Der Grazer Ball der Bälle - die Opernredoute - ist gerade einmal vorbei, sein großer Bruder, oder seine große Schwester stehen am Donnerstag noch bevor.

Dass Ballereignis, der Society Treff, ein Muss für alle die dabei sein wollen.

Was sind Bälle eigentlich und welche Bedeutung hat ein Opernball oder eine Opernredoute in der Gesellschaft?

Fangen wir einmal mit dem Ball schlechthin an!

Dieser ist eigentlich ein kostengünstiges Vergnügen für Jedermann und Jedefrau. Vom Maturaball bis Zuckerbäckerball, vom Hausball bis zum Faschingskränzchen, dem Pfarrball bis zur Volkshaus Redoute ist er geselliges Beisammensein zu Musik und Tanz.

Oder war es? War es deshalb, da sich immer weniger Jugend auf den Bällen befindet und dort tanzt. Bei Maturabällen finden sich Jugendliche wenn, dann vor allem in der Diskothek, um dort Ihre Zeit zu verbringen. Die Kunst des Tanzens - im Sinne des Gesellschaftstanzes - ist mehrheitlich verloren gegangen.

Lediglich die „Bildungsbürger“ unseres Landes beschäftigen sich noch mit dem Tanz. Dies führt aber dazu, dass ein Ball immer mehr zu einem Treffen desselben Personenkreises wird.

In ganz besonderer Weise gilt dies für Bälle wie Opernredoute und Opernball.

Nur wenige wollen und können es sich finanziell leisten diese Bälle zu besuchen. Wollen, vor allem da der Bezug zur Veranstaltung fehlt. 220 € für eine Ballkarte ist einerseits doch viel Geld, andererseits wird derselbe Betrag für ein Konzert gerne ausgegeben, wenn Justin Bieber oder ähnliche Stars einmal im Lande sind. Denn dafür ist aber die Akzeptanz - sowohl in der Gesellschaft, als auch bei den Jugendlichen - inzwischen deutlich größer.

So wird man - als Ballbesucher - mehr und mehr zu einem Exoten, der sich auf diesem Parkett der Society und dem Tanzparkett bewegt.

Der positive Effekt eines Balles aber, die Begegnung unterschiedlicher Lebenswelten - vom Spitzenpolitiker, der ebenso auf dem Parkett schwitzt, wie dem Schlagerstar, dem Dancing Star oder dem Fußballprofi, die alle nur Menschen auf dem Ball sind - entfällt.

Gleichzeitig wird die Kluft zwischen den Umgangsformen der „besseren Gesellschaft“ und den „Normalbürgern“ immer größer, da letzterem der Zugang und die Möglichkeit der Übung fehlt. Die Sozialisation auf dem Ball, der Kontakt mit der „High Society“ ist weg und damit die Durchlässigkeit der Gesellschaft in manchen Bereichen.

Daher sollte gerade die Ballkultur und damit auch die Fähigkeit der Jugendlichen sich auf einem Ball sicher und locker zu bewegen und dies durch alle Bevölkerungsschichten hinweg gefördert werden.

Wir werden damit nicht die Gesellschaft revolutionieren, aber eine Brücke schaffen können, die es Einigen ermöglicht zwischen den Welten zu wandern.

Konklusio: Tanzunterricht in den Schulen, organisierte Ballbesuche für Schulklassen - bei

Theaterbesuchen inzwischen kein Problem - und vergünstigte Ballkarten auch bei Ballgroßereignissen für Jugendliche.

Abschaffung der Lustbarkeitsabgabe auf Ballveranstaltungen.

Das Vergnügen Ball muss wieder zum Allgemeingut werden!

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