hagerhard

Wir haben uns schon sehr gefreut, meine Liebste und ich.

Wollten wir uns doch eine Woche Kurzurlaub an der mondänen Cote d´Azur gönnen. Anfang Mai mit der ganzen frühlingshaften Blütenpracht zu der die Provence fähig ist.

Nizza um genau zu sein. Mit der Möglichkeit den einen oder anderen Ausflug z.B. nach Grasse oder auch Monte Carlo zu machen.

Gesagt, getan, Flug und Quartier gebucht.

Schon im Dezember des Vorjahres.

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Da das Negresco finanziell doch etwas über unseren Möglichkeiten liegt, eine richtig nette Wohnung über AirBnB im Herzen von Nizza, sogar mit einer kleinen Terrasse.

Und einen Linienflug mit der Austrian Airlines, weil die so friendly sind.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Weil dann kam Corona und dann der Shut-Down.

Und sehr schnell war klar, dass es mit unserem Ausflug nix wird.

Aber wir leben noch.

Das Storno des Quartiers war auch gleich erledigt und das bereits im Voraus dafür bezahle Entgelt binnen 5 Tagen zurück auf meinem Konto.

Und auch bei der AUA konnte es doch kein Problem sein, den bereits bezahlten Ticketpreis zurück zu erhalten. Gilt doch, dass bei nicht durchgeführten Flügen das Geld innerhalb von 7 Tagen rückerstattet werden muss.

So wäre zumindest kein finanzieller Schaden entstanden.

Nachdem also auch offiziell Reisewarnungen für Frankreich ausgesprochen wurden und die AUA den Flugbetrieb auch offiziell eingestellt hatte, schrieb ich also ein Mail an die Austrian.

Am 29.4. mit der Bitte um weitere Informationen bezüglich der Vorgangsweise.

Am 13. Mai – also 9 Tage nachdem der Flug hätte stattfinden sollen – erhielt ich eine automatisierte Antwort auf mein Mail. Mit der Bitte um Geduld.

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Also übte ich mich in Geduld.

Verständlicherweise gibt es jetzt bei der AUA viel zu tun.

Wie ich auch den Medien entnehmen konnte.

Aber jetzt fühl ich mich aus diversen Gründen schon ziemlich verarscht.

Da bekomm ich doch ein Mail von der friendly Airline.

Aber nicht etwa eines, in dem mir mitteilt, wie mit dem ausgefallenen Flug und dem von mir bezahlen Ticketpreis verfahren wird, sondern die Mitteilung, dass am 15. Juni wieder geflogen wird.

Nach München.

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Ich will aber nicht nach München – und wenn, dann sicher nicht fliegen.

Ich fühl mich ja eigentlich gleich doppelt verarscht.

Nicht nur von der Austrian.

Auch von der Regierung.

Die AUA wird mit massiv viel Mitteln aus Steuergeldern gerettet und ich krieg mein Geld trotzdem nicht zurück.

Apropos AUA-Rettung.

Am 29. April sagt unser Kanzler, eine Rettung ohne Beteiligung, einfach nur so, wird’s nicht geben.

Am 8. Juni dann ist keine Beteiligung vorgesehen.

Den 150 Millionen Euro Zuschuss für die AUA könnte man also schon als "Geschenk" der Steuerzahler an die Lufthansa ohne Gegenleistung bezeichnen.

Der deutschen Lufthansa helfen wir doch gerne.

Bei Italien, Frankreich oder Spanien sind wir aber auf gar keinen Fall so nett. Die kriegen nix geschenkt.

Und die Grünen feiern es als Erfolg, dass es in Zukunft einen Mindestpreis für Flugticktes der AUA von € 40,- gibt.

Weil unser Kanzler ja so gerne die Schweiz als Beispiel anführt.

Die Swiss bekommt Kredite (keine Zuschüsse) von rund 1,5 Mia Euro.

Allerdings hat sich die Schweiz das gesamte Aktienkapital der Swiss als Garantie für den Fall gesichert, dass die gewährten Kredite nicht mehr bedient werden können. Bei einer Nichtrückzahlung würde der Schweizer Staat dann Eigentümerin der Swiss. Das ist zudem mit Zusagen zur Standortsicherung verbunden. Außerdem darf das Geld nicht in Form von Dividenden ins Ausland, also an die Lufthansa, fließen.

Und jetzt sitz ich da und ärger mich.

Dabei hätte es so schön werden können.

Da bleibt mir als Trost noch der John Lennon – oder wars der Oscar Wilde?

"Everything will be okay in the end. If it's not okay, it's not the end.

Wer auch immer – wir hoffen auf ein Happy End.

In diesem Sinne:

Bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

Passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!

So hätt es sein sollen/können.

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Eine Bucht an der Cote d´Azur

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Grasse

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Der Markt in St. Tropez

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Cannes

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Monte Carlo

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