Am Wochenende fiel der erste richtige Schnee. Somit wurde es höchste Zeit, endlich einmal Winterreifen zu montieren. Die Werkstatt meinte, dass das aber bis Dienstag oder so dauern würde. Ich brauchte allerdings am Montag Abend ein Auto. Langes Herumdiskutieren half nichts. Drauf gschissn, i brauch eichare Wintarafn net - so meine Gedanken. Wütend legte ich auf, ehe mir die grenzgeniale Idee kam. Michl hat seinen Aixam sogar mit Schneeketten aufgerüstet. Den könnte ich mir ja ausborgen. Justament an dem Abend wird schon kein Einsatz sein, weshalb er ihn eh nicht brauchen sollte.

Trotz winterlicher Verhältnisse tuckerte ich mit Sommerreifen nach Waidhofen. Falls ein Alarm kommt, kann Michl noch immer mit meinem Sommerflitzer zum Tatort pressen. Nachdem ich ein paar Bier getankt hatte, wagte ich mich an den Aixam heran. Hatte mir diese Karre nun ausreichend schön gesoffen. Auf der A1 blieb ich die ganze Zeit in der rechten Spur, hatte es ja nicht eilig. Am Morgen des 18.1. war ich dann endlich in Wien Hütteldorf angekommen.

Sofort rief ich Michl an, dass der Aixam nach wie vor gut in Schuss sei und er sich keine Sorgen machen müsse. Habe alles unter Kontrolle - so meine Worte. Bis zum Abend hatte ich nun für die genaue Routenplanung ausreichend Zeit. Ich sollte meinen Taufpaten besuchen, dazu müsse ich in die Gentzgasse. Auf einen Ubahntrip hatte ich keine Lust. Schließlich kalkulierte ich bereits im Vorfeld ein, dass ich auch in Wien mit Michls Aixam herumdüsen werde - das kann nicht jeder.

Ich beschloss, dass ich über den Flötzersteig zum Gürtel fahren werde. Irgendwann muss ich dann links abbiegen - damit wäre ich auch schon direkt in der Gentzgasse. Die gesuchte Hausnummer befindet sich nach wenigen 100 m auf der rechten Seite. Klingt ja eigentlich ganz einfach. Worauf also noch warten?

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Aus diesem Grund erschien ich erst eine halbe Stunde später am vereinbarten Treffpunkt... Das Navi wollte mir wieder einmal einen Streich spielen. Ich kam schließlich beim Fischerbräu vorbei und fragte mich, ob heute ein FUF-Treffen sei. Die FUF-Sucht schlug in dem Augenblick voll zu, weshalb ich Michls Aixam einfach direkt vor dem Lokal in zweiter Spur abstellte. Ich sprintete hinein - dabei sah ich fast so aus, wie auf den letzten Metern vom Ochsenburger Berglauf. "I muas eh net aufs Heisl" schrie ich durch die Gaststube. Die Leute sollen ja auf keine falschen Gedanken kommen. Der FUF-Raum war leer und auch sonst gab es nirgends bekannte Gesichter zu sehen.

Im nächsten Augenblick war ich schon wieder weg - so schnell konnte die Kellnerin gar nicht schauen. Als Frischluftfanatiker hielt ich es drinnen ohnehin nicht länger aus. Kommt so ein FUFler und geht wieder.

Michls Aixam hatte sich glücklicherweise noch nicht selbstständig gemacht. Voller Zorn (weil ich ja jetzt de facto umsonst ausgestiegen war) trat ich mit meinem Bleifuß auf das Gaspedal. Der Aixam brach gleich einmal aus und ich zog vor dem Fischerbräu ein paar schöne Schleifen. Die Driftspuren zeigten letztendlich das FUF-Logo der neuen T-Shirts. Falls ihr auch vor dem nächsten FUF-Treffen in die Gegend kommen solltet, wisst ihr nun Bescheid: Grexi was here. Meinen Drift-Grafiti wird die Straßenreinigung nicht mehr aus dem Asphalt herausbringen. Somit ist FUF vor dem Fischerbräu verewigt.

Irgendwann fand ich dann endlich in die Gentzgasse zurück. Parkplatz gab es natürlich keinen, weshalb ich mindestens fünf Mal die ganze Straße auf und ab fuhr. Die Leute dachten wahrscheinlich schon, dass die Parksherrifs kältebedingt auf diese Art und Weise ihre Kontrollen durchführen. Doch im 18. gibt es kein Parkbickerl. Also kein Grund zur Panik.

Endlich konnte ich mich vor dem Pennymarkt in ein Loch zwicken. Im nächsten Moment rief ich meinen Taufpaten an, dass ich eh schon am Weg sei. Er nahm es gelassen, auch wenn ich mich ein bisschen zu lange mit Michls Aixam vergnügt hatte. Dementsprechend schnell marschierte ich nun zur besagten Hausnummer. In der Hektik ging ich sogar daran vorbei. An dem Tag war ich ohnehin nicht laufen, weshalb es auf die paar Meter mehr überhaupt nicht ankam. Endlich war ich am Ziel. Stiege 8 hatte ich doch recht schnell gefunden.

Trotz meiner Unpünktlichkeit entführte mich mein Taufpate in das nahe gelegene Restaurant und lud mich auch noch ein. Scheinbar bringt der Aixam wirklich Glück. Irgendwann gegen Mitternacht trat ich die Heimfahrt an. Heute sollte ich noch vor Einbruch der Dunkelheit in Waidhofen ankommen. Momentan gönne ich mir auf der Raststation Kemmelbach eine Pause und nütze diese auch noch produktiv. Doch jetzt ist Schluss mit Bloggen, ich muss mich ja seelisch auf den letzten Teil der Rückfahrt vorbereiten...

Keep racing!

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