Die weite Reise der neuen "Migrantin" Vespa Veluntina

Sie wurde zum ersten Mal 2004 in Südwestfrankreich gesichtet. Seitdem soll sie sich schnell vermehren, heißt es. Wie und warum sie nach Europa kam - darüber kann man nur spekulieren. Da sie im Südwesten zuerst erschien, könnte sie über den Atlantik gekommen sein. Hat ein Schiff sie mitgenommen?

In Korea wanderte sie 2003 ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vespa_velutina

Man braucht nicht zu glauben, nur uns Menschen erginge es so. Alle Lebewesen sind davon betroffen: Nach einer Zeit der Ruhe und Gewöhnung schlägt ihnen wieder die Stunde des Aufbruchs und der Veränderung. Dann müssen sie weiterziehen. Die Ursachen sind nicht immer klar. Geschieht es, damit alles Leben in Bewegung bleibt? Damit die Erde sich weiterdreht? Stillstand, das weiß man, würde den Tod bedeuten. Da es den Tod nicht geben kann, muss alles unentwegt seine Kreise ziehen.

Bei Menschen ist die Ursache oft rasch gefunden: Krieg, Umweltveränderungen, Arbeitslosigkeit. Dann schnüren sie ihre Ranzen und wandern aus.

Doch wie ist es bei Flora und Fauna? In der Flora nennt man sie Neophyten. Es gibt unzählige Neophyten, die sich mehr oder weniger einbürgern. Nicht alle schaffen es.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Neophyten_in_Deutschland

Spontan fällt mir der Götterbaum aus Asien ein. Er kam vor einiger Zeit nach Europa und breitete sich seitdem invasiv aus. Wer ihn einmal im Garten hat - er ist ein Flachwurzler - wird ihn nie wieder los. Er wächst sehr schnell und die Blüten der männlichen Bäume riechen sehr stark und auf eigenwillig betörende Art.

Die Blüten erscheinen in Mitteleuropa meist im Juli. Der Geruch ist kräftig, vor allem der männlichen Blüten, und wird oft als dem Spermageruch ähnlich beschrieben. Die Blüten werden von Honigbienen und anderen Insekten besucht. Der Honig des Götterbaumes hat ein sehr wohlschmeckendes, muskatellerartiges Aroma, auch wenn er zunächst nicht gut riecht. In frischem Zustand ist er von grünlicher bis bräunlicher Farbe und zähflüssiger Konsistenz; er kandiert fein und schmalzartig aus, hierbei verändert sich die Farbe des Honigs zu schmutzigem Graugrün. Die Pollen des Götterbaumes stellen ein neues potentielles Allergen dar.

https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tterbaum

Die EU ist dem Götterbaum, der ursprünglich aus China kommt, feindlich gesinnt. Sie hat ein Pflanzverbot über ihn verhängt.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article200864076/Goetterbaeume-Einwandererbaeume-haben-keinen-Platz-in-der-EU.html

In der Tierwelt ist der Asiatische Marienkäfer inzwischen bestens bekannt. Auch er tritt für europäische Verhältnisse aggressiv auf und bedrohe unseren heimischen Marienkäfer, sagen Biologen. Ob das stimmt, lässt sich erst in Jahrzehnten sagen.

Es gibt viele "Migranten" in Flora und Fauna. Nun kommt eine Art zu uns, die Imkern Schauer über den Rücken jagt. Man könnte sich beinahe darüber freuen, wenn es nicht mit dem Lebensverlust der netten Honigbienen verbunden wäre. Honigbienen können nichts dafür, dass ihr Leben für Geschäftszwecke ausgebeutet wird.

Unsere heimische Hornisse frisst ebenfalls Bienen. Das kann man der Neuen also nicht vorwerfen.

Interessant ist allerdings, warum die Asiatische Hornisse Europa anfliegt. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Asiatischen Riesenhornisse, doch etwas räuberischer als unsere Hornisse scheint sie doch zu sein.

https://www.echo-online.de/lokales/bergstrasse/lorsch/asiatische-hornisse-ist-in-lorsch-angekommen_20570775

https://m.maz-online.de/amp/news/Nachrichten/Wissen/Imker-in-Sorge-Asiatische-Hornissen-bedrohen-deutsche-Bienen

Und dann das, totgestochen:

https://www.focus.de/panorama/welt/er-versuchte-noch-zu-fluechten-asiatische-hornissen-stechen-landwirt-tot_id_11259639.html

Unsere heimische Hornisse ist friedlich, sie tut das nicht.

Die ausländische Lady mit den knallgelben Beinen muss man etwas anders betrachten. Sie ist gekommen, um sich etwas zu holen: Unsere Honigbienen.

Ist das das Ende der Imkerei?

Die Wildbienen würde es freuen! Gibt es keine Ausbeutung der Blütenpracht in der Natur mehr durch den Menschen und "seine" Honigbiene, dann kann die Wildbiene neu durchstarten.

Das nennt man die selbstregulierenden Kräfte, die allem innewohnen.

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Margaretha G

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gloriaviennae

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