Kommerzielles Jagd-Abschlachten endlich verbieten!

Es gibt nach wie vor viele zahlungskräftige Menschen, denen es wichtig ist, in kurzer Zeit eine besonders große Menge an toten Tieren zu produzieren. Das ist mir absolut unverständlich. Ich kenne Jäger, denen ich ihre redlichen Motive durchaus abnehme, dass es ihnen nämlich in Ermangelung an großen Raubtieren wie Bären, Wölfen oder Luchsen um das ökologische Gleichgewicht geht und nicht um Trophäen. Sie verhindern auch tierisches Leid, in dem sie kranke, alte oder schwache Tiere, die einen Winter nicht überleben würden, mit einem Blattschuss töten. Und das Wildbret wird verwertet. Da muss ich sagen, dass ich das respektiere.

Dann gibt es organisierte Jagden, die in Gattern stattfinden aus denen das Wild nicht heraus kann. Wo es besonders brutal wird, wenn man Hunde zulässt, wo Rehe in Zäune gehetzt werden und sich in panischer Angst blutig stoßen. Das ist einer der kranken Auswüchse.

Wiener Tierschutzverein

Im grenznahen Ausland, vor allem in Ungarn, gibt es Massenzuchten von Wildtieren wie Feldhasen, Rebhühnern und Stockenten. Die werden zu zigtausenden gezüchtet und für Jagden dann ausgesetzt. Diese Tiere sind an den Menschen gewöhnt, an Fütterung, ihnen hat man die natürlichen Instinkte durch Massentierhaltung abtrainiert. Sie stehen dann verwirrt in der Landschaft und werden von zahlungskräftigen Menschen, die zum Teil Führungspositionen in Wirtschaft und Politik innehaben, abgeschlachtet. Die machen dann eine riesige Strecke, wo möglichst viele tote Tiere aufgereiht liegen. Vor allem empört es mich, dass bei den Hasenjagden erlegte Tiere mit einem Bagger verscharrt werden. Hier wird an die Verwertung des Wildbrets nicht einmal gedacht.

Mir wurde von Teilnehmern an solchen Veranstaltungen auch erzählt, dass sie dieses Abschlachten eigentlich ablehnen. Der Besuch solcher Jagden sei aber zur Geschäftsanbahnung in gewissen Cliquen absolut nötig.

Was da passiert, ist krank und pervers – das sagen mir auch passionierte Jäger. Ich frage mich, weshalb der Gesetzgeber nicht den Mut aufgebracht hat, eine klare und eindeutige Regelung zu schaffen.

Wenn eine Jagd stattfinden soll, muss sie – wie alles in unserer Gesellschaft – demokratisch kontrolliert werden. Weshalb informiert und involviert man keinen Tierschutzverein, der sich ansieht, was dort passiert? Der kontrolliert, ob eine Jagd ökologisch sinnvoll ist. Der sicherstellt, dass Tierleid vermieden wird.

In dem neuen, völlig verhunzten Tierschutzgesetz hat der Gesetzgeber eine Regelung geschaffen, bei der er es sich mit niemandem verscherzt: Man darf Wildtiere züchten und aussetzen (und dann abschießen), die in der Natur überlebensfähig sind. Nun gibt es etwa zu den Stockenten widersprüchliche Gutachten: Die einen meinen, sie wären nicht überlebensfähig, die niederösterreichische Landesregierung behauptet das Gegenteil (und gibt damit grünes Licht für solch dubiose Events). Das Ergebnis sind Gummi-Paragraphen und ein Gesetz, mit dem keiner zufrieden ist.

Lieber Gesetzgeber, liebe Regierungsparteien mit euren Tierschutzsprechern: Ist der Herr Mennsdorff-Pouilly wichtiger als ein paar tausend TierschützerInnen? Zahlt er so viel in eure Parteikassen? Ich muss diese Frage aufwerfen. Ich fordere ein klares Verbot der Gatterjagden und im Prinzip aller kommerzieller Jagden, bei denen Tiere zum Vergnügen zahlungskräftiger Klientel schlichtweg abgeknallt werden.

2
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

susi blue

susi blue bewertete diesen Eintrag 19.09.2017 10:06:03

Tourix

Tourix bewertete diesen Eintrag 19.09.2017 08:36:34

10 Kommentare

Mehr von Madeleine Petrovic