Jahrelang versuchte Microsoft, mich zu einem kostenlosen Update auf Win11 auf meinem Laptop zu nötigen, was ich genauso beharrlich verweigerte wie die Impfungen des Bill Gates. Und das war gut so.

Jetzt habe ich ein neues Laptop erworben, Prozessor doppelt so schnell wie der alte, Arbeitsspeicher 4 mal so groß, und Windows 11 natürlich schon vorinstalliert. Aber die Freude darüber war von Anfang an getrübt.

Startschwierigkeiten

Gleich zu Anfang der Einrichtung des neuen Geräts forderte Win 11 mich auf, eine Internetverbindung herzustellen, was gar nicht so einfach ist, wenn man noch nichts hat, worauf man klicken kann, oder woher man den 16-stelligen W-Lan Schlüssel kopieren könnte. Ich musste ihn also per Hand und vollständig blind eingeben, da die Anzeige des Codes (das Auge) mit dem Touchpad nicht funktionierte (ist offenbar für Maus ausgelegt, aber die könnte man ja erst auf dem fertig installierten System einrichten - sehr schlau Microsoft). Dann behauptete Windows sieben mal, dass der immer wieder neu eingegebene Schlüssel falsch sei. Ich habe mich nicht 7 mal vertippt, was ging da ab? Erst als ich näher an den Router gegangen war (von 3 Meter auf 1 Meter verkürzt) und nach weiteren 3 Versuchen, klappte es dann.

Auch anschließend ging es nicht problemlos weiter, aber damit will ich nicht langweilen.

Erster Eindruck

Überall will mir Windows etwas verkaufen, mir Abonnements aufdrücken, nötigt mich zur Anmeldung im Microsoft-Store, verspricht mir neue Features, die ich gar nicht brauche, und nervt mich permanent mit Sicherheitshinweisen.

Die Verbindung zu meinem Modem sei unsicher und ich solle eine andere Verbindung wählen. Echt jetzt? Ich habe nur dieses Modem, und da seine Reichweite keinesfalls über mein Haus hinausreicht, ist auch völlig wumpe, ob die Verbindung sicher ist oder nicht.

Ebenso wird jedes Programm, das nicht von Microsoft ist, mit einem Hinweis gebrandmarkt, ob ich zulassen will, dass dieses Programm "Veränderungen an meinem System" vornimmt. Ich hoffe doch sehr, dass es Veränderungen vornimmt, das nennt man Installation, Speicherung oder Datenbearbeitung.

Drei Clicks statt einem

Viele Funktionen, die zuvor mit einem Click zur Verfügung standen, Herunterfahren wurde bei Win 10 automatisch durch das Ausschalten am Netzschalter eingeleitet, erfordern jetzt mindestens 3 Clicks. Der Sperrbildschirm für Pin-Eingabe kann im Gegensatz zu Win 10 nicht deaktiviert werden. Wozu braucht man den?

Manches kann man sich mit einigem Know How anders einrichten, für das Herunterfahren habe ich mir zB. ein Icon auf dem Desktop mit Ausführen-Befehl angelegt. Ansonsten jetzt 3 Clicks.

Anderes, wie z. B. das Verbindung zum Internet herstellen, führt jetzt durch einen Irrgarten von Anzeigen und mehreren Clicks. Ebenso sind viele Funktionen bei der Bearbeitung und Organisation von Dokumenten und Ordnern nur noch über Umwege zu erreichen.

Zwangsupdates

Kein spezifisches Windows 11 Problem, aber dennoch lästig. Nach einem der fast täglichen Updates gingen die Lautsprecher nicht mehr. Hat mich einen Nachmittag gekostet. Deinstallieren des letzten Updates brachte nichts. Herunterladen und installieren von Treibern auch nicht. Windows behauptete, es wären keine Lautsprecher installiert. Ein heruntergeladenes Diagnoseprogramm kam zum gleichen Ergebnis. Es wären keine Lautsprecher da. Kaputt gegangen nach 2 Tagen Nutzung? Ich war drauf und dran, das Gerät wieder einzusenden, da kam ein neues Update und alles ging wieder. Windows halt.

Das Schlimmste aber: Win 11 ist grottenlangsam

Mein altes Laptop, mit randvoller Festplatte, spärlichem Arbeitsspeicher, platzender Registry, vermutlich voller Fehler und Dateileichen, nervte mich mit langen Startzeiten und langsamer Reaktion.

Und jetzt der Schock: Mein nagelneues, noch jungfräuliches Laptop mit doppelt so schnellem Prozessor braucht länger für den Start als das alte. Nur um Windows zu laden. Es dauert etwa 30 Sekunden, bis der Sperrbildschirm angezeigt wird, und dann nach Eingabe des Pins noch einmal 15 Sekunden, bis der Desktop angezeigt wird.

Schlusswort

Klar, jetzt werden wieder die Mac und Linuxfans aus den Startlöchern kommen, und lästern, wie man so doof sein kann und Windows verwenden. Aber Win 10 war halt wesentlich besser, und ich bin generell kein Bastler und Friggler, habe weder Zeit noch Geduld, mich in ein anderes Betriebssystem einzuarbeiten.

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