Ich arbeite in der Direktionskanzlei einer berufsbildenden höheren Schule und wir haben heute (und gestern) "Tag der offenen Tür". Weil wir seit 2 Jahren sehr viel in Werbung investieren, machen wir an diesen Tagen auch immer eine kleine Umfrage, woher die Interessenten und Besucher unsere Schule kennen. Wir sind nämlich eine eher kleine Schule und es gibt noch immer viel zu viele, die uns nicht kennen. Den Umfragebogen habe ich so gestaltet, dass er möglichst einfach zu beantworten ist - einer Kreuzerl reicht aus, man kann höchstens noch hin schreiben, an welcher Schule oder in welcher Gemeinde man unser Plakat gesehen hat. Nur nicht zu viel Aufwand, dann machen auch viele Menschen mit. Zusätzlich lockt sogar noch ein kleines Geschenk. Heuer sind - im Gegensatz zum Vorjahr - richtig viele Fragebögen abgegeben worden.

Wir haben viel in Zeitungsinserate, Messestände und sogar in Radiowerbung investiert. Da möchte man natürlich wissen, ob das alles etwas gebracht hat. Schaut man sich aber die Auswertung dieser Umfragebögen an, steht schnell fest - die beste Werbung ist Mundpropaganda. Die Leute reden viel und ist man als SchülerIn begeistert, erzählt man dies natürlich weiter.

So gesehen, frag ich mich dann wie es sein kann, dass es LehrerInnen gibt, die sich absolut nichts pfeifen. Man hört von den SchülerInnen "Ach die, naja, bei der lernt man ja nix.", "Der is so anstrengend und beibringen tut er einem auch nix.", "Die sitzt nur faul herum und zeigt uns nicht, wie es richtig geht. Sie sagt immer nur es gehört so und so und wenn wir ihr dann die Korrektur zeigen, schimpft sie, dass es falsch ist."

Wieso sind manche Menschen so? Man wird doch Lehrkraft, um den Kindern/jungen Erwachsenen etwas beizubringen. Oder nicht? Nein, offensichtlich leider nicht alle. Dabei wäre es so wichtig, dass die SchülerInnen und StudentInnen hinaus gehen und sagen "Diese Schule ist so toll! Da wird dir etwas beigebracht, da lernst du viele interessante Dinge!" Ist doch auch für einen selbst toll, wenn gesagt wird, dass man ein toller Lehrer/eine super Lehrerin ist! Aber wie soll man das den "schwarzen Schafen" beibringen?

Was solls, es waren trotzdem sehr viele Interessenten und Besucher bei uns. Und es haben uns viele Absolventen besucht, die die "Tage der offenen Tür" jedes Jahr nutzen, um ihre alte Schule und ehemaligen LehrerInnen zu besuchen. Es ist schön zu hören, was aus ihnen geworden ist und dass sie so gerne bei uns waren. Trotz der schwarzen Schafe. :)

Jedenfalls kannst du noch so viel in Inserate, Messen, Werbungen investieren - am meisten zieht doch die Mundpropaganda.

PS: Wir sind eine kleine Privatschule, deshalb müssen wir Werbung machen, weil uns so wenige kennen. ;)

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Kristallfrau

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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