Ist Orbans "Puszta-Paradies" wirklich so toll?

Die AfD will sich Orban zum Vorbild nehmen. Aber, ist das erstrebenswert?

EU-Milliarden und massive Investitionen gerade aus Deutschland ermöglichten es Orban viele Jahre, Wählerschaft und Verbündeten mit Wahlgeschenken zu beglücken. Doch zuletzt mussten ungarische Arbeitnehmer einen Reallohnverlust von 15,56 % hinnehmen. Mehr als Bürger in allen anderen Ländern der EU. In Deutschland waren es z.B. 3,3 %.

Der wichtigste Grund für die Einkommensverluste ist die enorm hohe Inflation, die in Ungarn seit Monaten um die 20 % liegt - ebenfalls ein europäischer Spitzenplatz. Dabei hatte Orban anlässlich des Ukrainekriegs versucht, mit populistischen Maßnahmen gegenzusteuern: Energie bezieht das Land weiter aus Russland, für wichtige Gebrauchsgüter wurden Preisobergrenzen eingeführt.

Die Maßnahmen Orbans erwiesen sich als nicht erfolgreich. Besonders spektakulär scheiterte die Preisobergrenzen auf Lebensmittel wie Eier, Mehl oder Schweinekeulen. Die Händler haben einfach die Preise von Produkten ohne Obergrenze ganz besonders stark an. So stieg die Inflation bei Lebensmitteln im Frühjahr auf 46 %.

Populistische Wirtschaftspolitik führt nicht nur in Ungarn zu einer starken Inflation. Auch die Türkei verfolgt eine ähnliche Strategie, die vor allem auf den Machterhalt der Regierung abzielt. Dort lag die Inflation im Juni bei 38,2 %.

Populismus ist also nicht unbedingt nachhaltig - ob das allerdings dazu führt, dass Orban bei Populisten an Beliebtheit verliert, darf man bezweifeln.

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Dieter Knoflach

Dieter Knoflach bewertete diesen Eintrag 04.08.2023 12:19:28

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