Muckenkogel Berglauf - lasst uns die Klosteralm stürmen!

Grexi

Die Ampel ist grün, na los! Worauf wartet ihr?

Wer glaubt, dass es wirklich so einfach war, wie es am ersten Foto aussieht, hat sich kräftig geschnitten. Das Bild wurde nämlich in St.Georgen aufgenommen. ;) Mit Vierfach-Zoom ließ sich der Werte Herr mit dem Sender einfangen. Keine 10 Tage später sollte ich ihn schon im Laufschritt (soweit möglich) besteigen!

Bereits von der Westautobahn erblickt man den Muckenkogel, sobald man sich eben der Abfahrt St.Pölten Süd nähert. Selbst von Loosdorf kann man ihn sehen, wobei aus dieser Perspektive der Sender verdeckt ist. Durch letzteren ist er sehr leicht zu erkennen.

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Im obigen Bild seht ihr den typischen Blick von St.Pölten richtung Süden. Der Fluss ist logischerweise die Traisen. 1 km südlich quert die A1. Der erste Hügel ist die Rudolfshöhe, wo sich die Ochsenburger Hütte befindet. Dort habe ich bereits 2015 am Ochsenburger Berglauf teilgenommen - heuer natürlich wieder.

Der Muckenkogel ist hier zwar etwas im Dunst, aber ihr seht ihn dennoch recht deutlich. Selbst den Sender erkennt man nach wie vor. Die zweite Erhebung direkt links daneben ist die Hinteralm mit der Traisnerhütte. Es gibt ja eigentlich 2 Bergläufe in Lilienfeld. Den auf den Muckenkogel bzw. den auf die Hinteralm (letzterer ist immer am 15.8.). Der Hinteralm brutal ist natürlich um ein Stück heftiger, aber ist für mich auch Pflichtprogramm.

Jetzt aber zum Muckenkogel: Wie ihr vielleicht wisst, fährt dort noch ein Einersessellift. Der letzte seiner Art vom einstigen Hersteller Girak aus Korneuburg. Die Trasse ist knapp über 2 km lang und verläuft großteils im Wald. Absolut top und ich bin so froh, dass man hier das Zepter in die Hand genommen hat. Die Sessel bekamen 2013 neue Klemmen. Der Vizebürgermeister von Lilienfeld (Wolfgang L.) ist der GF vom Sessellift. Früher gab es dort oben auch Schlepplifte. Diese sind leider alle schon einige Jahre abgerissen. Ich kannte sie nicht mehr. Aus diesem Grund hat man am Sessellift keinen Winterbetrieb, weil es oben an Alternativen fehlt. Im Sommer ist es dort aber genauso wunderschön und der Lift wird durchwegs gut angenommen.

Geht im ersten Bild vom Sender am Grat entlang nach rechts. Da erkennt man recht bald eine Schneise bzw. Lücke in den Bäumen. Das müsste die Trasse vom Sessellift sein, der wenige Meter hinter dem Grat endet.

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Der Start für den Lauf war direkt neben der Talstation vom Sessellift. Links unten ist die orange Startlinie zu sehen. Von St.Pölten zum Muckenkogel ist es wirklich ein Katzensprung. Lilienfeld gilt als der waldreichste Bezirk in Niederösterreich. Das wird jeder bestätigen können, der hier zumindest einmal eine Wanderung gemacht hat.

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Anmeldung war im Stationsgebäude. Ich musste nur mehr das Nenngeld bezahlen, da ich mich schon online angemeldet hatte. Mit der Nr 144 im Gepäck ging es wieder nach draußen. Diesmal hatte ich immerhin 2 gleiche Ziffern in der Startnummer. Die Nr 111 hat mir beim Stafflauf genügt. :)

Die weißen Socken machten mein Outfit fast schon kaputt. Naja die Schuhe sind jetzt auch nicht mehr so schön blau. War etwas gatschig. Alle Läufer durften mit dem Lift gratis in Tal fahren, weshalb dieser Tag für mich ziemlich besonders war.

Grexi

Es war noch ein wenig Zeit. Ich konnte also in Ruhe die Natur gießen und ein paar Schritte laufen.

Grexi

Schnell hatte ich meinen Freund Leo getroffen. Ich musste ihm natürlich zu seinem 100er gratulieren. ;) Nicht jeder rennt in dem Alter noch auf solchen Bergen herum. Während sich andere umzogen, tratschten wir gemütlich.

Grexi

Ich habe ihm berichtet, dass @Michlmayr ein Kind von @kerosina apfelkern bekommt. Ihm fiel in Kinnlade hinunter!

Grexi

Inzwischen war auch dieser Mann an der Talstation erschienen. Der Herr Vize von Lilienfeld bzw. der GF vom Sessellift. Unser lieber Wolfgang. Gut hat er es gemacht, sonst würde sich der Lift heute nicht drehen! Er kannte mich natürlich noch von der Liftbesprechung.

Grexi

Inzwischen hatte sich noch ein Läufer in Blau zu uns gesellt. Leo hat die versteckte Kamera bemerkt...

