Am Donnerstag, morgen, übergibt Mario Draghi an Christine Lagarde die Amtsgeschäfte (bleibt aber noch bis Ende Oktober). Wie in diversen Finanzmedien zu lesen ist, schnürt er zum Abschied noch ein Rettungspaket für Europa, ein Rettungspaket für uns, damit wir nicht verhungern. (Der Hunger kann schneller kommen als man denkt.)

https://www.nau.ch/news/europa/ezb-chef-mario-draghi-plant-rettungspaket-vor-seinem-rucktritt-65581692

So erzählen sie uns. Doch gibt es wirklich noch ein Rettungspaket? Hat nicht Draghi schon alles getan, was er tun konnte, um Europa über Wasser zu halten, Geld gedruckt, "schmutzige" Anleihen gekauft, Zinsen gesenkt et cetera?

Christine Lagarde wird diesen Kurs nicht mehr fortsetzen können. Alles hat irgendwann ein Ende. Unser Finanzsystem stirbt. Draghi war Europas Notarzt. Immer wieder hat er den Tod hinausgezögert. Das war sein Verdienst in der Finanzgeschichte Europas. Nun, wo er geht, ist die Angst berechtigt, dass wir abstürzen könnten, sanft oder unsanft - das wird sich noch herausstellen.

Geschieht es sanft, werden die meisten Menschen es gar nicht mitbekommen. Geschieht es unsanft, dann machen die Banken dicht und es geht uns so wie den Griechen vor einiger Zeit: Sie stehen vor leeren Geldautomaten. Der Kaffee am Morgen bleibt dann schwarz und bald darauf ist auch die letzte Bohne vermahlen.

Am besten wird es sein, wenn man zumindest bis zum Frühjahr 2020 immer genügend Bargeld im Haus hat. Unter Christine Lagardes Führung kann man den Banken nicht mehr vertrauen. Alternativ dazu könnte man ein Konto bei einer chinesischen Bank eröffnen. Das geht. Kürzlich hat die größte Bank Chinas endlich auch in Wien eine Filiale eröffnet, nachdem sie in Deutschland längst ansässig ist.

Sebastian Kurz war bei der Eröffnung dabei:

https://www.derboersianer.com/2019/05/groesste-bank-der-welt-chinesische-icbc-startet-in-wien/

Die globale Wirtschaft hat sich bereits vor Jahren eine Hintertür ins chinesische Bankensystem geöffnet. Am 29. Juni 2015, kurz bevor der Ansturm auf Europa begann, wurden Österreich, Deutschland und viele andere Länder der Erde Gründungsmitglieder der AIIB.

https://de.wikipedia.org/wiki/Asiatische_Infrastrukturinvestmentbank

Der deutsche Banker Dr. Joachim von Amsberg ist Vizepräsident der neuen Weltbank (für Entwicklungsfinanzierung), Präsident ist ein Chinese.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_von_Amsberg_(Bankmanager)

Das Vertrauen, das die Chinesen in die Deutschen setzen, ist reine Strategie. Als wirtschaftlich größtes und wichtigstes Land der EU braucht man Deutschland im selben Boot. Die Neue Seidenstraße steht in direkter Konkurrenz zur Wirtschaft der Europaischen Union. Die europäische Wirtschaftsunion wird durch den Bau der Seidenstraße bedeutungslos. Deshalb wehren sich die Herrschaften in Brüssel so sehr gegen China. Sie haben Angst um ihre gut bezahlten Posten.

Diesen Sommer 2019 haben sich die Mitglieder der AIIB erstmals außerhalb von Asien getroffen, nämlich in Europa, Luxembourg.

Man kann von Bankern halten, was man will. Als Banker der italienischen Zentralbank war Draghi nicht unbedingt ruhmreich. Aber für Europa hat er sein Möglichstes getan. Auch er ist/war letztlich nur eine Nummer im System, eine ziemlich große Nummer, die uns mit gewagten Handlungen (eher könnte man es Streiche nennen) eine Galgenfrist von 11 Jahren verschaffte. Die Geschichte muss das würdigen, da Draghi durch diese Galgenfrist die Existenz einer Vorbereitungsphase geschaffen hat. 2008 steht gewissermaßen für 1929. Wie lange hat es damals bis zum endgültigen Niedergang gedauert? Vier Jahre. Hitlers Machtergreifung war das Finale.

Dieses Mal konnte - dank Draghi - das Schlimmste verhindert werden. Die Rechtspopulisten und Brandstifter sind auf dem Rückzug, nicht ganz freiwillig, doch das spielt keine Rolle. Es ist nur das Zeichen für das Erstarken eines neuen Systems.

Auch damals, 1933, ging es selbstverständlich nur um das Kapital, um das große Geld, wer es hatte und wer es nicht haben durfte. Da man Juden damals mit dem Kapital gleichsetzte, wurden Juden massenhaft verfolgt und ermordet. Ziel war die absolute Enteignung. Diese konnte man nur durch Mord und Totschlag verwirklichen. Die Kinder wurden mitermordet, weil sie Erben des Kapitals ihrer Eltern gewesen wären.

Landstreicher, Roma und Sinti, Kriminelle, Verwirrte hat man interniert, weil man für sie hätte sorgen müssen und das konnte oder wollte man sich nicht leisten. Das hätte Geld gekostet, welches die Nazis lieber in größenwahnsinnige Projekte steckten.

Auch jetzt ist eine "Kapitalumgruppierung" im Gange. Deshalb sei Draghi gedankt, dass er das Schlimmste von uns ferngehalten hat. Niemand von uns musste auf die Straße gehen und einen anderen für ein paar Euro erschlagen.

Hoffen wir, dass das bis zuletzt so bleibt!

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pirandello

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