurden ordentlich gefordert.

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Unten sieht man die Forststraße - in diesem Abschnitt absolvierten wir etliche Höhenmeter.

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Endlich waren wir am Gipfel, direkt neben der Traisnerhütte. Am Streckenbild unmittelbar oberhalb vom km 15.

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Hinteralm-Gipfelkreuz. Seehöhe: 1313 m.

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Wir gönnten uns hier natürlich eine Pause. Doch recht bald steuerten wir die Reisalpe an. In Bildmitte deren Schutzhaus. Bis dorthin war es noch ein gutes Stück.

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Von der Traisnerhütte folgten wir kurz der Forststraße richtung Reislape. Bei dem Hinweisschild in Bildmitte bewegten wir uns jedoch gerade aus weiter.

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Dabei hatten wir einen schönen Wiesenpfad zu überwinden. Weiter vorne mussten wir einmal an Kühen vorbei, wo wir dann sicherheitshalber gingen. Solche Vieh-Passagen sind immer mit einem unangenehmen Gefühl verbunden.

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Seitenblick nach links. Auf dem Hang könnte man einen Schlepplift hinstellen, wäre sicher nett!

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Vorne liefen wir oberhalb vom Jungwald vorbei. Dahinter überraschten uns dann eben die Kühe.

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Auch von hier war die Aussicht wieder wunderschön. Wir waren kurz nach km 16.

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Endlich hatten wir die Kühe hinter uns gelassen. :) Nicht wörtlich nehmen, es ist zum Glück nichts passiert, sie blieben ruhig. Aber immerhin konnten wir jetzt auf einem sehr angenehmen Boden bergab rennen.

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Die Reisalpe mit den Reismäuern kommt immer näher.

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Diese Tafel fiel mir auf.

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Hier musste man kurz über einen Zaun steigen, ehe es im Wald weiterging.

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War leider nur ein kurzer Waldabschnitt - aber dennoch recht nett.

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Im nächsten Teil der Tour liefen wir wieder schön durch die Wiese, da der Weg etwas zugewachsen war. Das gefiel mir besonders gut.

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Ab jetzt waren wir bis zur Wasserquelle im Wald unterwegs. Der Gscheidboden lag vor uns.

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Mit Mario bin ich etwas weiter vorne auf diesen Steig abgezweigt. Aber diesmal kamen Wozi und ich von der anderen Richtung, weshalb wir ihn auf voller Länge mitnahmen. Das Bild wurde ca. bei km 18 aufgenommen.

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Hier kamen wir herunter. Beachtet die gelb-weiße Markierung rechts hinten. Oberhalb dieser Bäume befindet sich unser Pfad.

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Wozi unterhalb von mir.

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Das Gegenfoto im Zoom.

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Die schwierige Passage vom Gscheidboden war vorbei. Es ging nun durch dichten Nadelwald. Wir konnten hier großteils laufen.

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Wieder einmal auf einem ordentlichen Forstweg. :)

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Vorne zeigen sich die Reismäuer in der Abendsonne.

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Nochmals mit Zoom.

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Blick zurück auf Hinteralm und Muckenkogel.

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Die Quelle zwischen Gscheidboden und Reisalpe gab diesmal weniger Wasser her als beim letzten Mal. Dennoch gönnten wir uns hier eine ausgiebige Trinkpause. Es dauerte zwar etwas, bis die Flaschen voll waren. Aber wir stressten uns nicht und das war auch gut so.

Ab jetzt befanden wir uns wieder einige Zeit auf einer Forststraße. Ich habe zu schnell zu viel Wasser getrunken. Das merkte ich, weil ich nicht mehr so gut bergauf laufen konnte. Aber nach einigen Metern wurde es schon wieder besser. Fotostandort ist in der Linkskurve nach km 20.

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Hier konnten wir die Abendsonne voll genießen.

