Silke Göltl gibt dem Versagen des Gesundheitswesens ein Gesicht

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Frau Göltl ist Geschäftsführerin der Tauernklinik - nicht "Trauerklinik", wie die ORF Redaktion fälschlich, jedoch vielleicht absichtlich schreibt. Sie hat an der WU studiert und beherrscht die drei Begriffe "Richlinie", "Evaluieren" und "Präzisieren". Außerdem kann sie auch noch gendern.

Am Parkplatz vor ihrer Klinik ist vor zwei Wochen ein älterer Mann mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Es brauchte rund 15 Minuten bis ihn Hilfe erreichte - zu spät um noch etwas retten zu können. Der Mann starb noch am Parkplatz.

Von außen mag der Eindruck des totalen Versagens entstehen, zumal es kolportiert eine "Richtlinie" gibt, die dem medizinischen Personal untersagte zur Hilfe zu eilen. Wenn ich das richtig verstanden habe, kam auch die an diesem Krankenhaus stationierte Rettung zu spät, weil sie irrtümlich den Parkplatz eines anderen Krankenhauses ansteuerte. Man mag vermuten, die Rettungskräfte waren verwirrt darüber, dass sie das eigene Krankenhaus ansteuern sollten, obwohl dieses problemlos vom medizinischen Personal zu Fuss erreichbar ist.

Wie dem auch sei, in "Aktuell nach eins" lies sich Frau Göltl von Stefan Gehrer befragen, wohl um all diese völlig falschen Eindrücke zu entkräften. Hier das Transskript:

Gehrer: Warum ist das so abgelaufen, warum durften die Ärzte nicht sofort zur Hilfe eilen?

Göltl: Es ist keine Frage des Dürfens. Die Ärzte dürfen das Spital grundsätzlich schon verlassen. Es gibt allerdings eine Richtlinie die die Rettungskette regelt, die die Informationskette regelt, und nach dieser ist gehandelt worden.

Gehrer: Warum gibt es diese Richtlinie? Warum kann man dem Mann nicht sofort helfen?

Göltl: Also Richtlinien im Krankenhausumfeld sind immens wichtig um standardisierte Abläufe zu garantieren. Das gibt den MitarbeiterInnen Sicherheit, da weiß jeder wer was tun wird im Fall des Falles, im Anlassfall und es steigert die Effizienz. Es steigert grundsätzlich die Geschwindigkeit einer Handlung im Krankenhaus. Deswegen müssen Richtlinien geschrieben werden.

Gehrer: Aber wo ist denn da der Fehler passiert?

Göltl: Ob tatsächlich ein Fehler passiert ist wird erst evaluiert werden, in der kommenenden Woche, wenn wieder alle Beteiligten im Haus sind, aus den Herbstferien zurückgekommen sind, werden wir uns zusammensetzen und die Gedankennotizen gemeinsam sichten. Die Richtlinie natürlich nocheinmal durchbesprechen ob sie präzise genug formuliert ist, ob sie klar genug formuliert ist. Wir werden uns natürlich auch nocheinmal eine rechtliche Expertise hinzuziehen und ob tatsächlich etwas falsch gelaufen ist und ob etwas nachzuschärfen ist. Ob die Richtlinie zu präzisieren ist werden wir dann entscheiden.

Gehrer: Wäre es nicht gescheiter bei Lebensgefahr nicht auf die Richtlinie zu bestehen?

Göltl: Die Entscheidung ob Gefahr im Verzug ist, ist sehr schwierig zu treffen. Sie müssen sich vorstellen, es ist die Angehörige zum Portier gekommen und hat gesagt meinem Mann geht es schlecht, und der Portier hat sofort die Rettungskette laut Richtlinie in Kraft gesetzt. Er hat die Rettung verständigt, 144 gerufen, er hat im Haus intern bescheid gesagt, dass es einen Notfall gibt. Und wie sich gezeigt hat, dass es zu einer Verzögerung kommen wird, in der Anfahrt der Rettung, hat er einen Alarm ausgelöst. Und dann sind auch sofort die Ärzte des Hauses auf den Parkplatz hinaus gegangen.

