So genau kann ich es gar nicht mehr sagen. Ich weiß nicht mehr, wann genau das mit der Plattform Fisch&Fleisch hier im Netz begonnen hat?
Ich bin jedenfalls Anfang 2015 eingestiegen – mit einem Beitrag über einen guten Freund von mir, der damals tragisch ums Leben kam: Der Kronenzeitungsjounalist Werner Kopacka, der auch tolle Beiträge auf Fisch& Fleisch beigesteuert hat.
Da las man noch Namen wie Arnold Schwarzenegger. Man las von Krone-Journalistin Conny Bischofberger, von Journalistin Anneliese Rohrer, dem Schokokönig Josef Zotter usw. Mir fallen all die guten Schreiberlinge von damals gar nicht mehr ein.
Aber es waren viele, viele, die tolle Beiträge hier auf Fisch& Fleisch ablieferten. Es war eine Aufbruchstimmung zu spüren und es gab vielseitige Beiträge. Noch kein Kampf zwischen Links und Rechts, es gab kein Gendern, keine Omas gegen Rechts und vor allem gab es keine Allerheiligen.
Silvia Jelincic war selbst stark mit guten Beiträgen hier vertreten. Es gab sogar einige Blogger-Treffen in Wien, die einfach cool waren. Man lernte somit einige Gesichter hinter den Beiträgen kennen.
Alles war möglich, nichts war fix.
Ich persönlich habe gerne Beiträge hier auf Fisch& Fleisch veröffentlicht. Bin kein Journalist, eher Kameramann und Fotograf und Weltenreisender. Grammatikalisch war ich nicht immer Weltmeister.
Habe viel gesehen, viel erlebt und so versuchte ich damals meine Erlebnisse, meine Gedanken hier zu veröffentlichen. War eine gute Sache, die der Seele guttat.
Auch Andere, weibliche und männliche Blogger, begannen sich auf Fisch& Fleisch zu verwirklichen und schrieben einzigartige Beiträge. Es war eine tolle Vielfalt hier auf Fisch&Fleisch.
2015 begann das dann mit Europas Migrationkrise. Damit begann das ganze Trauerspiel. Somit tauchten dazu auch hier diverse Beiträge auf. Es dauerte nicht lange und die Stimmung war vergiftet. Pro & Contra. Mehr gab es nicht. Plötzlich gab es keine echte Meinungsfreiheit mehr auf Fisch& Fleisch.
Die Worte wurden härter, tiefer, unpersönlicher, gemeiner.
Plötzlich war Links und Rechts, Gutmensch, Nazi und Rassist im allgemeinen Sprachgebrauch aufgetaucht. Viele neue BloggerInnen (Gendergerecht) tauchten auf und wollten ihre Weltsicht an den (Mann)-(Frau)bzw an wen auch immer bringen. Auch Migranten schrieben Beiträge, die Vielfalt war noch gewaltig, aber leider gab es keine Toleranz mehr.
Die Redaktion von Fisch& Fleisch musste öfters eingreifen, vor allem, wenn die unterste Schublade von verschiedenen BloggerInnen aufgemacht wurde. Und es wurde immer tiefer und tiefer. Das Denunziantentum blühte. Das hat uns auch die Corona-Zeit einmal mehr bestätigt.
Auch gab es BloggerInnen(Gendergerecht), die diese Plattform Fisch&Fleisch mit der Lebenshilfe verwechselten. Sie suchten sich selbst, wie kleine Glühwürmchen irrten sie hier herum. Doch Fisch& Fleisch war kein Ratgeber für psychische Probleme und auch kein Seelenretter und auch kein Auffanglager und Auskunftsbüro für Migranten.
So verlor sich dann der Sinn von Fisch& Fleisch etwas.
Der Gründerin Silvia Jelincic kostete diese Zeit viele Nerven. Bloggertreffen gab es dann keine mehr. Viele BloggerInnen (Gendergerecht) verschwanden plötzlich von der Plattform. Auch für mich war die Zeit gekommen, nichts mehr zu veröffentlichen, da die persönlichen Angriffe stetig zunahmen. Sie vergifteten auch meine Stimmung, meine Fantasie und Begeisterung.
Einige BloggerInnen können das sicher noch nachvollziehen. Einige haben anscheinend hier überlebt. Neue sind gekommen.
Manchmal schaue ich noch auf die Seiten von Fisch& Fleisch, so wie auch heute.
Etwas traurig bin ich schon darüber. Gleichgesinnte sind schwer zu finden. Man ist entwede LINKS oder RECHTS, GUTMENSCH oder NAZI. Viele schwimmen mit dem Strom und Wörter werden manchmal zu Waffen.
Schade.
Aber ich glaube auch an das Gute, denn es gibt sie noch, die Guten. Jene, die die Meinungsfreiheit schätzen und die auch den Mut haben, sich manchmal unbeliebt zu machen.
Schreibt weiter Leute, schreibt wieder. Schreibt Euch alles von der Seele.
Alles Gute an alle, die mich kennen und auch an jene, die mich nicht kennen.
Ich bin nur einer von Vielen.
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