1. Der Inder Parag KHANNA, erst 41 Jahre, hat bereits Bestseller geschrieben (ich gebe hier mein Verständnis einiger Hauptpunkte seiner Vorträge wider): Er befasst sich mit Geopolitik, und stellt fest, dass die wechselseitige Verbundenheit zwischen den Teil-Souveränen (Staaten, Regionen, Trans-National-Corporations) trotz aller diversen Konflikte größer geworden ist, und immer weiter größer wird. Diese Verbundenheit hat drei Hauptstränge:

* Transportmittel

* Energieträger-Leitungen (wie Pipelines)

* Kommunikationsmittel.

2. Die paradoxe These der "Geopolitik der Menschheit" - bei genauer Betrachtung der letzten 75 Jahre (seit dem Ende des 2. Weltkrieges) - lautet: Je mehr Grenzen es gibt, desto mehr Verbundenheit entsteht zwischen den Menschengruppierungen auf dem Planeten. - Dies erklärt sich so: Durch die Dynamik der Geopolitik, die mehr oder weniger stark überall durch "Globalisierung" (Austausch/Transport von Produkten (Energie, Waren und Dienstleistungen aller Art) sowie die steigende Kommunikation aller Populationen untereinander, von Person zu Person, von Organisation zu Organistion etc.) vorangetrieben wird, steigt die Konnektivität zwischen den Teil-Souveränen. Und je kleiner ein Teil-Souverän (Staat),desto mehr muss er Import und Export betreiben um den Erwartungen der Bevölkerungen zu entsprechen und so auch relativ stabil zu bleiben.

3. Mehr Selbstständigkeit im Fall von Katalonien oder Schottland, ja auch beim Brexit werden an dieser Entwicklung wenig ändern; der Wunsch der Teil-Souveräne eine Flut von Migration so gut es geht selbst zu kontrollieren, hat zum Brexit und auch zu den "neuen nationalistischen Strömungen" geführt. Dieser Wunsch der Autochthonen die Kontrolle über die Migrationsströme zu haben, in Tempo und Menge, ist verständlich und wird auch die geopolitische Konnektivität nicht substantiell aufhalten, sondern sie "dosieren"; - und zwar eben mehr nach den Intentionen der Einwohner (das gilt auch - entgegen den Schreckensmeldungen aus Afrika z.B. für die kongolesischen Institutionen: diese verhandeln mit den TNC, ja spielen diese evtl. sogar gegeneinander aus). Dennoch werden die Engländer, die Schotten, die Katalanen etc. in der weltweiten Konnektivität verbleiben, - weil die Bevölkerungen sich ja nicht isolieren wollen vom Rest der Welt, aber wohl ihre nahen Umfelder besser "kontrollieren" wollen; - was ja für die Stabilität der Infrastrukturen und Versorgungsströme intern und extern meist auch sinnvoll ist.

4. Entgegen den Eindrücken, die man über die "Sager" (TRUMP) und "Sensationsmeldungen" der Medien mitbekommt, ist z.B. die Bilanz der Immigration und Exmigration von Mexikanern (gegenüber der USA) null, ja diese Relation tendiert sogar dazu, dass mehr zurück nach Mexiko gehen..; - ebenso wie statistisch auch schon mehr Türken aus Deutschland zurück in die Türkei zu gehen, als umgekehrt...

5. Wir können die Welt des 21. Jhs. also bzgl. der Konnektivitäts-Ströme gelassener sehen, sie werden sich einpendeln. - Was mir als Leser und Hörer von Parag KHANA fehlt - ist das Kalkül rund um alle ökologischen Dringlichkeiten in diesem dynamischen Feld. Aber Parag KHANNA ist in Dubai und Deutschland in die Schule gegangen, hat in New York und London studiert, logiert nunn in Singapur und arbeitet als Forscher und Berater "weltweit". - So wie er redet, könnte man meinen, Asien und Afrika denkt noch recht wenig in ökologischen Kategorien...

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