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Hinteralm mit "Heiligenschein". ;) Rechts daneben erkennt man den Muckenkogel.

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Vorne kam nun wieder der Abzweiger zum Jägersteig. Den nahmen wir natürlich mit. Diesmal wusste ich ja, dass wir oben NICHT rechts abbiegen dürfen.

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Der Jägersteig ist ein steiler Waldpfad. Hier gab es besonders viele Mücken, was etwas nervte. Aber ich fand diesen Abschnitt dennoch ziemlich cool.

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Ab jetzt bemerkten wir immer wieder ein paar Rehe. Die sprangen mit einem Höllentempo den Abhang hinunter. So gut kann niemand bergab laufen. :)

Am Schlusshang zur Reisalpe war es etwas windig. Aber dennoch ging sich dann am Gipfel dieses Bild aus. Den Muckenkogel mit seinem Turm erkennt man recht deutlich, links daneben wieder die Hinteralm. Das sieht hier so flach aus, aber den Weg vom Muckenkogel auf die Traisnerhütte sollte man nicht unterschätzen. ;)

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Muckenkogel mit Sonnenuntergang.

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Reisalpe Gipfelkreuz.

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Nun ging es endgülig talwärts. Wie mit Mario lief ich auch mit Wozi anfangs über die Forststraße hinunter.

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Wir konnten allerdings nicht auf die Wiese abzweigen, da dort überall Kühe standen. Komischerweise war die Weide nicht einmal eingezäunt. Ich sagte zu Wozi, dass wir hier besser gehen sollten. Mario hatte damals in diesem Bereich Kälber gesehen, woran ich mich in dem Moment erinnerte. Deshalb waren wir ziemlich vorsichtig und rannten erst wieder nach Ende der Wiese. Im Bericht mit Mario hatte ich die dortige Pistenraupe fotografiert, falls ihr euch erinnert. Ca. dort sind wir jetzt, also gemäß dieser Route in der scharfen Linkskurve unterhalb von km 25.

Am Forstweg war nun ein Gatter. Wozi fragte mich, ob wir eh am Weg weiterlaufen müssen. Ich sagte nur "jaja", doch dann erinnerte ich mich, dass ich mit Mario eine andere Route genommen hatte. Im ersten Moment war ich etwas nervös, doch es sollte sich noch alles zum Guten wenden. Mario und ich waren damals die nächste Wiese hinunterglaufen und nicht die Forststraße. Aber diesmal wäre das wegen der Kühe vermutlich nicht gegangen.

Denkt euch von km 25 zu km 27 eine Verbindungsgerade. Die Wiese, die man dadurch überqueren würde, ließen wir diesmal ungewollt aus. Im Nachhinein betrachtet war das aber puncto Kühe wiegesagt besser.

Unterhalb von km 26 steht "Brennalm". In der entsprechenden Kurve wusste ich wieder, dass wir doch richtig waren. Zuvor hatte ich noch diesen Wegweiser fotografiert. Es war schon zu dunkel, um das direkt lesen zu können. Vor der Tafel war aber lauter Gestrüpp, weshalb ich mir anders half. Ich machte einfach ein Foto mit Zoom und konnte dann die Tafel sozusagen via Kamera lesen.

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Ab jetzt war mir klar, dass wir am linken Rand auf eine gelbe Tafel mit der Aufschrift "Furthof" achten müssen. Denn dort zweigte ich letztes Mal mit Mario ab. Diese Stelle ist ziemlich genau bei km 27.

Einmal bemerkte ich neben dem Weg eine Schlange im Gras. Es war schon gut dämmrig, weshalb wir hier fast nur mehr gingen.

Das folgende Bild entstand nach der engen Linkskurve unterhalb von km 27. Es war noch nicht ganz so finster, wie es am Foto wirkt. Aber an Laufen war nicht mehr zu denken. Wir tasteten uns eher bergab. Ab diesem zeitpunkt sahen wir immer wieder ein paar Glühwürmchen. War ein interessantes Spektakel.

