In den sogenannten "libertard" (nicht zu verwechseln mit allenfalls libertären..) Medien läuft seit der Wahl Trumps ein recht einheitliches Programm. Es werden ständig Gründe gesucht und erfunden, wieso Trump die Wahl eigentlich nicht gewonnen hätte. Das spricht Bände über das Demokratieverständnis von linken Faschisten.

Die Wahl sei durch Russland beeinflusst worden! Klar, hätten nicht (mutmaßlich) die Russen Emails gehackt, und wäre darin nichts Übles über die Demokraten zu erfahren gewesen, ja dann...

Gilt die Verurteilung solch fremder Einflußnahme etwa auch für Saudi Arabien, welches finanziell H. Clinton unterstützt hat? Ganz zu schweigen von einem Medienkartell, welches alles nur denbare unternahm um den Wähler zu täuschen. Oder geht es um das Prinzip den Boten für die Botschaft verantwortlich zu machen? Ist also das Problem, dass und wie geleaked wurde, und nicht etwa was geleakt wurde? Ein interessanter Ansatz, wenn er von Journalisten versucht wird. Möchten diese denn den Kopf hinhalten wenn sie schlechte Nachrichten zu berichten haben?

Exkurs Whistleblower: "Barack Obama, US-Präsident seit 2009, US-Präsident äußerte sich vor seiner ersten Wahl zum Präsidenten bewundernd über Whistleblower als „wertvollste Quelle“ für Informationen über Regierungsfehlverhalten und versprach, sich für die Steigerung der Transparenz von Regierungshandeln einzusetzen" https://de.wikipedia.org/wiki/Whistleblower#Vereinigte_Staaten

Unter dem selben Präsidenten wurde mit nie zuvor gesehener Härte gegen Whistleblower vorgegangen. Mark Felt ("deep throat";) oder Daniel Ellsberg (pentagon papers) kamen unter republikanischer Administration letztlich völlig ungeschoren davon. Aber damals war der Rechtsstaat noch einigermaßen intakt. Nach 16 Jahren "demokratischer" Herrschaft plus 8 Jahren unter dem verkommenen G. Bush, ist von den Grundwerten nicht mehr viel übrig. "Chelsea" Manning verbüßt 35 Jahre Haft wegen eines geleakten Videos. Ein Video das zeigt wie Zivilisten massakriert werden. Das sollte man bedenken, wenn die selbe Administration die Gegenseite in Syrien bezichtet, praktisch ausschließlich Krankenhäuser und Kindergärten anzuvisieren. Aehm ...wer hat nochmal den Krieg in Syrien angestachelt? Es gilt der alte Grundsatz: umso Linker, desto Lüge.

Oder aber ist das Wahlsystem schuld? 2,8 Mio Stimmen beträgt die Differenz zwischen Clinton und Trump, zum Vorteil der Erstgenannten. Nur aufgrund des absurden Wahlsystems der USA konnte also Trump letztlich Präsident werden. Wirklich?

Erinnern wir uns ein wenig zurück. Ein gewisser Norbert Hofer hat die Wahl zum Bundespräsidenten im kleinen Österreich mit einem Vorsprung von 586.753 Stimmen gewonnen. Also im ersten Wahlgang. Bundespräsident wurde er dennoch nicht. Wieso?

Nun weil es in einer solche Direktwahl halt nicht ausreicht die relative Stimmenmehrheit zu schaffen, sondern man über die 50% Marke kommen muss, und davon war Hofer weit entfernt. Auch Clinton lief mit letztlich 48,1% der Stimmen nicht Gefahr diese Marke zu übertreffen. Stattdessen reichten Trump 46%. Es fehlen offensichtlich 5,9% die an andere Präsidentschaftkandidaten gingen, bzw. rund 7 Mio Stimmen.

Diese verteilten sich in etwa so:

4.488.912 Johnson (Libertarian)

1.457.038 Stein (Green)

725.196 McMullin (Independent)

202.905 Castle (Constitution)

1.314.247 Sonstige

Johnson (what is Allepo?), McMullin und Castle waren allesamt dem konservativen bis erzkonservatin Lager zuzuordnen. Sie erhielten zusammen 5,4 Mio Stimmen (4%), also rund doppelt so viel wie der Stimmenvorsprung von Clinton überhaupt ausmacht. Demgegenüber erhielt Stein als Kandidatin der Grünen lediglich 1% der Stimmen. Wie also wäre wohl eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten ausgegangen?

Ceteris paribus und aller Vernunft nach betrachtet genau so, wie die Wahl ohnehin ausging. Trump hatte im eigenen Lager weit stärkere Konkurrenz als Clinton. Dieser Faktor, der in einer Stichwahl eben wegfiele, hätte letztlich auch bei einem alternativen Wahlsystem für einen Sieg von Trump gesorgt.

Wie kann man also ernsthaft das Wahlsystem für den Sieg Trumps verantwortlich machen? Dazu braucht es wohl ein gerüttelt Maß an Resistenz gegenüber der Realität. Günstig wäre darüber hinaus eine durch und durch korrumpierte Wahrnehmung, in der nur das registriert wird, was den subjektiven Interessen dient. Postfaktisch halt.

Darum: gegen Links! Immer und überall, es ist eine Bürgerpflicht, denn wir müssen dem Faschismus erwehren.

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Jeff

Jeff bewertete diesen Eintrag 21.12.2016 10:06:41

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