Grexi

Erwischt! Da sagte ich ihm gerade, dass ich heute Rache für den Stafflauf nehmen werde. Da hat er mich ihm Bergab-Stück überholt. Meine Ansage kostete ihm nur ein Lächeln. Das sollte ihm später noch vergehen. ;)

Grexi

Ein Radfahrer meinte, dass er uns beobachten werde. Im Bild erklärte ich ihm, dass er ja eine Gopro am Lenker befestigen könnte, um so zu filmen. Das braucht er nicht - so seine Antwort. Leo amüsierte sich wieder einmal. Alles andere wäre ja beim eigenen 100er ein bisschen traurig. ;)

Grexi

Wem fällt im obigen Bild etwas auf? Scrollt nicht weiter. Beachtet die Blicke der Leute um mich. Am direkt nächsten Foto ist die Lösung.

Grexi

Der Wolfgang hat sich an mich herangeschlichen und mich angetupft. Seine Worte waren "Na Grexi, wia vü Lift host scho kaft?". Echt geil. :) Ich habe mich somit durch einen Handshake mit dem Lilienfelder Vize aufgewärmt!

Grexi

Meine Antwort auf seine Frage seht ihr im Foto. Ganz glauben wollte er es mir nicht... Verdammt. :(

Grexi

Nun ging er wieder seiner Wege. Er wünschte uns Läufern noch kurz alles Gute und verschwand dann im Ort. Aber der Lift bleibt uns noch lange erhalten, das hat er mir persönlich gesagt. Ist auch naheliegend, wenn die Klemmen erst vor 3 Jahren komplett erneuert wurden.

Grexi

Ich bekam noch ein paar Geheimtipps. Allerdings verhalfen mir die nicht zum Sieg. Naja, zum Glück war das nie meine Ambition. ;)

Grexi

Veranstalter Walter gab noch die letzten Einzelheiten bekannt. Wolfgang war nach dem Start wiegesagt weg.

Hier nun die Strecke, ca. 5,3 km lang und 600 m Höhenunterschied. Die schwarze Linie markiert die Trasse vom Sessellift. In Hohenberg waren es 6 km Streckenlänge mit 570 m Höhenunterschied. Somit war Muckenkogel etwas härter, aber ich bin trotzdem nicht viel langsamer als in Hohenberg gewesen. In 46 Minuten war ich auf der Klosteralm.

Auf die Plätze, fertig, los!

Grexi

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Die Pulsuhr wurde gestartet und das Abenteuer begann.

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Die Karawane entfernte sich immer mehr von der Talstation.

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Während ich hinauflief, saß Papa im Sessellift und schaute sich die Gegend an.

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Der Lift wurde 1994 upgegradet. Oben hinter der Bergkante ist noch nicht Schluss, erst ein paar 100 m dahinter ist die Bergstation mit dem Antrieb.

Die Laufstrecke schlängelte sich anfangs unter dem Sessellift durch. War schon ein cooles Gefühl, wie ich unter diesen herrlichen Giraksesseln durchgelaufen bin. Vermutlich, weil ich wusste, dass ich nachher noch damit fahren werde.

Schaut nun auf das Streckenfoto zurück. Das folgende Bild ist ca. dort, wo "Fallgraben" steht.

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Hier geht die Strecke wieder vom Lift weg. Danach folgte eine kurze Wiese, wo ich zum ersten Mal ging. Es war nicht unbedingt notwendig, wenn ich im Nachhinein zurückdenke. Aber ich hielt es für effektiver, dort schnell zu wandern. Kurz vor dem nächsten Waldabschnitt begann ich wieder zu laufen. Den Laufschritt behielt ich dann bis zu den 2 engen Kurven bei. Dort wanderte ich stellenweise.

Nach der letzten Kurve ging es leicht bergab und man kam in die Sutten. Im oberen Teil war das einmal eine Skiabfahrt. Aber von den Schleppliften ist wiegesagt nichts mehr übrig.

Die Sutten ist der schwierigste Streckenabschnitt. Ca. so steil wie die Wiese beim Stafflauf, nur doppelt so lang.

Obiges Bild zeigt den Talblick von der Mitte der Sutten. Schaut auf die Streckengrafik, bei diesem Bild stand der Fotograf vermutlich auf der 900 m Höhenlinie.

Die besten Läufer rannten den Steilhang hoch. Aber ich konnte diesmal auch etwas Zeit herausschlagen. So habe ich jemanden, der mich hier überholte, weiter oben wieder eingeholt.

Am Ende der Sutten kommt man an der Lilienfelderhütte vorbei. Ab hier war man wieder auf Forststraße unterwegs.

Dort, wo der strichlierte Weg abzweigt, mussten wir rechts abbiegen. Ein Streckenposten sorgte dafür, dass sich keiner verrent. Ab hier gab es wieder Wiesenboden.

Nach einigen Metern kam man auf einen Forstweg. Ich ahnte bereits, dass es nicht mehr weit sein kann. KM-Tafeln habe ich diesmal keine entdeckt. Vielleicht habe ich sie auch einfach übersehen.