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Kurz vor km 28 begann nun der heikle Schlussteil. Hier verlangte uns die Strecke nochmals alles ab. Nicht wegen Ausdauer (indirekt natürlich schon), sondern viel mehr wegen Orientierung.

Der Steig war zum Glück sehr gut erkennbar. Ich hatte mir diesen Abschnitt besonders eingeprägt, als ich hier mit Mario lief. Das war ja wohlgemerkt bei Tageslicht. :)

Allerdings erinnerte ich mich, dass Mario nach einem gewissen Anstieg kurz den eigentlichen Weg verloren hatte. Mir war im Vorfeld natürlich bewusst, dass wir diesem Punkt immer näher kommen. Ich erinnerte mich an die Richtung, die Mario damals einschlug. Nur habe ich mich da in der Dunkelheit etwas verschätzt. Was passierte also?

Richtig, wir landeten immer mehr im "Gemüse". Umgekippte Bäume mussten wir regelmäßig überwinden. Bei der dichten Laubschicht sanken wir gelegentlich etwas ein. Ab und zu übersahen wir Baumstrünke, aber keiner von uns stürzte irgendwie oder tat sich sonst weh.

Jedenfalls wusste ich, dass wir nun ein kleines Problem hatten. Mario kennt dort angeblich jede Forststraße. Wenn sogar er bei Tageslicht an besagter Stelle den Weg verliert, ist es doch kein Wunder, dass es mir in der Dunkelheit ebenso erging.

Wozi glaubt auch, dass außer uns keiner diesen Steig geht. Er fragte mich schließlich, ob ich noch am Weg sei. Das war natürlich eine rhetorische Frage. Gott sei Dank hatte er einen Stirnlampe dabei, denn sonst wäre es noch spannender geworden, als es ohnehin schon war. Die Tiere schliefen bereits, weshalb wirklich komplette Stille herrschte. Bis auf 2 Idioten, die da mit Stirnlampe herumgeistern müssen. :)

Streckenmäßig befanden wir uns zwischen km 28 und 29, aber eher schon bei 29. Ich wusste gefühlsmäßig, dass wir irgendwie in einem Linksbogen den Bergrücken hinaufgehen müssten. Der Laufschritt war hier allerdings tabu.

Im Nachhinein hat Wozi gesagt, dass er schon fast an einen Notabstieg dachte. Aber er ergänzte, dass das vermutlich nicht so einfach gewesen wäre. Blieb uns Gott sei Dank erspart. Diese Phase war eindeutig der Höhepunkt der Abenteuers. Es ging nur nach vorne, es gab kein Zurück.

In der Eisenerzregion erlebte Wozi mit Bekannten einmal eine ähnliche Situation. Sie mussten im Dunklen auf nichtmarkierten Wegen mehrmals abzweigen. Wenn du dich da einmal falsch entscheidest, kannst du nicht mehr retour. Zum Glück hatten sie immer die korrekten Abzweigungen genommen.

Auf einmal war ich schlagartig erleichtert. Ich sah die Markierung wieder. Dieser eine gottverdammte Baum war tatsächlich markiert! Wir waren wieder am Weg! :) Es konnte nicht mehr weit sein und damit hatte ich auch recht. Wir gingen nun etwas zügiger. Ich vorne, Wozi mit Stirnlampe hinter mir. Das sah richtig cool aus, wie da mein Megaschatten im finsteren Wald erschien. Aber für entsprechende Foto-Blödheiten war keine Zeit, wir mussten schauen, dass wir nicht irgendwo hängen bleiben oder stolpern.

Nun ging der Steig ordentlich bergab. Wir stoppten in diesem Abschnitt einmal und tranken noch etwas Wasser. Macht man auch nicht alle Tage, dass man im finsteren Wald genüsslich Wasser schlürft. Dabei wurde uns nochmals bewusst, wie still es gerade war. Man hätte ein Reiskorn fallen lassen können und den anschließenden Aufprall gehört.

