Ich brauche zwei Hände, aber da hängt immer ein Mensch dran

Henry Ford

Babylon in BERLIN

Besser kann man das Dilemma des Materialismus nicht ausdrücken. Der Mensch stört. Er ist unberechenbar, emotionell, individuell, mitunter spirituell, irreal, surreal... Dient uns die Materie nur dazu, unsere existenzielle Gewissheit vor dem eigenen, ungewissen Ende zu sedieren? Aber auch je mehr wir in das Rationale, Berechenbare, Logische fliehen: der Zweifel und die Ängste bleiben.

Das bekannte Unglück ist uns allemal näher als das unbekannte Glück. Wer das Leid kennt, braucht nicht die unsichere Freud. Der Spatz in der Hand ist uns meist lieber als die Taube am Dach. Die Ungewissheit dürfte daran mit Schuld sein, dass wir oft in der Problemhypnose verharren. So wie der vor Angst gelähmte Hase vor der Kobra. Sowohl in den eigenen vier Wänden im familiären Unglück als auch in der ganzen Gesellschaft angesichts von Mega-Bedrohungen: seien es Pandemien oder Klima-Katastrophen. Es ist doch viel einfacher, Leugner zu sein, die Gefahr zu verdrängen, als beherzt zu handeln.

Gestern standen wir noch am Abgrund. Heute sind wir schon einen Schritt weiter! Wann immer ein Paradigmenwechsel angesagt ist, endet eine Ära, eine bekannte Welt. Wir sehen das Ende nahen, und der Aufstieg auf der anderen Seite der Schlucht ist noch nicht in Sicht. Unsere Gesellschaft ist nicht geübt, den Abstieg zu wagen. Und dabei gibt es doch viele Optionen: abseilen, ganz langsam hinunter tasten, mit dem Gleitschirm abspringen. Es bleibt uns am Ende gar nichts anderes übrig, als uns in die ungewisse Tiefe vorzuwagen. Dort unten ist es finster und feucht. Eine unbekannte Welt erwartet uns. Wir sind verwirrt und ängstlich. Aber NUR wenn wir diese Zone gemeinsam durchgehen, durchleben, können wir allmählich wieder den Aufstieg ins neue Sein in Angriff nehmen.

Prof. Otto Scharmer vom MIT und Nic Turner von www.now-here.com bieten einen fast identen Lösungsweg. Scharmer propagiert seinen Ansatz der "Weltrettung" in seiner Theorie U und dem Gaja-Projekt. Turner praktiziert den Rollercoaster, die Hochschaubahn, bei der es nach einem "download" ins Ungewisse geht, um darnach gemeinsam ganz sicher die Antworten auf die Durchbruchfrage zu finden: breakthrough not by accident but by design. Oft genug angewendet und immer wieder erfolgreich! Beide Denker wenden sich komplett dem rationalen Denken ab und der intuitiven Praxis zu.

Wenn also unsere Hände allmählich komplett durch Robotik ersetzt werden (und danach sieht es aus) dann bleibt uns nur mehr der Mensch. Oh wie schön!

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