Anschlag in Tunesien. Wieder hat der islamische Terrorismus zugeschlagen. Touristen aus Europa fürchten immer mehr um ihre Urlaubsziele. Bisher war es so, dass es Unruhen in gewissen Ländern schon immer gab. Auch gab es immer schon die Armut und die Unterdrückung, doch das wirkte sich bisher günstig auf den Preis für den jeweiligen Urlaub aus.

Viele waren ja gar nicht interessiert an den Problemen eines Landes, sie waren eh in einem Klub, und hinaus in die Realität ging man nicht. So ist es in Ägypten, in Tunesien, Sinai, Israel, Syrien usw. Jetzt kriecht aber schön langsam doch die Angst in die Köpfe. Es könnte gefährlich werden, in so ein Land zu fahren. Jetzt wird überlegt, wohin kann man dann noch fahren. Na ja, die ganze Welt ist irgendwie gefährlich. Auch in Kuba, in der Dominikanischen, in Mexiko usw. da ist auch draußen die Armut zu finden. Draußen vor der Tür der schönen Ferienanlagen.

Dass die Draußen manchmal Wut empfinden auf die Gutgenährten da drinnen, ist verständlich. Sicher hat sich jeder seinen Urlaub verdient, aber trotzdem sollte man schon etwas bei der Planung darüber nachdenken. Wenn in Hurghada oder Sharm el Sheikh die Touristen in ihren Clubs sitzen, draußen aber Arbeiter bei 45 Grad Hitze neue Hotels bauen, dann kommt da nicht wirklich Freude auf. Die armen Wanderarbeiter arbeiten täglich 10 bis 12 Stunden und sie schlafen auf der Baustelle, im Freien auf den harten Ziegeln – ohne Dusche oder Bad, ohne irgendeiner Aircondition.

Wenn dann weißgekleidete gutgenährte Touristen aus dem Club marschieren, dann stoßen da zwei Welten aufeinander. Bei den knapp gekleideten Touristinnen fallen den Arbeitern sowieso gleich die Augen aus dem Kopf.

Na ja, bisher ist das mehr oder weniger gut gegangen. Die einen Reich, die anderen Arm. Aber jetzt kracht es immer öfters, und die westlichen Touristen fürchten sich. Was tun? Vielleicht sollten wir alle unsere Augen mehr öffnen, um die wahren Probleme zu sehen. Nicht jeder ist so privilegiert wie wir, dass wir uns vieles leisten können, und trotzdem jammern wir.

Wenn da keine Toleranz aufkommt, und wir glauben, mit Geld alles kaufen zu können, dann werden uns die Urlaubsziele schön langsam ausgehen. Da sollte jetzt die Fit for fun Gesellschaft zu denken beginnen.

Aber ich fürchte, das funktioniert nicht, man sucht sich einfach neue Urlaubsziele, um die weltweite Party weiter feiern zu können.

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irmi

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Andrea Walter

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