Gleich danach gab es dieses Foto. Zwei Bilder habe ich in dieser kritischen Phase der Tour gemacht und damit via Blitz den Wald kurzfristig beleuchtet.

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Unten erkannte man die Forststraße. Wir freuten uns wie kleine Kinder zu Weihnachten. Jetzt sind wir streckentechnisch kurz unter der Linkskurve nach km 29.

Ab diesem Zeitpunkt konnten wir wieder laufen. Wir rannten trotz Dunkelheit die komplette Forststraße bis nach Furthof durch. Wozi leuchtete den Weg aus und ich bewegte mich neben ihm auf gleicher Höhe. Somit gab es mit dem Licht keine Probleme. War auch ein interessantes Gefühl, als wir da durch den finsteren Wald joggten. Wobei das kein Vergleich mit dem Krimi von vorhin war, als wir die Markierung verloren hatten. ;)

Bald hatten wir es geschafft, wir kamen wieder in die Zivilisation zurück. Bei einem Haus direkt hinter der Billa in Furthof wurde noch gegrillt. Die haben sich sicher amüsiert, als da 2 Vollkoffer um ~ 22:30 Uhr mit Stirnlampe durch die Gegend rannten. :)

Endlich wieder beim Auto, lang ist es her. Nach 6 Stunden und ein paar zerquetschten Minuten (inkl. Pausen) war es geschafft. Wozi fischte ein alkoholfreies Bier aus seinem Auto. Ich kostete es, schmeckte nach dem Laufen sogar gut. Allerdings müsste es klarerweise noch eiskalt sein. Aber diesen Luxus hatten wir in Furthof mitten in der Nacht nicht zur Verfügung. ;)

Wir redeten noch ein wenig, ehe es heimwärts ging. Ich musste ja noch nach Wien fahren. Auf der B20 richtung St.Pölten hatte ich freie Fahrt, was inzwischen auch nur mehr in der Nacht gegeben ist. Doch auf der Autobahn gab es nach Böheimkirchen einen Stau! Und das am Mittwoch gegen Mitternacht. Irgendjemand hatte wohl etwas dagegen, dass wir diesen langen Lauf machten.

Grexi

Seht ihr, wie die Rettungsgasse im obigen Foto funktioniert? @Michlmayr warum ist das nur so?

Weiter vorne ging es dann auf 2 Spuren zusammen und nach einem weitere Stück auf eine. Das war auch der Grund für den Stau. Kein LKW-Unfall oder so etwas in der Art. Schließlich sah ich 8 Polizisten, die mit ihren Leuchtstäben in der Gegend herumfuchtelten und die Leute durchgewunken hatten. Was soll diese Aktion, wurde jemand gesucht? Oder warum veranstaltet man sonst so einen sinnlosen Zirkus (mMn) mitten in der Nacht? Die hätten lieber auf unserer Laufroute als lebende Streckenmarkierungen stehen sollen. Wäre sinnvoller gewesen!

Nichts desto Trotz war es ein super Lauf und es hat mir sehr gut gefallen. Wozi ging es nicht anders und er hat sich für meinen Guidedienst bedankt. Das nächste Mal starten wir vielleicht etwas früher, wobei dieses Nachtabenteuer am Schluss schon cool war. Letztendlich ein Training für den Dirndltal Extrem, wobei dort die Strecke mit Leuchtstäben markiert ist.

Gestern sahen wir uns beim Geisbühellauf bereits wieder. Wozi war 2 Minuten vor mir im Ziel. Aber wir sind beide mit unseren Zeiten recht zufrieden. Somit haben wir in der Woche gesamt gute 40 km mit 2000 HM (beim Trailrun ca. 1500 und gestern rund 500) absolviert.

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liberty

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