Gehrer: Aber das hat dann eben 15 min gedauert. Wäre es nicht besser gewesen sofort denn Alarm auszulösen? Lässt sich sagen.. dass nicht schnell genug reagiert wurde?

Göltl: Nein! Das lässt sich jetzt noch gar nicht sagen, weil das eben Gegenstand der Evaluierung ist. Genau das ist auch Gegenstand diese Richtlinie nochmal zu präzisieren. Man darf nicht vergessen die Kolleginnen und Kollegen im Spital, also die Ärzteschaft, die Pflegekräfte, die sind ja alle mit PatientInnen beschäftigt. Und hier ist es auch natürlich.. wichtig nocheinmal zu evaluieren die organisatorischen Abläufe, wer, wenn man zur Erkenntnis kommt es muss etwas geändert werden, wer kann denn wo weggehen überhaupt? Also es ist ja nicht so, dass jemand im Spital sitzt und darauf wartet, dass vor der Tür etwas passiert, sondern die sind in den Ambulanzen, die stehen im OP Saal, und da brauchts eine ordentliche strukturierte in die Tiefe gehende Evaluierung. Da darf es keinen Schnellschuß geben.

Gehrer: Wenn Ihre Evaluierung abgeschlossen, wie könnte die Richtlinie geändert werden? Muss sich etwas ändern?

Göltl: Ich denke man könnte, im Sinne der Präzisierung, vielleicht tatsächlich exaktere Minutenangaben hineinnehmen. Das ist aber nur eine Möglichkeit die eine solche Evaluierung ergeben könnte. Ob sich etwas ändern muss kann ich nicht sagen. Was jedenfalls gemacht werden muss ist diese Nachbesprechung, ist diese professionelle Aufarbeitung. Das sind wir dem Patienten der bedauerlicher Weise verstorben ist auf jeden Fall schuldig, dass wir das ordentlich nachbesprechen. Wir sind das aber auch unseren MitarbeiterInnen schuldig. Das Tauernklinikum hat viele engagierte und motivierte Mitarbeiter. Die darf man auch nicht im Stich lassen.

Gehrer: Also Stand jetzt hat das Tauernklinikum eigentlich alles richtig gemacht, oder?

Göltl: Nach der aktuellen Sach- und Wissenslage, ja!

Ein paar persönliche Anmerkungen dazu:

Wie sehr die Mitarbeiter unter einer solchen Chefin motiviert sein werden, kann sich wohl jeder selbst ausmalen. Frau Göltl ist offensichtlich von der Idee beseelt, dass jeder Handgriff, jeder Gedanke ihrer Untertanen zuerst von ihr selbst in Form einer Richtlinie vordefiniert sein muss. Nur so, meint sie, könne die bestmögliche Effizienz gewährleistet werden. Ansonst wüssten die Ärzte ja nicht was sie tun sollten, da sie wohl nicht in der Lage wären selbstständig bis 3 zu zählen. Offenkundig projeziert sie damit die eigene (Un-)Fähigkeit auf andere Menschen.

Ich weiß nicht wie viel die Frau verdient, aber ein Geschäftsführer eines Krankenhauses kostet den Steuerzahler richtig Geld. Man wird da locker eine Viertelmillionen budgetieren müssen. Natürlich stehen diese Kosten in keiner Relation zu dem Schaden die eine solche Fehlbesetzung mit sich bringen kann.

Und man fragt natürlich wie viele solcher Göltls, auf welche Weise auch immer, in der Verwaltung platziert wurden, wie viel Menschenleben sie kosten, wie viel Schaden sie anrichten, wie sehr sie Mitarbeiter demotivieren, Arbeitsabläufe verkomplizieren, und wie viel Steuergeld sie dafür "verdienen".

https://on.orf.at/video/14297426/aktuell-nach-eins-vom-30102025

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philip.blake

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