And now... to the fantastic Rolling Stones!

Als die Rolling Stones den Titel Down the Road a Piece auf ihrer zweiten LP The Rolling Stones No. 2 übers Jahr 1964 einspielten, war der Song bereits 24 Jahre alt. Die ersten Textzeilen

Now if you wanna hear some boogie like I'm gonna play

It's just an old piano and a knockout bass

The drummer's man's a cat they call Charlie McCoyYou know, remember that rubber-legged boy?

waren wohl mehr als maßgebend für ihre ersten Jahre.

Das old piano, der knockout bass und der drummer man waren das Rückgrat der Stones. Die beste swingende Rhythmusgruppe einer weißen R&B-Band: Un-Stones Ian Stewart am Piano, Billy Wyman am Bass und Charlie Watts am Schlagzeug. Dazu noch Keith Richards an der Rhythmus-Gitarre. Der rubber-legged boy, der kann und muss nur Mick Jagger sein. Und ich frag mich noch immer, wer wohl der besser blues harp Spieler der Stones war: Mick oder Brian Jones?

In Wahrheit waren die Stones aber nie eine Rock oder Rock’n’Roll Band. Für mich sind die wahren Stones, die Early Stones. Als sie die Klassiker des Blues und Rhythm & Blues auf ihre Art interpretierten. Man stelle nur die Chuck Berry-Aufnahmen von Carol, Route 66, You Can't Catch me, Down the Road a Piece oder Come On denen der Stones gegenüber (siehe meine Spotify-Playlist). Nicht zu vergessen die Interpretationen der Songs von Willie Dixon wie I want to be loved – die B-Seite ihrer ersten Single aus dem Sommer 1963, Down the Bottom aus dem Frühjahr 1964 oder Little Red Rooster, mit dem die Stones im Dezember 1964 an erster Stelle der britischen UK Single Charts standen.

Wille Dixon führt uns natürlich zu Chess Records. Aus dieser Chicagoer Ursuppe des Blues, R&B and Rock'n'Roll entstammten Musikgötter wie Muddy Waters, Bo Diddley, Chuck Berry, Howlin' Wolf und Etta James. Mit der Instrumentalnummer 2010 South Michigan Avenue setzten die Stones bereits 1964 ein Denkmal für Chess Records. Übrigens, auf 2010 blies Brian die harp.

Und dann kam Aftermath. Die im April 1966 veröffentliche LP war die erste, die ausschließlich Jagger/Richards-Kompostionen beinhaltete: Lady Jane und Under my Thumb sind dem Durchschnittsradiohörer wohl am bekanntesten. Zu selten wird wohl Flight 505 mit dem Piano-Intro von Ian Stewart und auch das Lied von der little yellow pill - der Mother’s Little Helper - gespielt.

Nicht zu vergessen, dass die Stones neben Stewart (1938-1985) mit Jack Nitzsche (1937-2000), einst die rechte Hand von Phil Spector, einen weiteren genialen Pianisten, aber auch Arrangeur an ihrer Seite hatten.

Zwei Konzertmitschnitte der Stones sind eng mit der Musikgeschichte der Flower Power-Zeit verbunden: das berühmte Hyde Park Konzert (Stones in the Park) und Altamont (Gimmer Shelter). Das bringt mich bereits in die Mitte der 1980er als ich auf Kassette die überspielte Bottleg LP des Hyde Park Konzertes mein eigen nennen durfte. Doch zuvor nahm ich 1978 als 10-jähriger erstmals mit Miss you einen Stones-Song "unbewusst" auf Kassette auf. Jahre später erkannte ich, dass Ende der 70iger die Goldene Ära der Stones schon längst vorbei war. Exile on Main St. wird mir ihr als musikalisches Vermächtnis und als einer ihrer besten Studioalben in Erinnerung bleiben. P.S.: Übrigens, meine erste selbstgekauft LP war Got live if you want it.

Anmerkung: Dieser Text wurde erstmals von mir am 12. Juli 2012 veröffentlicht.

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MartinMartin

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fischundfleisch

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