Veganes Hundefutter liegt im Trend. Katzenbesitzer wissen: Bei den Stubentigern wird das nichts. Katzen nur von veganen Produkten zu ernähren, ist unmöglich und auch gesundheitsgefährdend. Bei Hunden geht das – unter gewissen Umständen.

Ich möchte aber gleich davon abraten, das dogmatisch zu sehen. Wer seine eigenen Vorstellungen auf das Tier überträgt - so schön sie für einen selbst auch sein mögen - sollte sich sehr genau mit dem Tier auseinander setzen. Ich kenne Hunde, die vegane Ernährung vertragen. Im Gegensatz zu Katzen sind Hunde Allesfresser, sie fressen Aß und wenn es sein muss halt auch Wurzeln, Beeren und Co. Durch die jahrhundertelange Domestizierung durch den Menschen sind sie auch an mehr Kohlenhydrate gewöhnt. 

Aber es ist dennoch eine individuelle Frage, ob der Hund das tatsächlich auch kann und verträgt. Ich habe mehrere Tiere und bei einem Chihuahua bin ich mir zu hundert Prozent sicher, dass er wenig bis gar nichts mehr essen würde, würde kein Fleisch mehr im Napf landen.

Ich plädiere dafür, das eben nicht zu einem Dogma verkommen zu lassen. Klappt es, gut. Mir geht es, seit ich kein Fleisch mehr esse, auch viel besser als früher. Das heißt aber nicht, dass alle Menschen auf der Welt eine vegetarische oder vegane Ernährung vertragen. Dass sich die Menschheit mittelfristig vom Fleisch emanzipiert, ist eine schöne Vorstellung, aber doch mehr Utopie als Realität.

Darum ist es besser, drauf zu achten, was die Tiere generell an Nahrung bekommen. Geflügel ist in Österreich sehr gut überprüft. Auch „Abfallprodukte“ wie Kopffleisch, Innereien und Co. bekommt man zu fairen Preisen. Eben wie Kutteln, die wir Menschen ja eigentlich nicht mehr essen. Apropos Preis: Natürlich sollte man diesen auch betrachten, aber das gilt für beide Enden des Spektrums: Ganz billige Hersteller sind nicht das Gelbe vom Ei, aber auch bei hochgerechneten Kilopreisen von 50 Euro sollte man nachdenken. Gerade dann, wenn man große Hunde hat, die am Tag schon einmal ein Kilo Futter und mehr fressen können.

Wie so oft, macht es die Herkunft. In den letzten Jahren setzt sich die Rohfleischfütterung immer mehr durch und es gibt auch entsprechende Hersteller. Wenn es vegan sein soll, muss man es ausprobieren. Geht es nicht, dann sollte das Futter zumindest hochwertig sein.

In diesem Sinne: Ein veganer Hund? Ja, aber nur, wenn dieser es auch zulässt und verträgt. Bitte quält Sie Ihre Tiere nicht, indem Sie Ihnen Ihren eigenen Lebensstil aufzwingen.

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Margaretha G

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Silvia Jelincic

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