Dummheit ist so ansteckend wie Masern..

Gratulation, Amerika. Die Masern sind zurück. Nicht, weil das Virus mutiert ist. Nicht, weil die Wissenschaft versagt hätte. Sondern weil man euch zu viel zugehört hat. Euch, den Eltern mit „eigenem Bauchgefühl“. Euch, den Akademikerverächtern mit WLAN. Euch, den empörten Thermomix-Taliban, die glauben, Globuli könnten Pathogene beschämen. Jetzt beschämen euch die Pathologen.

Drei Tote. An Masern. In einem der technologisch fortschrittlichsten Länder der Welt. Im Jahr 2025. Das ist nicht Tragödie, das ist Satire mit Leichenschein. Die Masern waren fast ausgerottet. Geschichte. Fertig. Weggeimpft. Doch dann kamen diese Leute, die sich einreden, ihre Meinung sei ein valider Ersatz für Fakten. Leute, die lieber einem durchgeknallten YouTube-Esoteriker glauben als einer jahrzehntelangen medizinischen Evidenzlage.

Und als Höhepunkt: Ein Präsident, der einen Impfgegner zum Gesundheitsminister machte. Das ist nicht nur absurd. Das ist Mord mit Ansage, verpackt als Freiheitsliebe. Der Mann hätte auch einen Bulimiker zur Leitung der Welthungerhilfe ernennen können. Ergebnis? Drei Menschen tot. Von Dummheit erschlagen, aber offiziell: „an Komplikationen durch Masern“.

Wer in einer Zeit, in der man per Smartphone Pizza und Plasmaanalysen bestellen kann, trotzdem glaubt, Impfstoffe seien gefährlich, der ist nicht skeptisch, der ist antisozial. Und gefährlich. Impfgegner sind keine schrulligen Spinner mehr. Sie sind ein Gesundheitsrisiko. Keine bunte Meinungsvielfalt – sondern biologischer Terrorismus im Ziviloutfit.

Die Masern feiern jetzt ein Comeback, und bald vielleicht auch Polio, Keuchhusten, Tetanus. Die Geschichte, die sich nie wiederholen sollte, läuft plötzlich in Endlosschleife – weil wir zu feige sind, dem Wahnsinn klar ins Gesicht zu sagen: Halt's Maul. Deine Meinung ist nicht nur falsch – sie tötet.

Die Vernunft hatte gewonnen. Sie hatte Impfstoffe entwickelt, Epidemien verhindert, Leben gerettet. Und dann kam das Zeitalter der Empörungsdemokratie. In der Fakten „Meinungen“ sind, Wissenschaft „gekauft“, und Bildung „elitär“. Wer Menschenleben schützt, wird als Pharma-Marionette beschimpft. Wer sich die Seuche zurückwünscht, ist plötzlich „kritisch“.

Vielleicht brauchen wir den Schmerz. Vielleicht müssen erst wieder Kinder sterben, damit der Rest der Gesellschaft merkt: Freiheit ist nicht, alles zu dürfen. Freiheit ist, Verantwortung zu tragen. Und wer sich impfen lassen kann und es nicht tut, der spielt nicht nur mit seiner Gesundheit – sondern mit unser aller Leben. Der gehört nicht argumentiert. Der gehört isoliert. Ideologisch, sozial, medizinisch.

Die Masern sind zurück. Und mit ihnen: der Beweis, dass Dummheit nicht heilbar ist – aber ansteckend.

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