Vor Jahren bewirbt sich ein Bulgare als Vertreter für eine italienische Büromaschinenfirma. Seine letzte Stelle: Unterwäscheverkäufer an einem Camping-Tisch im Straßen-Bazar! Meine Kollegen laden ihn ein zu einem Eignungstest. Sein Ergebnis kann sich sehen lassen: Kontaktstärke, Durchschlagskraft, Intelligenz etc. Außerdem spricht er sechs Sprachen. Gut, er wird vorgestellt und erhält den Job. Zwei erfolgreiche Jahre später vermitteln wir ihn als Verkaufsleiter eines Ölkonzerns. Er wird ein Jahre später deren Direktor in Bulgarien und dann: Generaldirektor für West-Europa. Irgendwann möchte er ein Karriere-Coaching und wir treffen uns in einem Café in Sofia. Ich gratuliere ihm, aber er gesteht mir: "Ich bin unglücklich!" Ich sage, Georgi, bist du verrückt: Jetzt verdienst du 400.000 Euro, fährst einen Ferrari, wohnst in einem 250m² Penthaus in Milano und hast zwei Freundinnen gleichzeitig! Er darauf: Der Generaldirektor-Job ist so langweilig - endlose Sitzungen, nur Zahlen und Excel-Sheets und keinen Kundenkontakt... Auf die Frage, was er nun machen wird: "Ich gehe zurück nach Bulgarien und suche mir einen Verkaufsleiter-Job bei einer lokalen Firma, verdiene nur mehr 10% von jetzt und bin wieder bei meinen Kunden..." Das hat er durchgezogen, weil er auf die Stimme seines Herzens gehört hat. Hut ab - sehr konsequent! Das meine ich mit "das Schicksal in die Hand nehmen!"