Menschenkinder haben mich nicht ereilt, aber jetzt scheinen es die Tierkinder auf mich abgesehen haben. Vor zwei Tagen ist sie eingezogen, die kleine Katzendame. Während unseres Gartenfests hat sie sich unter dem Zaun durchgezwängt und ist geblieben. Nicht einmal die Hunde, die wild auf sie losgegangen sind, haben sie davon abgehalten. Und jetzt hat sie schon unser Herz erobert! Rasch wurden wir als neue Eltern adoptiert, die Katzenmama ist leider nicht mehr auffindbar. Da die Dame ja erst geschätzte drei Wochen alt ist, muss sie rundum versorgt werden. Ein Skelett mit Fell, muss sie erst einmal aufgepäppelt werden. Milch ist ihr ein bisschen suspekt - meist schleckt sie nur in der Luft und erwischt die Milch nicht, aber auf Katzennassfutter ist sie ganz wild.  Ganz resolut wird es auch schon eingefordert.

Die neue Katzenmama, die bislang keine Ahnung von Katzen hatte (Gott sei Dank gibt es Internet!) hat ganz schnell improvisiert. Wohnen tut die kleine Madame im Hundetransportkäfig, die Grilltasse wurde zum Katzenklo umfunktioniert. Und ein gescheites Kerlchen ist sie! Im Gegensatz zu einem Hund dieses Alters hat sie gleich kapiert, wo sie ihre Häufchen hinmachen soll.

Wenn sie nicht schläft, ist sie einem permanent auf den Fersen. Und bis da hin reicht sie auch erst. Aber flink ist sie, und auf das Sofa springen kann sie schon. Und dann weiter auf mich. Eine Schmuseattacke folgt der anderen. Sie muss immer nah bei meinem Gesicht sein. Da stupst sie mich an, reibt sich an mir, schleckt mich ab und steckt ihre Nase in mein Nasenloch. Der beliebteste Sitzplatz ist meine Schulter, denn da kann sie mich am besten abschmusen. Ich wickle mich inzwischen nur mehr bis zum Hals in eine Decke ein (wunderbar im Sommer!), denn ihre Krallen verschönern mein Dekolleté nicht gerade, und außerdem tun die ordentlich weh! Auch der neue Katzenpapa (einen alten hatte sie wahrscheinlich gar nicht) wird mit viel Liebe bedacht.

Was ihren Namen betrifft, sind wir nicht wirklich weitergekommen. Da sie ein dreifärbiges Glückskatzerl ist, wurde Lucky erwogen, aber irgendwie sind wir nicht so ganz überzeugt. Da sie ja auf Englisch ein kitten ist, kam ich auf Kitty. Rufen tu ich sie aber immer Miezi.

Aber vielleicht machen wir uns eh umsonst Gedanken, denn wenn wir es nicht schaffen, die Hunde dazu zu bringen, sie ganz normal und nicht "zum Fressen" gern zu haben, müssen wir das Katzenkind wohl abgeben (kein schöner Gedanke!). Bis dahin päppeln wir sie einmal auf und lassen uns weiter von der kleinen Dame bezaubern!

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irmi

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Herbert Erregger

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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