Zur Zeit haben Transgender Hochsaison. Man denke nur an Caitlyn Jenner. Oder an das Model Andreja Pejic. Carmen Carrera sorgte beim Opernball für Furore. Im deutschen öffentlich-rechtlichen lief vor kurzem der Film "Mein Sohn Helen". Und im Kino konnte man "Eine neue Freundin" bewundern. Transgender sind also im Moment in aller Munde. Und allen Unkenrufen zum Trotz: das ist gut so!

Dennoch gibt es genügend, selbst von Transsexualität betroffene Menschen, denen man es einfach nie recht machen wird können. Aber ich kann dieses ewige Raunzen und Nörgeln schon nicht mehr hören. Auf der Seite "Julas Homepage - Texte für Transgender" war in einem Beitrag über Caitlyn Jenner zu lesen:  "...Als erstes stört mich die klischeehafte Weiblichkeit, die von Caytlin Jenner präsentiert wird. Muss man denn wirklich so hyperfeminin sein, um abgenommen zu kriegen, dass man wirklich weiblich ist? Muss die Selbstdarstellung als Objekt mit Bedienung von Männerfantasien wirklich sein?" Und weiter: "... Schwierig finde ich nur, dass ebenso wie bei den positiven Aspekten die Wirkung von Jenner über ihre eigene Person hinausreicht und als Muster dafür genommen wird, wie Transgender im Allgemeinen so sind. ...."

Ähem, wie bitte?? Das ist wohl Stutenbissigkeit par excellence. Wie neidisch muss man sein, um so etwas zu schreiben? Was ist schlecht oder klischeehaft  an Caitlyn Jenner? Zehn von Zehn Transsexuellen wünschen sich, wie eine echte Frau auszusehen. Und diejenigen, die anderen deren "klischeehafte Weiblichkeit" vorwerfen, haben es offensichtlich selbst nie geschafft, auch nur annähernd weiblich zu wirken. Sicher, Jenner hat die Connections und auch das nötige Kleingeld, um chirurgisch nachzuhelfen. Sie muss sich keine Gedanken um etwaiges Mobbing am Arbeitsplatz, oder gar dessen Verlust, machen. Aber es sei ihr vergönnt. Die meisten von uns sagen mit Sicherheit nicht Nein, wenn sich diese Möglichkeiten auftun würden. Caitlyn Jenner hat auf jeden Fall zu einer höheren Akzeptanz von Transgender in der Öffentlichkeit beigetragen. Und dafür gebührt ihr Respekt und Anerkennung. Denn - der Weg ist auf keinen Fall ein Leichter, auch nicht, wenn man Jenner heisst.

Egal, ob im realen Leben, oder im Film. Das seriöse, öffentliche Sichtbarmachen des Themas Transsexualität ist zu begrüssen. Weil es dazu beiträgt, Transsexualität zu normalisieren  Und ich fand sowohl "Mein Sohn Helen" als auch "Eine neue Freundin" absolut tauglich, um Unbedarfte an das Thema Transsexualität heranzuführen. Man kann nur hoffen, dass es in Zukunft mehr solche Filme gibt, die derart einfühlsam und informativ, aber eben auch unterhaltsam, über Transsexualität aufklären. Selbst wenn manche verbitterte Hüter des Krals der Political Correctness die angeblich so bösen Klischees zur Hölle wünschen. Aber das Leben ist nun mal voll von Klischees, warum soll man sie dann in Filmen plötzlich unter den Tisch kehren?

Manche lernen's halt nie.

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Globetrotter

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fischundfleisch

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