Kurz vor dem Ziel macht die Strecke direkt am Waldrand entlang eine Rechtskurve. Das folgende Foto wurde ca. an dieser Stelle aufgenommen - Blick richtung Tal.

Am Schluss marschierte ich hier nochmals ein paar m, doch ab dem fetten Baum nahm ich wieder den Laufschritt auf.

Nun ging es sogar kurz bergab und ich erblickte meinen Vordermann. An einen Gegner, den man sieht, kann man sich festkrallen. Das machte ich auch, da ich das Ziel bereits erwartete. Im Endeffekt überholte ich ihn wenig später und brachte den Vorsprung über die Ziellinie.

Schließlich machte der Weg eine Linkskurve. Ich war mir kurz nicht sicher, ob es dort weitergeht oder man rechts den Wiesenweg hinunter muss. Glücklicherweise kam ich nicht auf die blöde Idee, nach rechts wegzulaufen.

Links oben sah ich die Klosteralm. Doch die Wiese neben mir war eingezäunt. Man musste noch weiter nach vorne rennen und dann dort eine scharfe Kurve nehmen.

Grexi

Ich steuerte gerade auf meinen Konkurrenten zu.

Grexi

Bald hatte ich ihn überholt.

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Ein anderer klebte mir wohl am A****, weshalb wir in dem Feld nun zu dritt waren. Hier gab ich wirklich ordentlich Gas.

Das Wetter war nicht so gut, aber es war irgendwie cool, so im düsteren Nebel am Berg zu laufen.

Grexi

Die beiden klebten mir auf den Fersen und ich wusste, dass ich jetzt nicht mehr nachlassen dürfte. Wenige Meter weiter vorne kam die letzte Kurve, ehe es zum Ziel nochmals leicht bergauf ging.

Grexi

Die Nummer 18 hatte mich kurz überholt, aber mir gelang das erneute Vorpreschen und ich konnte mich dann auf den letzten Metern nochmals etwas absetzen. Gott sei Dank hatte ich noch genug Energie für ein absolutes Zielfinish.

Grexi

Grexi

So, endlich geschafft. Es ging mir in dem Bewerb eigentlich recht gut. Der Sieger erreichte eine Zeit von 29 Minuten und ein paar Sekunden. Irgendwann schaffe ich das auch! Aber ich bin eigentlich sehr zufrieden. Meine Zeit war nur ganz wenig schlechter als in Hohenberg, obwohl die Strecke viel anspruchsvoller war.

Hier wurde man mit der Sutten in der Streckenmitte konfrontiert, während in Hohenberg die letzten m vor dem Ziel erst richtig fies werden.

Diesmal war die Strecke beim Muckenkogellauf allerdings etwas anders, da zeitlgleich die NÖ-Berglaufmeisterschaft stattfand. Wie auch immer, für mich war der Lauf sowieso eine Premiere.

Grexi

Oben schüttete ich mir dann das obligatorische Iso in die Venen.

Grexi

Ebenso gönnte ich mir einen Bananensnack.

Grexi

Die Stimmung auf der Klosteralm war richtig mystisch. Der Nebel und dazu der noch immer stehende Maibaum. Das Foto gefällt mir daher besonders gut. Nur werde ich mir demnächst wieder die Haare abscheren. Viel zu lang. Wer will eine Haarverlängerung? :)

Grexi

Am obigen Foto hatte Walter bereits mit der Siegerehrung gestartet. Es gefiel mir sehr gut, dass diese recht rasch abgehandelt wurde. Wenige Minuten nach Ankunft der letzten Läuferin ging es schon los.

Die Klosteralm ist ein Geheimtipp für alle Leute, die urige Hütten mögen. So schön abgelegen bzw. gut versteckt. Ich wusste anfangs gar nicht, wo die Bergstation vom Sessellift ist. Wir waren nämlich hinter der Bergkante.

Schließlich ging es zum Sessellift zurück. Der Maschinist freute sich sehr, als ich den Dienst übernahm. ;)

Grexi

Ein wenig an der Schaltsäule herumgedrückt, ehe ich wirklich talwärts fuhr.

Grexi

Das war echt das geilste Gefühl! Nach dem heftigen Lauf hier gemütlich durch die Natur schweben. Ganz unten sieht man die Talstation. Bei dem sterilen und seelenlosen modernen Glumpad bekommt man nichts mehr von der Umgebung mit!

Grexi

An der Talstation habe ich auch nochmals ein wenig mit den Knöpfen gespielt, ehe es wieder heimwärts ging.

Der Muckenkogellauf hat mir sehr gut gefallen und mein Vater bekam am Vatertag ein anderes Programm geboten. Ich habe zwar nicht gewonnen, aber das war sowieso nicht mein Ziel. Dafür hätte ich gut 15 Minuten schneller sein müssen. So etwas kann man nur langfristig erreichen und keinesfalls von heute auf morgen schaffen!

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