Unsere Familie lebt, mehr oder weniger, seit einem Vierteljahrhundert mit Coronavirus-Katzen zusammen. Die Hauptbetroffene bin ich, weil ich mich um unsere lieben Schmusetiger kümmere. Die Männer sind mehr "Hundemenschen", der Katzenmensch oder die Katzenfrau bin ich. Sämtliche Beobachtungen rund um das feline Corona-Virus gehen daher auf meine Kappe.

Unsere beiden Stamm-Mütter wurden aus der Wildnis gerettet. Sie waren Freundinnen, Streunerinnen, verfloht, verwahrlost, abgemagert - und sie waren natürlich Virusträger. Sie zeigten keinerlei Symptome, die Natur, das Leben im Freien, hatte bei ihnen ein ausgezeichnetes Immunsystem ausgebildet. Aber Streuner sind nun einmal Virusträger.

Mit ziemlicher Sicherheit kommt jede Freigang-Katze irgendwann mit Coronaviren in Berührung. Coronaviren sind überall. Jedes Tier kann sie bekommen oder hat sie ohnehin. Laut einer Tierärztin in Wien-Donaustadt sind 80% der Freigänger-Katzen Träger des Coronavirus.

Seit der Aufnahme der beiden Streunerinnen sind wir das feline Coronavirus nie wieder losgeworden. Es ist ein Parasit, hängt sich in die Katze hinein und lebt mit ihr bis an ihr Lebensende. Die Katze ist oft beschwerdelos, aber Überträger. Sie steckt alle anderen Katzen an, die dann auch beschwerdefrei leben - oder eben nicht. Je nach Katze. Auch wenn der Titer nicht erhöht ist und die Katze gesund scheint, bleibt das Virus in der Katze. Es schlummert vor sich hin. Anders kann man sich das chronische Kränkeln immunschwacher Virus-Katzen über Jahre, Jahrzehnte hinweg nicht erklären. Aus dem Haushalt bekommt man das Virus leicht weg, es ist nicht sehr widerstandsfähig. Boden mit Spülmittel aufwaschen, reicht. Man muss nicht großartig desinfizieren. Es reicht normale Hygiene. Auch Trockenheit mag das Virus nicht. Aber aus den Katzen verschwindet es nicht mehr. Virusfrei? Das halte ich für ein Gerücht. Einmal da, immer da, wenn auch ohne Beschwerden. So scheint es jedenfalls bei den Katzen zu sein. Pünktlich im Frühling und im Herbst sowie bei feuchtem Wetter, das länger anhält, erlebt das Virus Hochkonjunktur. Die immunschwächeren Katzen fangen dann im Chor zu niesen und zu husten an und Durchfall ziert die Katzentoiletten. Das geht wieder vorbei. Bis zum nächsten Schub. Der muss nicht pünktlich wiederkommen. Es gibt auch längere Intervalle, die unauffällig sind. Es gibt Jahre ohne Auffälligkeiten. Dann ist es plötzlich wieder da.

Man muss oder sollte Viruskatzen immer wieder unterstützend mit Entzündungshemmern behandeln, ihr Immunsystem stärken und ihnen ein schönes Leben machen, denn Stress ist ungesund. Unter sehr schlechten Bedingungen kann das Coronavirus durchknallen und die FIP verursachen. Dann ist es aus. Keine Chance mehr für die Katze.

Diese verdammte FIP könnte man mit den Covid-19-Todesfällen vergleichen: Ein kleiner Prozentsatz der Befallenen stirbt am Coronavirus. Wie bei der Katze so auch bei den Menschen. Bei Covid-19 hat man nur noch keinen Namen gefunden, wenn das Virus ausrastet. Bei Katzen heißt es FIP. Sie tritt auch weltweit auf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Feline_Infekti%C3%B6se_Peritonitis

Das ist nicht das Schlimmste, viel schlimmer ist, dass das Virus sich einzunisten scheint. Ist das Immunsystem stark genug, ist das kein Problem. Doch wehe, das Immunsystem schwächelt aus irgendeinem Grund, dann schlägt das Virus wieder zu.

Und genau das ist der große Jammer.

Was in untenstehendem Video als "biphasisch" bezeichnet wird, muss nicht eine "Neuinfektion" sein, sondern einfach nur ein Wiederaufleben von etwas, das die ganze Zeit im Körper schläft. Dem Menschen ist es gelungen, das Virus in Schach zu halten, die Viruslast sinkt, der Test zeigt vielleicht sogar ein "virusfrei" an, aber virusfrei ist der Träger nicht, sein Immunsystem funktioniert nur gerade prächtig.

Das Virus scheint sich zwecks "Aussortierung geschwächten Lebens" auf Säugetieren niederzulassen. Bevorzugt "aussortiert" wird das Alte und Schwache, aber auch junge Menschen können sterben, wenn ihr Immunsystem schwach ist.

Es ist eine Prüfung der Menschheit und das macht traurig. Nistet sich SARS-CoV-2 dauerhaft im Menschen ein, hat uns die Evolution auf die Stufe der Tiere (zurück)gestellt, ja, sie missachtet dann völlig, dass wir einen Geist auch noch haben, der uns göttlich(er) machen kann, als wir sind, der uns über die Tierwelt erhebt.

In dunklen Stunden schwebt SARS-CoV-2 wie ein Stigma über der Menschheit.

https://pixabay.com/de/photos/katze-süß-kätzchen-tiere-katzen-323262/

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invalidenturm

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CK13

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